Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806.

Bild:
<< vorherige Seite
Frühlingsblumen.

Bragur I. B. S. 358. Geistlich verändert in den Gassenhauern von Heinrich
Knaußer. Frankfurt 1571. S. 32.

Herzlich thut mich erfreuen,
Die fröhliche Sommer-Zeit,
All mein Geblüt erneuen,
Der May in Wollust freut,
Die Lerch thut sich erschwingen
Mit ihrem hellen Schall,
Lieblich die Vögel singen,
Dazu die Nachtigall.
Der Kukuk mit seinem Schreien,
Macht fröhlich jedermann,
Des Abends fröhlich reihen,
Die Mädlein wohlgethan,
Spazieren zu den Brunnen,
Bekränzen sie zur Zeit,
Alle Welt sich freut in Wonnen,
Mit Reisen fern und weit.
Es grünet in dem Walde,
Die Blumen blühen frey,
Die Rößlein auf dem Felde,
Von Farben mancherley,
Ein Blümlein steht im Garten,
Das heißt, Vergiß nit mein,
Das edle Kraut zu warten,
Macht guten Augenschein.

Fruͤhlingsblumen.

Bragur I. B. S. 358. Geiſtlich veraͤndert in den Gaſſenhauern von Heinrich
Knaußer. Frankfurt 1571. S. 32.

Herzlich thut mich erfreuen,
Die froͤhliche Sommer-Zeit,
All mein Gebluͤt erneuen,
Der May in Wolluſt freut,
Die Lerch thut ſich erſchwingen
Mit ihrem hellen Schall,
Lieblich die Voͤgel ſingen,
Dazu die Nachtigall.
Der Kukuk mit ſeinem Schreien,
Macht froͤhlich jedermann,
Des Abends froͤhlich reihen,
Die Maͤdlein wohlgethan,
Spazieren zu den Brunnen,
Bekraͤnzen ſie zur Zeit,
Alle Welt ſich freut in Wonnen,
Mit Reiſen fern und weit.
Es gruͤnet in dem Walde,
Die Blumen bluͤhen frey,
Die Roͤßlein auf dem Felde,
Von Farben mancherley,
Ein Bluͤmlein ſteht im Garten,
Das heißt, Vergiß nit mein,
Das edle Kraut zu warten,
Macht guten Augenſchein.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0248" n="239"/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#g">Fru&#x0364;hlingsblumen</hi>.</head><lb/>
          <p rendition="#c">Bragur <hi rendition="#aq">I.</hi> B. S. 358. Gei&#x017F;tlich vera&#x0364;ndert in den Ga&#x017F;&#x017F;enhauern von Heinrich<lb/>
Knaußer. Frankfurt 1571. S. 32.</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l><hi rendition="#in">H</hi>erzlich thut mich erfreuen,</l><lb/>
              <l>Die fro&#x0364;hliche Sommer-Zeit,</l><lb/>
              <l>All mein Geblu&#x0364;t erneuen,</l><lb/>
              <l>Der May in Wollu&#x017F;t freut,</l><lb/>
              <l>Die Lerch thut &#x017F;ich er&#x017F;chwingen</l><lb/>
              <l>Mit ihrem hellen Schall,</l><lb/>
              <l>Lieblich die Vo&#x0364;gel &#x017F;ingen,</l><lb/>
              <l>Dazu die Nachtigall.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>Der Kukuk mit &#x017F;einem Schreien,</l><lb/>
              <l>Macht fro&#x0364;hlich jedermann,</l><lb/>
              <l>Des Abends fro&#x0364;hlich reihen,</l><lb/>
              <l>Die Ma&#x0364;dlein wohlgethan,</l><lb/>
              <l>Spazieren zu den Brunnen,</l><lb/>
              <l>Bekra&#x0364;nzen &#x017F;ie zur Zeit,</l><lb/>
              <l>Alle Welt &#x017F;ich freut in Wonnen,</l><lb/>
              <l>Mit Rei&#x017F;en fern und weit.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="3">
              <l>Es gru&#x0364;net in dem Walde,</l><lb/>
              <l>Die Blumen blu&#x0364;hen frey,</l><lb/>
              <l>Die Ro&#x0364;ßlein auf dem Felde,</l><lb/>
              <l>Von Farben mancherley,</l><lb/>
              <l>Ein Blu&#x0364;mlein &#x017F;teht im Garten,</l><lb/>
              <l>Das heißt, Vergiß nit mein,</l><lb/>
              <l>Das edle Kraut zu warten,</l><lb/>
              <l>Macht guten Augen&#x017F;chein.</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[239/0248] Fruͤhlingsblumen. Bragur I. B. S. 358. Geiſtlich veraͤndert in den Gaſſenhauern von Heinrich Knaußer. Frankfurt 1571. S. 32. Herzlich thut mich erfreuen, Die froͤhliche Sommer-Zeit, All mein Gebluͤt erneuen, Der May in Wolluſt freut, Die Lerch thut ſich erſchwingen Mit ihrem hellen Schall, Lieblich die Voͤgel ſingen, Dazu die Nachtigall. Der Kukuk mit ſeinem Schreien, Macht froͤhlich jedermann, Des Abends froͤhlich reihen, Die Maͤdlein wohlgethan, Spazieren zu den Brunnen, Bekraͤnzen ſie zur Zeit, Alle Welt ſich freut in Wonnen, Mit Reiſen fern und weit. Es gruͤnet in dem Walde, Die Blumen bluͤhen frey, Die Roͤßlein auf dem Felde, Von Farben mancherley, Ein Bluͤmlein ſteht im Garten, Das heißt, Vergiß nit mein, Das edle Kraut zu warten, Macht guten Augenſchein.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/248
Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/248>, abgerufen am 21.12.2024.