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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610.

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Vom dritten Tagewerck Gottes
vnnd werden nicht Brunnen an allen
Orten/ sondern an den Ortern/ da
Gott wil/ da Gott die semina fonti-
um,
vnd influentiam coelestem hin-
geordnet vnd gelegt hat. Darumb ste-
Psal. 104.het im Psalmen: Du lessest Brunnen
quellen. Vnd jr außbruch vnd stetiger
Stetigwe
render
quell der
Brunnen
em Bild
deß ewigen
Lebens.
immerwehrender ausfluß ist eine gros-
se Gabe Gottes/ ein grosses Wunder/
vnd ein Bilde deß ewigen Lebens. Per-
petui fontes, vitaeq; perennis ima-
go.

Ists nicht ein groß Wunder/ das
man Brunnen sindet/ die so heiß Was-
ser geben/ das man Hüner vnd Gänse
darin brüen kan? Wie viel köstliche
Mancher-
ley Wun-
derliche
Brunnen.
Artzneyische Brunnen sind hin vnnd
wieder/ die man thermas, warme Ba-
der nennet? So sind auch Sawrbrun-
nen/ Saltzbrunnen/ bittere Brunnen/
vnd dergleichen. Bey den Garamanten
findet man Brunnen/ die des Nachts
so heiß sein/ das man sie nit kan anrü-
ren/ vnd des Tages so kalt/ das mans
nicht trincken kan. Also hat Gott Artz-

neische

Vom dritten Tagewerck Gottes
vnnd werden nicht Brunnen an allen
Orten/ ſondern an den Ortern/ da
Gott wil/ da Gott die ſemina fonti-
um,
vnd influentiam cœleſtem hin-
geordnet vnd gelegt hat. Darumb ſte-
Pſal. 104.het im Pſalmen: Du leſſeſt Brunnen
quellen. Vnd jr außbruch vnd ſtetiger
Stetigwe
render
quell der
Brunnen
em Bild
deß ewigẽ
Lebens.
immerwehrender ausfluß iſt eine groſ-
ſe Gabe Gottes/ ein groſſes Wunder/
vnd ein Bilde deß ewigen Lebens. Per-
petui fontes, vitæq; perennis ima-
go.

Iſts nicht ein groß Wunder/ das
man Brunnen ſindet/ die ſo heiß Waſ-
ſer geben/ das man Huͤner vnd Gaͤnſe
darin bruͤen kan? Wie viel koͤſtliche
Mancher-
ley Wun-
derliche
Brunnen.
Artzneyiſche Brunnen ſind hin vnnd
wieder/ die man thermas, warme Ba-
der nennet? So ſind auch Sawrbrun-
nen/ Saltzbrunnen/ bittere Brunnen/
vnd dergleichen. Bey den Garamantẽ
findet man Brunnen/ die des Nachts
ſo heiß ſein/ das man ſie nit kan anruͤ-
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nicht trincken kan. Alſo hat Gott Artz-

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[54/0076] Vom dritten Tagewerck Gottes vnnd werden nicht Brunnen an allen Orten/ ſondern an den Ortern/ da Gott wil/ da Gott die ſemina fonti- um, vnd influentiam cœleſtem hin- geordnet vnd gelegt hat. Darumb ſte- het im Pſalmen: Du leſſeſt Brunnen quellen. Vnd jr außbruch vnd ſtetiger immerwehrender ausfluß iſt eine groſ- ſe Gabe Gottes/ ein groſſes Wunder/ vnd ein Bilde deß ewigen Lebens. Per- petui fontes, vitæq; perennis ima- go. Pſal. 104. Stetigwe render quell der Brunnen em Bild deß ewigẽ Lebens. Iſts nicht ein groß Wunder/ das man Brunnen ſindet/ die ſo heiß Waſ- ſer geben/ das man Huͤner vnd Gaͤnſe darin bruͤen kan? Wie viel koͤſtliche Artzneyiſche Brunnen ſind hin vnnd wieder/ die man thermas, warme Ba- der nennet? So ſind auch Sawrbrun- nen/ Saltzbrunnen/ bittere Brunnen/ vnd dergleichen. Bey den Garamantẽ findet man Brunnen/ die des Nachts ſo heiß ſein/ das man ſie nit kan anruͤ- ren/ vnd des Tages ſo kalt/ das mans nicht trincken kan. Alſo hat Gott Artz- neiſche Mancher- ley Wun- derliche Brunnen.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/76>, abgerufen am 27.11.2024.