Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610.

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Ein jeglicher erkent auß seiner Liebe

bet/ der macht sich selbst zum Abgott:
Wenn einer nun wissen wil/ was er
Gott sol geben/ so sehe er an/ was er
jhm wolt geben: Weil du dich aber
für allen dingen/ wilt geliebet haben/
so lerne hie/ das du dasselbe Gott zu-
thun schüldig bist/ so setze nun GOtt
an deine Stadt/ vnnd nicht dich selbst
an Gottes Stadt/ vnnd gib jhm die
erste Liebe für allen die du dir gibst:
Gottes
Willen zu
folgen.Denn erstlich liebestu deinen eigenen
Willen vnnd folgest jhm/ das kehre
vmb/ weil du Gott für allen dingen lie-
ben solt/ so Liebe auch seinen Willen/
vnnd folge Ihm vnd keinem andern.
2. So liebestu deine eigene Ehre/
Gottes
Ehre zu-
befordern
vnd zuver
theidigenvnnd woltest/ das Jederman dieselbe
hülffe erhalten vnd befordern/ siehe/ dz
thue Gott dem Herrn vnd bitte dz
alle Menschen seine Ehre beforderen/
vnd groß machen. 3. Hinwieder/ wie
du deinen Feindt bist/ vnnd mit jhnen
zürnest/ die deine Ehre verkleinern/
so soltu billig alle denen Feindt sein/

die

Ein jeglicher erkent auß ſeiner Liebe

bet/ der macht ſich ſelbſt zum Abgott:
Wenn einer nun wiſſen wil/ was er
Gott ſol geben/ ſo ſehe er an/ was er
jhm wolt geben: Weil du dich aber
fuͤr allen dingen/ wilt geliebet haben/
ſo lerne hie/ das du daſſelbe Gott zu-
thun ſchuͤldig biſt/ ſo ſetze nun GOtt
an deine Stadt/ vnnd nicht dich ſelbſt
an Gottes Stadt/ vnnd gib jhm die
erſte Liebe fuͤr allen die du dir gibſt:
Gottes
Willen zu
folgen.Denn erſtlich liebeſtu deinen eigenen
Willen vnnd folgeſt jhm/ das kehre
vmb/ weil du Gott fuͤr allen dingen lie-
ben ſolt/ ſo Liebe auch ſeinen Willen/
vnnd folge Ihm vnd keinem andern.
2. So liebeſtu deine eigene Ehre/
Gottes
Ehre zu-
befordern
vnd zuver
theidigenvnnd wolteſt/ das Jederman dieſelbe
huͤlffe erhalten vnd befordern/ ſiehe/ dz
thue Gott dem Herrn vnd bitte dz
alle Menſchen ſeine Ehre beforderen/
vnd groß machen. 3. Hinwieder/ wie
du deinen Feindt biſt/ vnnd mit jhnen
zuͤrneſt/ die deine Ehre verkleinern/
ſo ſoltu billig alle denen Feindt ſein/

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[314/0336] Ein jeglicher erkent auß ſeiner Liebe bet/ der macht ſich ſelbſt zum Abgott: Wenn einer nun wiſſen wil/ was er Gott ſol geben/ ſo ſehe er an/ was er jhm wolt geben: Weil du dich aber fuͤr allen dingen/ wilt geliebet haben/ ſo lerne hie/ das du daſſelbe Gott zu- thun ſchuͤldig biſt/ ſo ſetze nun GOtt an deine Stadt/ vnnd nicht dich ſelbſt an Gottes Stadt/ vnnd gib jhm die erſte Liebe fuͤr allen die du dir gibſt: Denn erſtlich liebeſtu deinen eigenen Willen vnnd folgeſt jhm/ das kehre vmb/ weil du Gott fuͤr allen dingen lie- ben ſolt/ ſo Liebe auch ſeinen Willen/ vnnd folge Ihm vnd keinem andern. 2. So liebeſtu deine eigene Ehre/ vnnd wolteſt/ das Jederman dieſelbe huͤlffe erhalten vnd befordern/ ſiehe/ dz thue Gott dem Herrn vnd bitte dz alle Menſchen ſeine Ehre beforderen/ vnd groß machen. 3. Hinwieder/ wie du deinen Feindt biſt/ vnnd mit jhnen zuͤrneſt/ die deine Ehre verkleinern/ ſo ſoltu billig alle denen Feindt ſein/ die Gottes Willen zu folgen. Gottes Ehre zu- befordern vnd zuver theidigen

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Zitationshilfe:	Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610, S. 314. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/336>, abgerufen am 25.11.2024.

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