Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 3. Magdeburg, 1610.

Bild:
<< vorherige Seite

vnd vom verstandt deß Vater vnser.
nach zueragen. Denn so Barmhertzig
ist GOtt/ das Er nicht warten mag
biß vir jhn bitten. Er gehet vns ent-
gegen vnnd bittet vns/ das wir seine
Fre[un]de sein wollen/ denn Er begeret
von [vn]s das wir wollen das Er vns
vergoe/ vnnd wie Er thut/ das wir
auch [also] vnsern Nehesten thun. Se-
lig ist er diese Liebe Gottes erkennetChristi
Gebet.

vnnd erstehet/ vnnd dieselbe in dem
Gecretzigten Christo recht lernet an-
schawe/ derselbe Betet in seinem
Hertzen [m]ehr denn alle außwendige
Stimm auff Erden. Warhafftig
ein ein[ige]r Gedancke/ vnnd durch-
schwang durch die Wunden vnsers
Herrn JEsu Christi/ im Glau-
ben Lieb[e] [vn]d Andacht/ ist GOtt lie-
ber denn [alle] Orgeln/ Glocken/ Gesen-
ge vnd M[usic] vnd Seitenspiel.

E[in] Christ soll in seinem gan-
tzen Leben auß Liebe alles thun/Alles aus
Liebe zu-
thun.

vnnd sich in den Gecreutzigten
Christum [ver]bilden: Was möchte

einem
K iiij

vnd vom verſtandt deß Vater vnſer.
nach zueragen. Denn ſo Barmhertzig
iſt GOtt/ das Er nicht warten mag
biß vir jhn bitten. Er gehet vns ent-
gegen vnnd bittet vns/ das wir ſeine
Fre[un]de ſein wollen/ denn Er begeret
von [vn]s das wir wollen das Er vns
vergoe/ vnnd wie Er thut/ das wir
auch [alſo] vnſern Neheſten thun. Se-
lig iſt er dieſe Liebe Gottes erkennetChriſti
Gebet.

vnnd erſtehet/ vnnd dieſelbe in dem
Gecretzigten Chriſto recht lernet an-
ſchawe/ derſelbe Betet in ſeinem
Hertzen [m]ehr denn alle außwendige
Stimm auff Erden. Warhafftig
ein ein[ige]r Gedancke/ vnnd durch-
ſchwang durch die Wunden vnſers
Herrn JEſu Chriſti/ im Glau-
ben Lieb[e] [vn]d Andacht/ iſt GOtt lie-
ber denn [alle] Orgeln/ Glocken/ Geſen-
ge vnd M[usic] vnd Seitenſpiel.

E[in] Chriſt ſoll in ſeinem gan-
tzen Leben auß Liebe alles thun/Alles aus
Liebe zu-
thun.

vnnd ſich in den Gecreutzigten
Chriſtum [ver]bilden: Was moͤchte

einem
K iiij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0153" n="129"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">vnd vom ver&#x017F;tandt deß Vater vn&#x017F;er.</hi></fw><lb/>
nach zueragen. Denn &#x017F;o Barmhertzig<lb/>
i&#x017F;t GOtt/ das Er nicht warten mag<lb/>
biß vir jhn bitten. Er gehet vns ent-<lb/>
gegen vnnd bittet vns/ das wir &#x017F;eine<lb/>
Fre<supplied>un</supplied>de &#x017F;ein wollen/ denn Er begeret<lb/>
von <supplied>vn</supplied>s das wir wollen das Er vns<lb/>
vergoe/ vnnd wie Er thut/ das wir<lb/>
auch <supplied>al&#x017F;o</supplied> vn&#x017F;ern Nehe&#x017F;ten thun. Se-<lb/>
lig i&#x017F;t er die&#x017F;e Liebe Gottes erkennet<note place="right">Chri&#x017F;ti<lb/>
Gebet.</note><lb/>
vnnd er&#x017F;tehet/ vnnd die&#x017F;elbe in dem<lb/>
Gecretzigten Chri&#x017F;to recht lernet an-<lb/>
&#x017F;chawe/ der&#x017F;elbe Betet in &#x017F;einem<lb/>
Hertzen <supplied>m</supplied>ehr denn alle außwendige<lb/>
Stimm auff Erden. Warhafftig<lb/>
ein ein<supplied>ige</supplied>r Gedancke/ vnnd durch-<lb/>
&#x017F;chwang durch die Wunden vn&#x017F;ers<lb/><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herrn</hi></hi> JE&#x017F;u Chri&#x017F;ti/ im Glau-<lb/>
ben Lieb<supplied>e</supplied> <supplied>vn</supplied>d Andacht/ i&#x017F;t GOtt lie-<lb/>
ber denn <supplied>alle</supplied> Orgeln/ Glocken/ Ge&#x017F;en-<lb/>
ge vnd M<supplied>usic</supplied> vnd Seiten&#x017F;piel.</p><lb/>
        <p>E<supplied>in</supplied> Chri&#x017F;t &#x017F;oll in &#x017F;einem gan-<lb/>
tzen Leben auß Liebe alles thun/<note place="right">Alles aus<lb/>
Liebe zu-<lb/>
thun.</note><lb/>
vnnd &#x017F;ich in den Gecreutzigten<lb/>
Chri&#x017F;tum <supplied>ver</supplied>bilden: Was mo&#x0364;chte<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">K iiij</fw><fw place="bottom" type="catch">einem</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[129/0153] vnd vom verſtandt deß Vater vnſer. nach zueragen. Denn ſo Barmhertzig iſt GOtt/ das Er nicht warten mag biß vir jhn bitten. Er gehet vns ent- gegen vnnd bittet vns/ das wir ſeine Freunde ſein wollen/ denn Er begeret von vns das wir wollen das Er vns vergoe/ vnnd wie Er thut/ das wir auch alſo vnſern Neheſten thun. Se- lig iſt er dieſe Liebe Gottes erkennet vnnd erſtehet/ vnnd dieſelbe in dem Gecretzigten Chriſto recht lernet an- ſchawe/ derſelbe Betet in ſeinem Hertzen mehr denn alle außwendige Stimm auff Erden. Warhafftig ein einiger Gedancke/ vnnd durch- ſchwang durch die Wunden vnſers Herrn JEſu Chriſti/ im Glau- ben Liebe vnd Andacht/ iſt GOtt lie- ber denn alle Orgeln/ Glocken/ Geſen- ge vnd Music vnd Seitenſpiel. Chriſti Gebet. Ein Chriſt ſoll in ſeinem gan- tzen Leben auß Liebe alles thun/ vnnd ſich in den Gecreutzigten Chriſtum verbilden: Was moͤchte einem Alles aus Liebe zu- thun. K iiij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum03_1610
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum03_1610/153
Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 3. Magdeburg, 1610, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum03_1610/153>, abgerufen am 24.11.2024.