Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 3. Magdeburg, 1610.Durch was Mittel ein Mensch Esa. 55.Gnaden in vns Wirckt/ vnd das istsauch dauon Esaias Predigt/ das wir zum Herrn kommen sollen/ jme zuhö- ren/ vnd vmbsonst keuffen/ beyde Wein vnd Milch. So ist nun daß das Mit- tel zu vnserm inwendigen Schatz zu kommen/ nemlich der Glaube/ der GOtt einen stillen Sabbath helt/ vnd den Menschen machet einkehren in sich selbst. Denn gleich wie des Him- mels Lauff darumb der aller Edelste vnnd vollkomneste ist/ daß er stets in sich selbst wiederkehret/ in seinen Vr- Redeun- dum ad principi- um.sprung aus welchem sein lauff seinen anfang genommen hat: Also ist des Menschen lauff der aller Edelste vnd vollkomneste/ wenn er wiederkehret in seinen Vrsprung welcher ist GOtt. Das kan aber nicht geschehen denn wenn ein Mensch in sich selbst gehet mit allen seinen Kräfften/ vnd seinem Verstand/ Willen vnnd Gedechtnis erlediget von der Welt/ vnnd von allen Fleischlichen dingen/ vnnd seine Seele
Durch was Mittel ein Menſch Eſa. 55.Gnaden in vns Wirckt/ vnd das iſtsauch dauon Eſaias Predigt/ das wir zum Herrn kommen ſollen/ jme zuhoͤ- ren/ vnd vmbſonſt keuffen/ beyde Wein vnd Milch. So iſt nun daß das Mit- tel zu vnſerm inwendigen Schatz zu kommen/ nemlich der Glaube/ der GOtt einen ſtillen Sabbath helt/ vnd den Menſchen machet einkehren in ſich ſelbſt. Denn gleich wie des Him- mels Lauff darumb der aller Edelſte vnnd vollkomneſte iſt/ daß er ſtets in ſich ſelbſt wiederkehret/ in ſeinen Vr- Redeun- dum ad principi- um.ſprung aus welchem ſein lauff ſeinen anfang genommen hat: Alſo iſt des Menſchen lauff der aller Edelſte vnd vollkomneſte/ wenn er wiederkehret in ſeinen Vrſprung welcher iſt GOtt. Das kan aber nicht geſchehen denn wenn ein Menſch in ſich ſelbſt gehet mit allen ſeinen Kraͤfften/ vnd ſeinem Verſtand/ Willen vnnd Gedechtnis erlediget von der Welt/ vnnd von allen Fleiſchlichen dingen/ vnnd ſeine Seele
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0040" n="16"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Durch was Mittel ein Menſch</hi></fw><lb/><note place="left">Eſa. 55.</note>Gnaden in vns Wirckt/ vnd das iſts<lb/> auch dauon Eſaias Predigt/ das wir<lb/> zum <hi rendition="#k">He</hi>rrn kommen ſollen/ jme zuhoͤ-<lb/> ren/ vnd vmbſonſt keuffen/ beyde Wein<lb/> vnd Milch. So iſt nun daß das Mit-<lb/> tel zu vnſerm inwendigen Schatz zu<lb/> kommen/ nemlich der Glaube/ der<lb/> GOtt einen ſtillen Sabbath helt/ vnd<lb/> den Menſchen machet einkehren in<lb/> ſich ſelbſt. Denn gleich wie des Him-<lb/> mels Lauff darumb der aller Edelſte<lb/> vnnd vollkomneſte iſt/ daß er ſtets in<lb/> ſich ſelbſt wiederkehret/ in ſeinen Vr-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Redeun-<lb/> dum ad<lb/> principi-<lb/> um.</hi></note>ſprung aus welchem ſein lauff ſeinen<lb/> anfang genommen hat: Alſo iſt des<lb/> Menſchen lauff der aller Edelſte vnd<lb/> vollkomneſte/ wenn er wiederkehret<lb/> in ſeinen Vrſprung welcher iſt GOtt.<lb/> Das kan aber nicht geſchehen denn<lb/> wenn ein Menſch in ſich ſelbſt gehet<lb/> mit allen ſeinen Kraͤfften/ vnd ſeinem<lb/> Verſtand/ Willen vnnd Gedechtnis<lb/> erlediget von der Welt/ vnnd von<lb/> allen Fleiſchlichen dingen/ vnnd ſeine<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Seele</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [16/0040]
Durch was Mittel ein Menſch
Gnaden in vns Wirckt/ vnd das iſts
auch dauon Eſaias Predigt/ das wir
zum Herrn kommen ſollen/ jme zuhoͤ-
ren/ vnd vmbſonſt keuffen/ beyde Wein
vnd Milch. So iſt nun daß das Mit-
tel zu vnſerm inwendigen Schatz zu
kommen/ nemlich der Glaube/ der
GOtt einen ſtillen Sabbath helt/ vnd
den Menſchen machet einkehren in
ſich ſelbſt. Denn gleich wie des Him-
mels Lauff darumb der aller Edelſte
vnnd vollkomneſte iſt/ daß er ſtets in
ſich ſelbſt wiederkehret/ in ſeinen Vr-
ſprung aus welchem ſein lauff ſeinen
anfang genommen hat: Alſo iſt des
Menſchen lauff der aller Edelſte vnd
vollkomneſte/ wenn er wiederkehret
in ſeinen Vrſprung welcher iſt GOtt.
Das kan aber nicht geſchehen denn
wenn ein Menſch in ſich ſelbſt gehet
mit allen ſeinen Kraͤfften/ vnd ſeinem
Verſtand/ Willen vnnd Gedechtnis
erlediget von der Welt/ vnnd von
allen Fleiſchlichen dingen/ vnnd ſeine
Seele
Eſa. 55.
Redeun-
dum ad
principi-
um.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |