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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806.

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"Herr wollt ihr Gut gewinnen,
"So ziehet mit mir heim,
"Zu einem König reiche,
"Der gibt euch reichen Sold;
"Er läst euch Speise reichen,
"Als lang ihr bleiben wollt."

Der Bot ließ nicht davon,
Wie sehr der Mönch ihn bat.
Sie zogen mit einander,
Wohl an des Meers Gestad,
Sie zogen alle beide
Viel Berg und tiefe Thal,
Die Frau im Möncheskleide,
Wohl vor des Königs Saal.
Der König kam gegangen
Mit Rittern und Knechten viel,
Die Frau ward schön empfangen
Mit ihrem Saitenspiel,
Da schlug sie auf der Laute
Gar freudenreiche Wort,
Die Heiden sprachen all überlaute:
Nie hätten sies schöner gehört.
Der Mönch saß oben am Tische,
Sie hatten ihn lieb und werth,
Man gab ihm Wildpret und Fische,
Und was sein Herz begehrt;

„Herr wollt ihr Gut gewinnen,
„So ziehet mit mir heim,
„Zu einem Koͤnig reiche,
„Der gibt euch reichen Sold;
„Er laͤſt euch Speiſe reichen,
„Als lang ihr bleiben wollt.“

Der Bot ließ nicht davon,
Wie ſehr der Moͤnch ihn bat.
Sie zogen mit einander,
Wohl an des Meers Geſtad,
Sie zogen alle beide
Viel Berg und tiefe Thal,
Die Frau im Moͤncheskleide,
Wohl vor des Koͤnigs Saal.
Der Koͤnig kam gegangen
Mit Rittern und Knechten viel,
Die Frau ward ſchoͤn empfangen
Mit ihrem Saitenſpiel,
Da ſchlug ſie auf der Laute
Gar freudenreiche Wort,
Die Heiden ſprachen all uͤberlaute:
Nie haͤtten ſies ſchoͤner gehoͤrt.
Der Moͤnch ſaß oben am Tiſche,
Sie hatten ihn lieb und werth,
Man gab ihm Wildpret und Fiſche,
Und was ſein Herz begehrt;
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[334[344]/0353] „Herr wollt ihr Gut gewinnen, „So ziehet mit mir heim, „Zu einem Koͤnig reiche, „Der gibt euch reichen Sold; „Er laͤſt euch Speiſe reichen, „Als lang ihr bleiben wollt.“ Der Bot ließ nicht davon, Wie ſehr der Moͤnch ihn bat. Sie zogen mit einander, Wohl an des Meers Geſtad, Sie zogen alle beide Viel Berg und tiefe Thal, Die Frau im Moͤncheskleide, Wohl vor des Koͤnigs Saal. Der Koͤnig kam gegangen Mit Rittern und Knechten viel, Die Frau ward ſchoͤn empfangen Mit ihrem Saitenſpiel, Da ſchlug ſie auf der Laute Gar freudenreiche Wort, Die Heiden ſprachen all uͤberlaute: Nie haͤtten ſies ſchoͤner gehoͤrt. Der Moͤnch ſaß oben am Tiſche, Sie hatten ihn lieb und werth, Man gab ihm Wildpret und Fiſche, Und was ſein Herz begehrt;

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Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 334[344]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/353>, abgerufen am 22.11.2024.