Auch die Schaaf mit Lüsten aßen, Süßer wurden Laub und Gras, Ja des Weidens oft vergaßen, Deine Stimm viel süßer was.
Auch die Vöglein kamen fliegen, Kam auch manche Nachtigal, Deinem Spielen, will nicht lügen, Hörten zu mit großer Zahl, Saßen gegen deine Geige, Saßen dir auf deinem Rohr, Thäten ihnen freundlich neigen, Dann das link, dann rechtes Ohr.
Schöne Sonn, du deinen Wagen, Ließest in gar lindem Lauf, Wann bey reinen Sommertagen, Dir nur Daphnis spielet auf, Schöner Mond, du deine Sternen Morgens führtest ab zu spät, Wann auch Daphnis dir von Ferne, Je zu Nachten spielen thät.
Schöne Sonn magst nunmehr trauren, Daphnis dir nicht spielet mehr, Daphnis ist von bösen Laurern Hingerückt ohn Wiederkehr; Schöner Mond magst nunmehr klagen, Daphnis rastet im Verhaft,
Auch die Schaaf mit Luͤſten aßen, Suͤßer wurden Laub und Gras, Ja des Weidens oft vergaßen, Deine Stimm viel ſuͤßer was.
Auch die Voͤglein kamen fliegen, Kam auch manche Nachtigal, Deinem Spielen, will nicht luͤgen, Hoͤrten zu mit großer Zahl, Saßen gegen deine Geige, Saßen dir auf deinem Rohr, Thaͤten ihnen freundlich neigen, Dann das link, dann rechtes Ohr.
Schoͤne Sonn, du deinen Wagen, Ließeſt in gar lindem Lauf, Wann bey reinen Sommertagen, Dir nur Daphnis ſpielet auf, Schoͤner Mond, du deine Sternen Morgens fuͤhrteſt ab zu ſpaͤt, Wann auch Daphnis dir von Ferne, Je zu Nachten ſpielen thaͤt.
Schoͤne Sonn magſt nunmehr trauren, Daphnis dir nicht ſpielet mehr, Daphnis iſt von boͤſen Laurern Hingeruͤckt ohn Wiederkehr; Schoͤner Mond magſt nunmehr klagen, Daphnis raſtet im Verhaft,
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Auch die Schaaf mit Luͤſten aßen,
Suͤßer wurden Laub und Gras,
Ja des Weidens oft vergaßen,
Deine Stimm viel ſuͤßer was.
Auch die Voͤglein kamen fliegen,
Kam auch manche Nachtigal,
Deinem Spielen, will nicht luͤgen,
Hoͤrten zu mit großer Zahl,
Saßen gegen deine Geige,
Saßen dir auf deinem Rohr,
Thaͤten ihnen freundlich neigen,
Dann das link, dann rechtes Ohr.
Schoͤne Sonn, du deinen Wagen,
Ließeſt in gar lindem Lauf,
Wann bey reinen Sommertagen,
Dir nur Daphnis ſpielet auf,
Schoͤner Mond, du deine Sternen
Morgens fuͤhrteſt ab zu ſpaͤt,
Wann auch Daphnis dir von Ferne,
Je zu Nachten ſpielen thaͤt.
Schoͤne Sonn magſt nunmehr trauren,
Daphnis dir nicht ſpielet mehr,
Daphnis iſt von boͤſen Laurern
Hingeruͤckt ohn Wiederkehr;
Schoͤner Mond magſt nunmehr klagen,
Daphnis raſtet im Verhaft,
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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/179>, abgerufen am 25.11.2024.
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