Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Wie Weißlich vnd Künstlich
aber sind mit dem Leib verbunden/ vnd
fast Leiblich/ darumb sind sie vnedler
denn die obern.

Darauff folget der ander Standt
Sinnliche
Kräffte.das sind die Sinnlichen Kräffte/ vnd
sind Edler denn die vntern/ als sehen/
hören/ schmecken/ riechen/ fühlen vnnd
vnter denselbigen ist eines Edler denn
das ander/ das sehen ist Edler denn
das hören/ denn wir können weiter se-
hen den hören/ das Gehör vbertrifft
den geschmack/ denn wir können wei-
ter hören denn schmecken/ der geruch
vbertrifft den geschmack/ denn wir kön-
nen weiter riechen denn schmecken/ al-
so vbertrifft das Gehör den Geruch/
denn wir können weiter hören denn rie-
chen/ Das fühlen aber ist das vnterste
vnd durch den gantzen Leib außgestre-
wet.

Die Ver-
nunfft.

Der Oberste vnd Edelste Standt
ist die Vernunfft/ der Wille vnd Ge-
dechtniß/ vnd ist der Regimentstandt/
denn dieser Regiert die andern alle vnd

haben

Wie Weißlich vnd Kuͤnſtlich
aber ſind mit dem Leib verbunden/ vnd
faſt Leiblich/ darumb ſind ſie vnedler
denn die obern.

Darauff folget der ander Standt
Sinnliche
Kraͤffte.das ſind die Sinnlichen Kraͤffte/ vnd
ſind Edler denn die vntern/ als ſehen/
hoͤren/ ſchmecken/ riechen/ fuͤhlen vnnd
vnter denſelbigen iſt eines Edler denn
das ander/ das ſehen iſt Edler denn
das hoͤren/ denn wir koͤnnen weiter ſe-
hen den hoͤren/ das Gehoͤr vbertrifft
den geſchmack/ denn wir koͤnnen wei-
ter hoͤren denn ſchmecken/ der geruch
vbertrifft den geſchmack/ denn wir koͤn-
nen weiter riechen denn ſchmecken/ al-
ſo vbertrifft das Gehoͤr den Geruch/
denn wir koͤnnen weiter hoͤren denn rie-
chen/ Das fuͤhlen aber iſt das vnterſte
vnd durch den gantzen Leib außgeſtre-
wet.

Die Ver-
nunfft.

Der Oberſte vnd Edelſte Standt
iſt die Vernunfft/ der Wille vnd Ge-
dechtniß/ vnd iſt der Regimentſtandt/
denn dieſer Regiert die andern alle vnd

haben
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0260" n="238"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Wie Weißlich vnd Ku&#x0364;n&#x017F;tlich</hi></fw><lb/>
aber &#x017F;ind mit dem Leib verbunden/ vnd<lb/>
fa&#x017F;t Leiblich/ darumb &#x017F;ind &#x017F;ie vnedler<lb/>
denn die obern.</p><lb/>
        <p>Darauff folget der ander Standt<lb/><note place="left">Sinnliche<lb/>
Kra&#x0364;ffte.</note>das &#x017F;ind die Sinnlichen Kra&#x0364;ffte/ vnd<lb/>
&#x017F;ind Edler denn die vntern/ als &#x017F;ehen/<lb/>
ho&#x0364;ren/ &#x017F;chmecken/ riechen/ fu&#x0364;hlen vnnd<lb/>
vnter den&#x017F;elbigen i&#x017F;t eines Edler denn<lb/>
das ander/ das &#x017F;ehen i&#x017F;t Edler denn<lb/>
das ho&#x0364;ren/ denn wir ko&#x0364;nnen weiter &#x017F;e-<lb/>
hen den ho&#x0364;ren/ das Geho&#x0364;r vbertrifft<lb/>
den ge&#x017F;chmack/ denn wir ko&#x0364;nnen wei-<lb/>
ter ho&#x0364;ren denn &#x017F;chmecken/ der geruch<lb/>
vbertrifft den ge&#x017F;chmack/ denn wir ko&#x0364;n-<lb/>
nen weiter riechen denn &#x017F;chmecken/ al-<lb/>
&#x017F;o vbertrifft das Geho&#x0364;r den Geruch/<lb/>
denn wir ko&#x0364;nnen weiter ho&#x0364;ren denn rie-<lb/>
chen/ Das fu&#x0364;hlen aber i&#x017F;t das vnter&#x017F;te<lb/>
vnd durch den gantzen Leib außge&#x017F;tre-<lb/>
wet.</p><lb/>
        <note place="left">Die Ver-<lb/>
nunfft.</note>
        <p>Der Ober&#x017F;te vnd Edel&#x017F;te Standt<lb/>
i&#x017F;t die Vernunfft/ der Wille vnd Ge-<lb/>
dechtniß/ vnd i&#x017F;t der Regiment&#x017F;tandt/<lb/>
denn die&#x017F;er Regiert die andern alle vnd<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">haben</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[238/0260] Wie Weißlich vnd Kuͤnſtlich aber ſind mit dem Leib verbunden/ vnd faſt Leiblich/ darumb ſind ſie vnedler denn die obern. Darauff folget der ander Standt das ſind die Sinnlichen Kraͤffte/ vnd ſind Edler denn die vntern/ als ſehen/ hoͤren/ ſchmecken/ riechen/ fuͤhlen vnnd vnter denſelbigen iſt eines Edler denn das ander/ das ſehen iſt Edler denn das hoͤren/ denn wir koͤnnen weiter ſe- hen den hoͤren/ das Gehoͤr vbertrifft den geſchmack/ denn wir koͤnnen wei- ter hoͤren denn ſchmecken/ der geruch vbertrifft den geſchmack/ denn wir koͤn- nen weiter riechen denn ſchmecken/ al- ſo vbertrifft das Gehoͤr den Geruch/ denn wir koͤnnen weiter hoͤren denn rie- chen/ Das fuͤhlen aber iſt das vnterſte vnd durch den gantzen Leib außgeſtre- wet. Sinnliche Kraͤffte. Der Oberſte vnd Edelſte Standt iſt die Vernunfft/ der Wille vnd Ge- dechtniß/ vnd iſt der Regimentſtandt/ denn dieſer Regiert die andern alle vnd haben

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/260
Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/260>, abgerufen am 23.11.2024.