Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610.nemlich der Frewde in Gott. Frewde oder Trawrigkeit/ das ist deßMenschen Gewin oder Frucht in al- ler seiner Arbeit. Weil nun die Frew- de eine gute Frucht ist/ lieblich vnd an-Frewde kömpt auß einem guten Sa- men. genehme/ derwegen so muß dieselbe auß einem guten Samen vnnd guten Wurtzel herspriessen/ vnnd weil die Trawrigkeit eine böse Frucht ist/ der- wegen so muß sie auch von einem bö- sen Samen herkommen/ vnd demnach so ists gewiß/ das die wahre Frewde da-Wahre Frewde kömpt von Gottes Liebe. durch wir vns in diesem Leben in Gott Frewen/ herkommet vnnd entspreusset von der herrlichen Liebe Gottes: Vnd die Trawrigreit vnnd Pein des Ge- wissens von der eignen Liebe. Denn wo keine Liebe ist/ da kan auch keine Frewde sein/ denn die Frewde wird aus der Liebe geborn. Wie aber die Lie- be ist/ so muß auch nothwendig die Frewde sein. Ist nun die Liebe Gött- lich/ so ist auch die Frewde Göttlich: Ist die Liebe Irrdisch vnd hanget am Irrdischen/ so ist die Frewde Irrdisch han- Y
nemlich der Frewde in Gott. Frewde oder Trawrigkeit/ das iſt deßMenſchen Gewin oder Frucht in al- ler ſeiner Arbeit. Weil nun die Frew- de eine gute Frucht iſt/ lieblich vnd an-Frewde koͤmpt auß einem guten Sa- men. genehme/ derwegen ſo muß dieſelbe auß einem guten Samen vnnd guten Wurtzel herſprieſſen/ vnnd weil die Trawrigkeit eine boͤſe Frucht iſt/ der- wegen ſo muß ſie auch von einem boͤ- ſen Samen herkommen/ vnd demnach ſo iſts gewiß/ das die wahre Frewde da-Wahre Frewde koͤmpt võ Gottes Liebe. durch wir vns in dieſem Leben in Gott Frewen/ herkommet vnnd entſpreuſſet von der herrlichen Liebe Gottes: Vnd die Trawrigreit vnnd Pein des Ge- wiſſens von der eignen Liebe. Denn wo keine Liebe iſt/ da kan auch keine Frewde ſein/ denn die Frewde wird aus der Liebe geborn. Wie aber die Lie- be iſt/ ſo muß auch nothwendig die Frewde ſein. Iſt nun die Liebe Goͤtt- lich/ ſo iſt auch die Frewde Goͤttlich: Iſt die Liebe Irrdiſch vnd hanget am Irrdiſchen/ ſo iſt die Frewde Irrdiſch han- Y
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nemlich der Frewde in Gott.
Frewde oder Trawrigkeit/ das iſt deß
Menſchen Gewin oder Frucht in al-
ler ſeiner Arbeit. Weil nun die Frew-
de eine gute Frucht iſt/ lieblich vnd an-
genehme/ derwegen ſo muß dieſelbe
auß einem guten Samen vnnd guten
Wurtzel herſprieſſen/ vnnd weil die
Trawrigkeit eine boͤſe Frucht iſt/ der-
wegen ſo muß ſie auch von einem boͤ-
ſen Samen herkommen/ vnd demnach
ſo iſts gewiß/ das die wahre Frewde da-
durch wir vns in dieſem Leben in Gott
Frewen/ herkommet vnnd entſpreuſſet
von der herrlichen Liebe Gottes: Vnd
die Trawrigreit vnnd Pein des Ge-
wiſſens von der eignen Liebe. Denn
wo keine Liebe iſt/ da kan auch keine
Frewde ſein/ denn die Frewde wird aus
der Liebe geborn. Wie aber die Lie-
be iſt/ ſo muß auch nothwendig die
Frewde ſein. Iſt nun die Liebe Goͤtt-
lich/ ſo iſt auch die Frewde Goͤttlich:
Iſt die Liebe Irrdiſch vnd hanget am
Irrdiſchen/ ſo iſt die Frewde Irrdiſch
han-
Frewde
koͤmpt
auß einem
guten Sa-
men.
Wahre
Frewde
koͤmpt võ
Gottes
Liebe.
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