Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610.

Bild:
<< vorherige Seite

Vom sechsten Tagewerck Gottes
vnd Lieblicher muß der sein/ vmb deß-
willen derselbe orth geschaffen vnd ge-
pflantzt ist. Man kan auch die wür-
digkeit der Menschlichen Natur dar-
auß abnehmen/ weil die Heiligen En-
gel zu dienst vnnd wacht der Menschen
von Gott geordnet sein. Ja es erschei-
net solches vornemblich/ aus deß Men-
schen Schöpffung. Denn er ist auß
sonderlichem Rath Gottes/ der Hoch-
gelobeten Dreyfaltigkeit geschaffen/
denn GOtt sprach/ lasset vns Men-
schen machen/ ein Bild das vns gleich
Die vor-
trefflig-
keit des
Menschen
wird be-
wiesen
auß dem
Rath-
schlag
Gottes.
sey. Nu ists zwar ein grosses/ auß son-
derlichen Rath Gottes geschaffen sein/
aber ein viel grössers ists/ nach den Bil-
de deß Schöpffers der H. Dreyfal-
tigkeit gemacht sein. GOtt hat ge-
schaffen die Elementa/ den Himmel/
die Stern/ die Sonne/ den Mond/ vnd
die gantze grosse Welt/ aber er sprach
vnd es geschach/ da es aber kam zu deß
Menschen Schaffung/ als zu dem al-
ler grösten vnnd herrlichsten Werck

Got-

Vom ſechſten Tagewerck Gottes
vnd Lieblicher muß der ſein/ vmb deß-
willen derſelbe orth geſchaffen vnd ge-
pflantzt iſt. Man kan auch die wuͤr-
digkeit der Menſchlichen Natur dar-
auß abnehmen/ weil die Heiligen En-
gel zu dienſt vnnd wacht der Menſchen
von Gott geordnet ſein. Ja es erſchei-
net ſolches vornemblich/ aus deß Men-
ſchen Schoͤpffung. Denn er iſt auß
ſonderlichem Rath Gottes/ der Hoch-
gelobeten Dreyfaltigkeit geſchaffen/
denn GOtt ſprach/ laſſet vns Men-
ſchen machen/ ein Bild das vns gleich
Die vor-
trefflig-
keit des
Menſchen
wird be-
wieſen
auß dem
Rath-
ſchlag
Gottes.
ſey. Nu iſts zwar ein groſſes/ auß ſon-
derlichẽ Rath Gottes geſchaffen ſein/
aber ein viel groͤſſers iſts/ nach dẽ Bil-
de deß Schoͤpffers der H. Dreyfal-
tigkeit gemacht ſein. GOtt hat ge-
ſchaffen die Elementa/ den Himmel/
die Stern/ die Sonne/ den Mond/ vnd
die gantze groſſe Welt/ aber er ſprach
vnd es geſchach/ da es aber kam zu deß
Menſchen Schaffung/ als zu dem al-
ler groͤſten vnnd herrlichſten Werck

Got-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0222" n="200"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom &#x017F;ech&#x017F;ten Tagewerck Gottes</hi></fw><lb/>
vnd Lieblicher muß der &#x017F;ein/ vmb deß-<lb/>
willen der&#x017F;elbe orth ge&#x017F;chaffen vnd ge-<lb/>
pflantzt i&#x017F;t. Man kan auch die wu&#x0364;r-<lb/>
digkeit der Men&#x017F;chlichen Natur dar-<lb/>
auß abnehmen/ weil die Heiligen En-<lb/>
gel zu dien&#x017F;t vnnd wacht der Men&#x017F;chen<lb/>
von Gott geordnet &#x017F;ein. Ja es er&#x017F;chei-<lb/>
net &#x017F;olches vornemblich/ aus deß Men-<lb/>
&#x017F;chen Scho&#x0364;pffung. Denn er i&#x017F;t auß<lb/>
&#x017F;onderlichem Rath Gottes/ der Hoch-<lb/>
gelobeten Dreyfaltigkeit ge&#x017F;chaffen/<lb/>
denn GOtt &#x017F;prach/ la&#x017F;&#x017F;et vns Men-<lb/>
&#x017F;chen machen/ ein Bild das vns gleich<lb/><note place="left">Die vor-<lb/>
trefflig-<lb/>
keit des<lb/>
Men&#x017F;chen<lb/>
wird be-<lb/>
wie&#x017F;en<lb/>
auß dem<lb/>
Rath-<lb/>
&#x017F;chlag<lb/>
Gottes.</note>&#x017F;ey. Nu i&#x017F;ts zwar ein gro&#x017F;&#x017F;es/ auß &#x017F;on-<lb/>
derliche&#x0303; Rath Gottes ge&#x017F;chaffen &#x017F;ein/<lb/>
aber ein viel gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ers i&#x017F;ts/ nach de&#x0303; Bil-<lb/>
de deß Scho&#x0364;pffers der H. Dreyfal-<lb/>
tigkeit gemacht &#x017F;ein. GOtt hat ge-<lb/>
&#x017F;chaffen die Elementa/ den Himmel/<lb/>
die Stern/ die Sonne/ den Mond/ vnd<lb/>
die gantze gro&#x017F;&#x017F;e Welt/ aber er &#x017F;prach<lb/>
vnd es ge&#x017F;chach/ da es aber kam zu deß<lb/>
Men&#x017F;chen Schaffung/ als zu dem al-<lb/>
ler gro&#x0364;&#x017F;ten vnnd herrlich&#x017F;ten Werck<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Got-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[200/0222] Vom ſechſten Tagewerck Gottes vnd Lieblicher muß der ſein/ vmb deß- willen derſelbe orth geſchaffen vnd ge- pflantzt iſt. Man kan auch die wuͤr- digkeit der Menſchlichen Natur dar- auß abnehmen/ weil die Heiligen En- gel zu dienſt vnnd wacht der Menſchen von Gott geordnet ſein. Ja es erſchei- net ſolches vornemblich/ aus deß Men- ſchen Schoͤpffung. Denn er iſt auß ſonderlichem Rath Gottes/ der Hoch- gelobeten Dreyfaltigkeit geſchaffen/ denn GOtt ſprach/ laſſet vns Men- ſchen machen/ ein Bild das vns gleich ſey. Nu iſts zwar ein groſſes/ auß ſon- derlichẽ Rath Gottes geſchaffen ſein/ aber ein viel groͤſſers iſts/ nach dẽ Bil- de deß Schoͤpffers der H. Dreyfal- tigkeit gemacht ſein. GOtt hat ge- ſchaffen die Elementa/ den Himmel/ die Stern/ die Sonne/ den Mond/ vnd die gantze groſſe Welt/ aber er ſprach vnd es geſchach/ da es aber kam zu deß Menſchen Schaffung/ als zu dem al- ler groͤſten vnnd herrlichſten Werck Got- Die vor- trefflig- keit des Menſchen wird be- wieſen auß dem Rath- ſchlag Gottes.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/222
Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610, S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/222>, abgerufen am 22.11.2024.