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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806.

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Ich befehle euch entkleidet,
Reisset aus die güldne Woll,
Nur euch kleidet pur in Kohlen,
Pur in lauter schwarz Gewand,
Von dem Scheitel auf die Sohlen
Euch gebühret solcher Stand.

Weidet meine Schäflein,
Daphnis führet starkes Leid,
Ist vom Vater hoch vereidet,
Hoch, mit wohl bedachtem Eid,
Er doch wollte wieder bringen,
Ein verloren Schäflein sein,
Ach wenn sollte das mißlingen,
Er ja stürb für lauter Pein.
Weidet meine Schäflein, weidet,
Daphnis wird verfolget stark.
Bös Gesinde ihn beneidet,
Trachtet ihm nach Blut und Mark.
O was dorten, was für Stangen,
Wehr und Waffen nehm ich wahr!
O vielleicht will man ihn fangen,
Wahrlich, wahrlich, ist Gefahr!
Der Schäfer.

Weidet meine Schäflein, weidet,
Sprechen wollte bleicher Moud,
Ja nicht weidet, sondern scheidet,
Er da sprach, und wollte gehn,

Ich befehle euch entkleidet,
Reiſſet aus die guͤldne Woll,
Nur euch kleidet pur in Kohlen,
Pur in lauter ſchwarz Gewand,
Von dem Scheitel auf die Sohlen
Euch gebuͤhret ſolcher Stand.

Weidet meine Schaͤflein,
Daphnis fuͤhret ſtarkes Leid,
Iſt vom Vater hoch vereidet,
Hoch, mit wohl bedachtem Eid,
Er doch wollte wieder bringen,
Ein verloren Schaͤflein ſein,
Ach wenn ſollte das mißlingen,
Er ja ſtuͤrb fuͤr lauter Pein.
Weidet meine Schaͤflein, weidet,
Daphnis wird verfolget ſtark.
Boͤs Geſinde ihn beneidet,
Trachtet ihm nach Blut und Mark.
O was dorten, was fuͤr Stangen,
Wehr und Waffen nehm ich wahr!
O vielleicht will man ihn fangen,
Wahrlich, wahrlich, iſt Gefahr!
Der Schaͤfer.

Weidet meine Schaͤflein, weidet,
Sprechen wollte bleicher Moud,
Ja nicht weidet, ſondern ſcheidet,
Er da ſprach, und wollte gehn,
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[288[298]/0307] Ich befehle euch entkleidet, Reiſſet aus die guͤldne Woll, Nur euch kleidet pur in Kohlen, Pur in lauter ſchwarz Gewand, Von dem Scheitel auf die Sohlen Euch gebuͤhret ſolcher Stand. Weidet meine Schaͤflein, Daphnis fuͤhret ſtarkes Leid, Iſt vom Vater hoch vereidet, Hoch, mit wohl bedachtem Eid, Er doch wollte wieder bringen, Ein verloren Schaͤflein ſein, Ach wenn ſollte das mißlingen, Er ja ſtuͤrb fuͤr lauter Pein. Weidet meine Schaͤflein, weidet, Daphnis wird verfolget ſtark. Boͤs Geſinde ihn beneidet, Trachtet ihm nach Blut und Mark. O was dorten, was fuͤr Stangen, Wehr und Waffen nehm ich wahr! O vielleicht will man ihn fangen, Wahrlich, wahrlich, iſt Gefahr! Der Schaͤfer. Weidet meine Schaͤflein, weidet, Sprechen wollte bleicher Moud, Ja nicht weidet, ſondern ſcheidet, Er da ſprach, und wollte gehn,

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Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 288[298]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/307>, abgerufen am 25.11.2024.