Schwerdt, Rad, Zang'n, Strick, die war'n ihr Lohn, Man sah die Rümpfe hangen.
So geht's, wer wider die Obrigkeit Sich unbesonnen empöret. Wers nicht meint, schau an Kuntzen, Sein Kopf thut z' Freiberg noch runterschmunzen, Und Jedermann davon lehret.
Gott thu den frommen Christen alles Guts, Und laß die jungen Herren, In kein Feindes Hand mehr also komm'n, Geb auch der Frau Churfürstin viel Fromm'n, Daß wir uns in Ruhe ernähren.
Nächte.
Eschenburgs alte Denkmahle. S. 455.
Nächten, da ich bei ihr was, Schwazten wir, dann dies, dann das, Auch sehr freundlich zu mir saß, Sagt', sie liebt' mich ohn' all Maaß.
Nächten, da ich von ihr scheid, Freundlich wir uns herzten beyd', Mir verhieß bei ihrem Eid, Mein zu seyn in Lieb und Leid.
Nächten, da ich von ihr ging, Sie mich freundlich ganz umfing,
Schwerdt, Rad, Zang'n, Strick, die war'n ihr Lohn, Man ſah die Ruͤmpfe hangen.
So geht's, wer wider die Obrigkeit Sich unbeſonnen empoͤret. Wers nicht meint, ſchau an Kuntzen, Sein Kopf thut z' Freiberg noch runterſchmunzen, Und Jedermann davon lehret.
Gott thu den frommen Chriſten alles Guts, Und laß die jungen Herren, In kein Feindes Hand mehr alſo komm'n, Geb auch der Frau Churfuͤrſtin viel Fromm'n, Daß wir uns in Ruhe ernaͤhren.
Naͤchte.
Eſchenburgs alte Denkmahle. S. 455.
Naͤchten, da ich bei ihr was, Schwazten wir, dann dies, dann das, Auch ſehr freundlich zu mir ſaß, Sagt', ſie liebt' mich ohn' all Maaß.
Naͤchten, da ich von ihr ſcheid, Freundlich wir uns herzten beyd', Mir verhieß bei ihrem Eid, Mein zu ſeyn in Lieb und Leid.
Naͤchten, da ich von ihr ging, Sie mich freundlich ganz umfing,
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[298[308]/0317]
Schwerdt, Rad, Zang'n, Strick, die war'n ihr Lohn,
Man ſah die Ruͤmpfe hangen.
So geht's, wer wider die Obrigkeit
Sich unbeſonnen empoͤret.
Wers nicht meint, ſchau an Kuntzen,
Sein Kopf thut z' Freiberg noch runterſchmunzen,
Und Jedermann davon lehret.
Gott thu den frommen Chriſten alles Guts,
Und laß die jungen Herren,
In kein Feindes Hand mehr alſo komm'n,
Geb auch der Frau Churfuͤrſtin viel Fromm'n,
Daß wir uns in Ruhe ernaͤhren.
Naͤchte.
Eſchenburgs alte Denkmahle. S. 455.
Naͤchten, da ich bei ihr was,
Schwazten wir, dann dies, dann das,
Auch ſehr freundlich zu mir ſaß,
Sagt', ſie liebt' mich ohn' all Maaß.
Naͤchten, da ich von ihr ſcheid,
Freundlich wir uns herzten beyd',
Mir verhieß bei ihrem Eid,
Mein zu ſeyn in Lieb und Leid.
Naͤchten, da ich von ihr ging,
Sie mich freundlich ganz umfing,
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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 298[308]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/317>, abgerufen am 22.02.2025.
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