Begrünet ist der Garten-Klee, Ihr sollt euch nicht lang säumen, Weil die Sonne nun heißer scheint, Die Feigen-Bäume lauben, Und der edle Reben-Saft weint, Höret die Turteltauben.
Diana nun gieb her zum Tanz, Mit Veilchen und Narcissen, Dein unverwelkten Jungfrau-Kranz, Die Lieb hat alles zerrissen, Die Jag-Göttin in aller Eil, Hat glücklich abgeschossen, Leopold ihre Liebes-Pfeil, Hat mildentlich genossen.
Es schweben die Vögel empor, Mit ihrem krausen Gezitzer Und bringen erstaunend hervor, Ihr flattrendes Gezwitzer, Es wimmelt der Fluth wallendes Heer, Den hohen Gott zu preißen, Erfüllet das schweifende Meer Muscheln zu fernen Reisen.
Die Wurzel, Kräuter, Blumen, Fluhr, Sich überhäuft vermehren, Die zahm und wilde Thier-Natur, Hüpfet dem Gott zu Ehren,
Begruͤnet iſt der Garten-Klee, Ihr ſollt euch nicht lang ſaͤumen, Weil die Sonne nun heißer ſcheint, Die Feigen-Baͤume lauben, Und der edle Reben-Saft weint, Hoͤret die Turteltauben.
Diana nun gieb her zum Tanz, Mit Veilchen und Narciſſen, Dein unverwelkten Jungfrau-Kranz, Die Lieb hat alles zerriſſen, Die Jag-Goͤttin in aller Eil, Hat gluͤcklich abgeſchoſſen, Leopold ihre Liebes-Pfeil, Hat mildentlich genoſſen.
Es ſchweben die Voͤgel empor, Mit ihrem krauſen Gezitzer Und bringen erſtaunend hervor, Ihr flattrendes Gezwitzer, Es wimmelt der Fluth wallendes Heer, Den hohen Gott zu preißen, Erfuͤllet das ſchweifende Meer Muſcheln zu fernen Reiſen.
Die Wurzel, Kraͤuter, Blumen, Fluhr, Sich uͤberhaͤuft vermehren, Die zahm und wilde Thier-Natur, Huͤpfet dem Gott zu Ehren,
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[403[413]/0422]
Begruͤnet iſt der Garten-Klee,
Ihr ſollt euch nicht lang ſaͤumen,
Weil die Sonne nun heißer ſcheint,
Die Feigen-Baͤume lauben,
Und der edle Reben-Saft weint,
Hoͤret die Turteltauben.
Diana nun gieb her zum Tanz,
Mit Veilchen und Narciſſen,
Dein unverwelkten Jungfrau-Kranz,
Die Lieb hat alles zerriſſen,
Die Jag-Goͤttin in aller Eil,
Hat gluͤcklich abgeſchoſſen,
Leopold ihre Liebes-Pfeil,
Hat mildentlich genoſſen.
Es ſchweben die Voͤgel empor,
Mit ihrem krauſen Gezitzer
Und bringen erſtaunend hervor,
Ihr flattrendes Gezwitzer,
Es wimmelt der Fluth wallendes Heer,
Den hohen Gott zu preißen,
Erfuͤllet das ſchweifende Meer
Muſcheln zu fernen Reiſen.
Die Wurzel, Kraͤuter, Blumen, Fluhr,
Sich uͤberhaͤuft vermehren,
Die zahm und wilde Thier-Natur,
Huͤpfet dem Gott zu Ehren,
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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 403[413]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/422>, abgerufen am 24.11.2024.
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