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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610.

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Vom dritten Tagewerck Gottes/
Bergen herstreichen/ vnd ziehen wie ein
Thaw
feuchtet
die Erde.
groß Heer. Da feuchtet Gott die Ber-
ge von oben herab/ ja auch mit dem lieb-
lichen Taw: Welcher eine sondere
verwandtniß hat mit den Bergen/ vnd
da heuffig fället/ wie auff dem Hermon
im Jüdischen Lande/ der immer voller
2. Sam. 1.Taw ist/ vnd die Berge Gilboa/ dar-
auff Jonathan vnnd Saul gefallen.
Darumb David spricht: Es soll weder
Regen noch Taw auff sie fallen.

Thawes
Vrsprung.

Nun ist des Tawes Vrsprung vnd
effect zubetrachten. Ex utero aurorae,
auß dem Bauch der Morgenröte wird
der Taw geboren. Vnd die Morgen-
röte ist nichts anders dann ein glantz d
Sonnen der die subtilen/ hellen/ klaren
Wolcken erleuchtet/ vnd dadurch schem-
mert/ gleich als wann man ein Liecht
setzet hinder ein helles Glaß voll klares
Wassers/ so gibt das Wasser einen
hellen glantz von sich/ dabey man heller
sehen kan dann vom Liecht selber. In
demselben subtilen/ klaren Wolcken wird

durch

Vom dritten Tagewerck Gottes/
Bergen herſtreichen/ vñ ziehen wie ein
Thaw
feuchtet
die Erde.
groß Heer. Da feuchtet Gott die Ber-
ge von obẽ herab/ ja auch mit dem lieb-
lichen Taw: Welcher eine ſondere
verwandtniß hat mit den Bergen/ vnd
da heuffig faͤllet/ wie auff dem Hermon
im Juͤdiſchen Lande/ der immer voller
2. Sam. 1.Taw iſt/ vnd die Berge Gilboa/ dar-
auff Jonathan vnnd Saul gefallen.
Darumb David ſpricht: Es ſoll weder
Regen noch Taw auff ſie fallen.

Thawes
Vrſprũg.

Nun iſt des Tawes Vrſprung vñ
effect zubetrachtẽ. Ex utero auroræ,
auß dem Bauch der Morgenroͤte wird
der Taw geboren. Vnd die Morgen-
roͤte iſt nichts anders dann ein glantz ď
Sonnen der die ſubtilen/ hellen/ klaren
Wolckẽ erleuchtet/ vñ dadurch ſchem-
mert/ gleich als wann man ein Liecht
ſetzet hinder ein helles Glaß voll klares
Waſſers/ ſo gibt das Waſſer einen
hellen glantz von ſich/ dabey man heller
ſehen kan dann vom Liecht ſelber. In
demſelben ſubtilen/ klaren Wolckẽ wird

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[58/0080] Vom dritten Tagewerck Gottes/ Bergen herſtreichen/ vñ ziehen wie ein groß Heer. Da feuchtet Gott die Ber- ge von obẽ herab/ ja auch mit dem lieb- lichen Taw: Welcher eine ſondere verwandtniß hat mit den Bergen/ vnd da heuffig faͤllet/ wie auff dem Hermon im Juͤdiſchen Lande/ der immer voller Taw iſt/ vnd die Berge Gilboa/ dar- auff Jonathan vnnd Saul gefallen. Darumb David ſpricht: Es ſoll weder Regen noch Taw auff ſie fallen. Thaw feuchtet die Erde. 2. Sam. 1. Nun iſt des Tawes Vrſprung vñ effect zubetrachtẽ. Ex utero auroræ, auß dem Bauch der Morgenroͤte wird der Taw geboren. Vnd die Morgen- roͤte iſt nichts anders dann ein glantz ď Sonnen der die ſubtilen/ hellen/ klaren Wolckẽ erleuchtet/ vñ dadurch ſchem- mert/ gleich als wann man ein Liecht ſetzet hinder ein helles Glaß voll klares Waſſers/ ſo gibt das Waſſer einen hellen glantz von ſich/ dabey man heller ſehen kan dann vom Liecht ſelber. In demſelben ſubtilen/ klaren Wolckẽ wird durch

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/80>, abgerufen am 27.11.2024.