Da kommt geschlichen ein Reitersknecht Zum jungen Weibe hinein, Und sie umpfanget gar freundlich ihn, Gab straks ihren Willen darein. "Mein Mann ist gefahren ists Heu, u. s. w.
Er faßte sie um ihr Gürtelband, Und schwang sie wohl hin und her, Der Mann, der hinter der Hausthür stand, Ganz zornig da trat herfür: "Ich bin noch nicht fahren ins Heu, u. s. w.
"Ach trauter herzallerliebster Mann, "Vergieb mir nur diesen Fehl, "Will lieben fürbas und herzen dich, "Will kochen süß Muhs und Mehl; "Ich dachte du wärest ins Heu, u. s. w.
"Und wenn ich gleich gefahren wär "Ins Heu und Haberstroh, "So sollt du nun und nimmermehr "Einen andern lieben also, "Der Teufel mag fahren ins Heu, u. s. w.
Und wer euch dies neue Liedlein pfif, Der muß es singen gar oft, Es war der junge Reitersknecht, Er liegt auf Grasung im Hof, Er fuhr auch manchmal ins Heu, u. s. w.
Da kommt geſchlichen ein Reitersknecht Zum jungen Weibe hinein, Und ſie umpfanget gar freundlich ihn, Gab ſtraks ihren Willen darein. „Mein Mann iſt gefahren iſts Heu, u. ſ. w.
Er faßte ſie um ihr Guͤrtelband, Und ſchwang ſie wohl hin und her, Der Mann, der hinter der Hausthuͤr ſtand, Ganz zornig da trat herfuͤr: „Ich bin noch nicht fahren ins Heu, u. ſ. w.
„Ach trauter herzallerliebſter Mann, „Vergieb mir nur dieſen Fehl, „Will lieben fuͤrbas und herzen dich, „Will kochen ſuͤß Muhs und Mehl; „Ich dachte du waͤreſt ins Heu, u. ſ. w.
„Und wenn ich gleich gefahren waͤr „Ins Heu und Haberſtroh, „So ſollt du nun und nimmermehr „Einen andern lieben alſo, „Der Teufel mag fahren ins Heu, u. ſ. w.
Und wer euch dies neue Liedlein pfif, Der muß es ſingen gar oft, Es war der junge Reitersknecht, Er liegt auf Graſung im Hof, Er fuhr auch manchmal ins Heu, u. ſ. w.
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[346[356]/0365]
Da kommt geſchlichen ein Reitersknecht
Zum jungen Weibe hinein,
Und ſie umpfanget gar freundlich ihn,
Gab ſtraks ihren Willen darein.
„Mein Mann iſt gefahren iſts Heu, u. ſ. w.
Er faßte ſie um ihr Guͤrtelband,
Und ſchwang ſie wohl hin und her,
Der Mann, der hinter der Hausthuͤr ſtand,
Ganz zornig da trat herfuͤr:
„Ich bin noch nicht fahren ins Heu, u. ſ. w.
„Ach trauter herzallerliebſter Mann,
„Vergieb mir nur dieſen Fehl,
„Will lieben fuͤrbas und herzen dich,
„Will kochen ſuͤß Muhs und Mehl;
„Ich dachte du waͤreſt ins Heu, u. ſ. w.
„Und wenn ich gleich gefahren waͤr
„Ins Heu und Haberſtroh,
„So ſollt du nun und nimmermehr
„Einen andern lieben alſo,
„Der Teufel mag fahren ins Heu, u. ſ. w.
Und wer euch dies neue Liedlein pfif,
Der muß es ſingen gar oft,
Es war der junge Reitersknecht,
Er liegt auf Graſung im Hof,
Er fuhr auch manchmal ins Heu, u. ſ. w.
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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 346[356]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/365>, abgerufen am 16.02.2025.
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