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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806.

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Die König sie schön grüßen,
Fürsten und Herrn rühmen sie,
Und fallen ihr zu Füßen.

Es stehn vor ihrem Angesicht,
Viel tapfre Edelknaben,
Zu ihrem Dienst dahin gericht,
Die Schild in Händen haben.
Wie Engel stehen ihr so nah,
Der Ablaß und die Gnade,
Die grüßen uns von Ferne da,
Und hin zu ihr uns laden.
Mit vielen zarten Blümelein,
Ist sie gar fein umstecket,
Mit Nägeln und mit Röselein
Wird ihr Altar bedecket,
Davon das ganze Kirchel schier
Ueberaus lieblich schmecket,
Damit das Volk durch solche Zier
Zur Andacht werd erwecket.
Oft Musikklang und Orgelspiel
Thut man da bey ihr hören,
Aemter und Litaneien viel,
Haltet man ihr zu Ehren,
Ihr viel Personen immerdar
Lichter und Ampeln brennen,
Durch welche sie sich ganz und gar
Zu ihrem Dienst bekennen.

Die Koͤnig ſie ſchoͤn gruͤßen,
Fuͤrſten und Herrn ruͤhmen ſie,
Und fallen ihr zu Fuͤßen.

Es ſtehn vor ihrem Angeſicht,
Viel tapfre Edelknaben,
Zu ihrem Dienſt dahin gericht,
Die Schild in Haͤnden haben.
Wie Engel ſtehen ihr ſo nah,
Der Ablaß und die Gnade,
Die gruͤßen uns von Ferne da,
Und hin zu ihr uns laden.
Mit vielen zarten Bluͤmelein,
Iſt ſie gar fein umſtecket,
Mit Naͤgeln und mit Roͤſelein
Wird ihr Altar bedecket,
Davon das ganze Kirchel ſchier
Ueberaus lieblich ſchmecket,
Damit das Volk durch ſolche Zier
Zur Andacht werd erwecket.
Oft Muſikklang und Orgelſpiel
Thut man da bey ihr hoͤren,
Aemter und Litaneien viel,
Haltet man ihr zu Ehren,
Ihr viel Perſonen immerdar
Lichter und Ampeln brennen,
Durch welche ſie ſich ganz und gar
Zu ihrem Dienſt bekennen.

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[368[378]/0387] Die Koͤnig ſie ſchoͤn gruͤßen, Fuͤrſten und Herrn ruͤhmen ſie, Und fallen ihr zu Fuͤßen. Es ſtehn vor ihrem Angeſicht, Viel tapfre Edelknaben, Zu ihrem Dienſt dahin gericht, Die Schild in Haͤnden haben. Wie Engel ſtehen ihr ſo nah, Der Ablaß und die Gnade, Die gruͤßen uns von Ferne da, Und hin zu ihr uns laden. Mit vielen zarten Bluͤmelein, Iſt ſie gar fein umſtecket, Mit Naͤgeln und mit Roͤſelein Wird ihr Altar bedecket, Davon das ganze Kirchel ſchier Ueberaus lieblich ſchmecket, Damit das Volk durch ſolche Zier Zur Andacht werd erwecket. Oft Muſikklang und Orgelſpiel Thut man da bey ihr hoͤren, Aemter und Litaneien viel, Haltet man ihr zu Ehren, Ihr viel Perſonen immerdar Lichter und Ampeln brennen, Durch welche ſie ſich ganz und gar Zu ihrem Dienſt bekennen.

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Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 368[378]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/387>, abgerufen am 25.11.2024.