Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806.

Bild:
<< vorherige Seite

Ihr zu erzeigen alle Ehr,
Das war sein gröste Wollust.
Den schönen Sitz hat ihr bereit,
Ein edler Herr von Schwendi,
Jezt genießt er in der Seligkeit,
Ihr mütterliche Hände.

Auf ihrem Haupt trägt sie ein Kron,
Von Gold und Edelsteinen,
Von Silber ist gemacht ihr Thron,
Auf dem thut sie erscheinen,
Jesus der wahre Gottes Sohn,
In ihren Armen wohnet,
Die Seel, die ihm und ihr thut schön,
Bleibt wohl nicht unbelohnet.
An ihr ist nichts denn Heiligkeit,
Und majestätisch Leben,
Ganz englisch ist ihr Reinigkeit,
Demüthig doch darneben,
Ihr Ursprung ist sehr adelich,
Von königlichem Stamme,
Ich darf sie nennen öffentlich,
Maria heißt ihr Namen.
Vor ihr die Engel neigen sich,
Weil sie Gott selber ehret,
Dienstwillig sie erzeigen sich,
Sobald sies nur begehret,
Die Kaiser beugen ihre Knie,

Ihr zu erzeigen alle Ehr,
Das war ſein groͤſte Wolluſt.
Den ſchoͤnen Sitz hat ihr bereit,
Ein edler Herr von Schwendi,
Jezt genießt er in der Seligkeit,
Ihr muͤtterliche Haͤnde.

Auf ihrem Haupt traͤgt ſie ein Kron,
Von Gold und Edelſteinen,
Von Silber iſt gemacht ihr Thron,
Auf dem thut ſie erſcheinen,
Jeſus der wahre Gottes Sohn,
In ihren Armen wohnet,
Die Seel, die ihm und ihr thut ſchoͤn,
Bleibt wohl nicht unbelohnet.
An ihr iſt nichts denn Heiligkeit,
Und majeſtaͤtiſch Leben,
Ganz engliſch iſt ihr Reinigkeit,
Demuͤthig doch darneben,
Ihr Urſprung iſt ſehr adelich,
Von koͤniglichem Stamme,
Ich darf ſie nennen oͤffentlich,
Maria heißt ihr Namen.
Vor ihr die Engel neigen ſich,
Weil ſie Gott ſelber ehret,
Dienſtwillig ſie erzeigen ſich,
Sobald ſies nur begehret,
Die Kaiſer beugen ihre Knie,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <lg n="2">
              <pb facs="#f0386" n="367[377]"/>
              <l>Ihr zu erzeigen alle Ehr,</l><lb/>
              <l>Das war &#x017F;ein gro&#x0364;&#x017F;te Wollu&#x017F;t.</l><lb/>
              <l>Den &#x017F;cho&#x0364;nen Sitz hat ihr bereit,</l><lb/>
              <l>Ein edler Herr von Schwendi,</l><lb/>
              <l>Jezt genießt er in der Seligkeit,</l><lb/>
              <l>Ihr mu&#x0364;tterliche Ha&#x0364;nde.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="3">
              <l>Auf ihrem Haupt tra&#x0364;gt &#x017F;ie ein Kron,</l><lb/>
              <l>Von Gold und Edel&#x017F;teinen,</l><lb/>
              <l>Von Silber i&#x017F;t gemacht ihr Thron,</l><lb/>
              <l>Auf dem thut &#x017F;ie er&#x017F;cheinen,</l><lb/>
              <l>Je&#x017F;us der wahre Gottes Sohn,</l><lb/>
              <l>In ihren Armen wohnet,</l><lb/>
              <l>Die Seel, die ihm und ihr thut &#x017F;cho&#x0364;n,</l><lb/>
              <l>Bleibt wohl nicht unbelohnet.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="4">
              <l>An ihr i&#x017F;t nichts denn Heiligkeit,</l><lb/>
              <l>Und maje&#x017F;ta&#x0364;ti&#x017F;ch Leben,</l><lb/>
              <l>Ganz engli&#x017F;ch i&#x017F;t ihr Reinigkeit,</l><lb/>
              <l>Demu&#x0364;thig doch darneben,</l><lb/>
              <l>Ihr Ur&#x017F;prung i&#x017F;t &#x017F;ehr adelich,</l><lb/>
              <l>Von ko&#x0364;niglichem Stamme,</l><lb/>
              <l>Ich darf &#x017F;ie nennen o&#x0364;ffentlich,</l><lb/>
              <l>Maria heißt ihr Namen.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="5">
              <l>Vor ihr die Engel neigen &#x017F;ich,</l><lb/>
              <l>Weil &#x017F;ie Gott &#x017F;elber ehret,</l><lb/>
              <l>Dien&#x017F;twillig &#x017F;ie erzeigen &#x017F;ich,</l><lb/>
              <l>Sobald &#x017F;ies nur begehret,</l><lb/>
              <l>Die Kai&#x017F;er beugen ihre Knie,</l><lb/>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[367[377]/0386] Ihr zu erzeigen alle Ehr, Das war ſein groͤſte Wolluſt. Den ſchoͤnen Sitz hat ihr bereit, Ein edler Herr von Schwendi, Jezt genießt er in der Seligkeit, Ihr muͤtterliche Haͤnde. Auf ihrem Haupt traͤgt ſie ein Kron, Von Gold und Edelſteinen, Von Silber iſt gemacht ihr Thron, Auf dem thut ſie erſcheinen, Jeſus der wahre Gottes Sohn, In ihren Armen wohnet, Die Seel, die ihm und ihr thut ſchoͤn, Bleibt wohl nicht unbelohnet. An ihr iſt nichts denn Heiligkeit, Und majeſtaͤtiſch Leben, Ganz engliſch iſt ihr Reinigkeit, Demuͤthig doch darneben, Ihr Urſprung iſt ſehr adelich, Von koͤniglichem Stamme, Ich darf ſie nennen oͤffentlich, Maria heißt ihr Namen. Vor ihr die Engel neigen ſich, Weil ſie Gott ſelber ehret, Dienſtwillig ſie erzeigen ſich, Sobald ſies nur begehret, Die Kaiſer beugen ihre Knie,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/386
Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 367[377]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/386>, abgerufen am 22.11.2024.