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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 3. Magdeburg, 1610.

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eines erleuchten Menschen.
dern in der Krafft. Damit wir aber
nicht in genere bleiben/ sondern in
specie den einfeltigen zu jhrem grund
helffen/ biß sie es besser begreiffen kön-
nen/ so sollen sie acht haben auff die
fünff Hauptstück jhres Catechismi/
wie dieselbe nicht ausser jhnen sondern
in jhnen sein müssen. Vnd erstlich:Das eus-
serliche
vnd inner-
liche muß
vberem-
kommen.

Du gleubest/ GOtt habe sein Gesetz
geben auff dem Berge Sina/ in zwo
Steinern Taffeln geschrieben/ vnnd
das Gesetz sey der H. Wille Gottes
nach dem du Leben solt/ Du gleubest
recht. Es ist dir aber nicht nütze/ wennJerem. 31.
GOtt mit dem Finger seines Geistes
das Gesetz nicht in dein Hertz schrei-
bet/ vnd seinen Göttlichen Willen in
dir selbst vollbringet. Soll aber GOtt
solches thun vnnd zu diesem seinem
Edelen Werck in dir gelangen so mu-
stu Ihm/ weil du nun ein Christ
worden bist/ dein gantz Hertz geben/
vnd Ihm deinen willen Auffopffern/
jtzo geschicht sein wille in dir. Vnnd

weil

eines erleuchten Menſchen.
dern in der Krafft. Damit wir aber
nicht in genere bleiben/ ſondern in
ſpecie den einfeltigen zu jhrem grund
helffen/ biß ſie es beſſer begreiffen koͤn-
nen/ ſo ſollen ſie acht haben auff die
fuͤnff Hauptſtuͤck jhres Catechiſmi/
wie dieſelbe nicht auſſer jhnen ſondern
in jhnen ſein muͤſſen. Vnd erſtlich:Das euſ-
ſerliche
vñ inner-
liche muß
vberem-
kommen.

Du gleubeſt/ GOtt habe ſein Geſetz
geben auff dem Berge Sina/ in zwo
Steinern Taffeln geſchrieben/ vnnd
das Geſetz ſey der H. Wille Gottes
nach dem du Leben ſolt/ Du gleubeſt
recht. Es iſt dir aber nicht nuͤtze/ wennJerem. 31.
GOtt mit dem Finger ſeines Geiſtes
das Geſetz nicht in dein Hertz ſchrei-
bet/ vnd ſeinen Goͤttlichen Willen in
dir ſelbſt vollbringet. Soll aber GOtt
ſolches thun vnnd zu dieſem ſeinem
Edelen Werck in dir gelangen ſo mu-
ſtu Ihm/ weil du nun ein Chriſt
worden biſt/ dein gantz Hertz geben/
vnd Ihm deinen willen Auffopffern/
jtzo geſchicht ſein wille in dir. Vnnd

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[7/0031] eines erleuchten Menſchen. dern in der Krafft. Damit wir aber nicht in genere bleiben/ ſondern in ſpecie den einfeltigen zu jhrem grund helffen/ biß ſie es beſſer begreiffen koͤn- nen/ ſo ſollen ſie acht haben auff die fuͤnff Hauptſtuͤck jhres Catechiſmi/ wie dieſelbe nicht auſſer jhnen ſondern in jhnen ſein muͤſſen. Vnd erſtlich: Du gleubeſt/ GOtt habe ſein Geſetz geben auff dem Berge Sina/ in zwo Steinern Taffeln geſchrieben/ vnnd das Geſetz ſey der H. Wille Gottes nach dem du Leben ſolt/ Du gleubeſt recht. Es iſt dir aber nicht nuͤtze/ wenn GOtt mit dem Finger ſeines Geiſtes das Geſetz nicht in dein Hertz ſchrei- bet/ vnd ſeinen Goͤttlichen Willen in dir ſelbſt vollbringet. Soll aber GOtt ſolches thun vnnd zu dieſem ſeinem Edelen Werck in dir gelangen ſo mu- ſtu Ihm/ weil du nun ein Chriſt worden biſt/ dein gantz Hertz geben/ vnd Ihm deinen willen Auffopffern/ jtzo geſchicht ſein wille in dir. Vnnd weil Das euſ- ſerliche vñ inner- liche muß vberem- kommen. Jerem. 31.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 3. Magdeburg, 1610, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum03_1610/31>, abgerufen am 24.11.2024.