Dem Fremden stach das Fünkeln Des Mannes ins Gesicht, Daß er zu allen Winkeln, Im Augenblicke richt, Ob jemand zu der Hand, Der seinen Sinn möcht merken, Und ihn von seinen Werken, Abtreiben mit Bestand.
Er dacht ihn umzubringen, Zu rauben seinen Schatz, Meint, es würd ihm gelingen, Weil er so kriegte Platz, Den König auf die Bahr, Sammt dem Gemahl zu legen, Dieweil durch jenes Regen, Auch lebte dieses Paar.
Weil er nun ganz alleine, Greift er den Knappen an, Der mit dem klaren Scheine, Die Fremden reizen kann; Stößt nach der Gurgel frei, Der schreit, Gewalt zu sparen, Er will ihm offenbahren, Was ihm annehmlich sey.
Der Gast ließ sich erbitten, Und fragte: Was er sey? Der sprach: "Hinein geschritten!
Dem Fremden ſtach das Fuͤnkeln Des Mannes ins Geſicht, Daß er zu allen Winkeln, Im Augenblicke richt, Ob jemand zu der Hand, Der ſeinen Sinn moͤcht merken, Und ihn von ſeinen Werken, Abtreiben mit Beſtand.
Er dacht ihn umzubringen, Zu rauben ſeinen Schatz, Meint, es wuͤrd ihm gelingen, Weil er ſo kriegte Platz, Den Koͤnig auf die Bahr, Sammt dem Gemahl zu legen, Dieweil durch jenes Regen, Auch lebte dieſes Paar.
Weil er nun ganz alleine, Greift er den Knappen an, Der mit dem klaren Scheine, Die Fremden reizen kann; Stoͤßt nach der Gurgel frei, Der ſchreit, Gewalt zu ſparen, Er will ihm offenbahren, Was ihm annehmlich ſey.
Der Gaſt ließ ſich erbitten, Und fragte: Was er ſey? Der ſprach: „Hinein geſchritten!
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Dem Fremden ſtach das Fuͤnkeln
Des Mannes ins Geſicht,
Daß er zu allen Winkeln,
Im Augenblicke richt,
Ob jemand zu der Hand,
Der ſeinen Sinn moͤcht merken,
Und ihn von ſeinen Werken,
Abtreiben mit Beſtand.
Er dacht ihn umzubringen,
Zu rauben ſeinen Schatz,
Meint, es wuͤrd ihm gelingen,
Weil er ſo kriegte Platz,
Den Koͤnig auf die Bahr,
Sammt dem Gemahl zu legen,
Dieweil durch jenes Regen,
Auch lebte dieſes Paar.
Weil er nun ganz alleine,
Greift er den Knappen an,
Der mit dem klaren Scheine,
Die Fremden reizen kann;
Stoͤßt nach der Gurgel frei,
Der ſchreit, Gewalt zu ſparen,
Er will ihm offenbahren,
Was ihm annehmlich ſey.
Der Gaſt ließ ſich erbitten,
Und fragte: Was er ſey?
Der ſprach: „Hinein geſchritten!
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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/276>, abgerufen am 25.11.2024.
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