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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 3. Magdeburg, 1610.

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Christus verrichtet sein Werck
die Liebe vnd Freundtschafft zwischen
frommen Menschen/ ein gespreche
machet vnnd verursachet vnter jhnen
selbst: Also so du GOtt hertzlich lieb
hast/ wirstu seine stimme in dir hören/
Joh. 14.denn wer mich Liebet spricht der Herr
der wird mein Wort hören/ nicht al-
GOtt re-
det zu vns
eusserlich
vnd inner
lich.
lein in eusserlichen versamlungen der
Kirchen/ sondern in den rechten Tem-
pel deß Hertzens. Denn wens daselbst
nicht gehöret wird/ wird das außwen-
dige nicht viel Frucht schaffen. Dar-
umb ist nun daran gelegen/ dz du Gott
Liebest/ auff das du jhn hörest in dei-
nem Hertzen mit deiner Seele reden.

Wiltu aber wissen sagt S. Gre-
gorius/ ob du GOtt liebest/ so mercke
ob du auch alles Creutz vnnd Leiden/
Trübsal and Elende/ mit Gedult von
Gott auffnimpst/ ohne alle Vngedult
in Worten vnd Wercken/ oder Geber-
Gedult
ein zeichen
der Liebe.
den: Thustu das/ so ist kein zweiffel du
Liebest Gott: Ists anders so Liebestu
GOtt nicht rein/ sondern liebest mehr

das

Chriſtus verrichtet ſein Werck
die Liebe vnd Freundtſchafft zwiſchen
frommen Menſchen/ ein geſpreche
machet vnnd verurſachet vnter jhnen
ſelbſt: Alſo ſo du GOtt hertzlich lieb
haſt/ wirſtu ſeine ſtimme in dir hoͤren/
Joh. 14.denn wer mich Liebet ſpricht der Herr
der wird mein Wort hoͤren/ nicht al-
GOtt re-
det zu vns
euſſerlich
vnd inner
lich.
lein in euſſerlichen verſamlungen der
Kirchen/ ſondern in den rechten Tem-
pel deß Hertzens. Denn wens daſelbſt
nicht gehoͤret wird/ wird das außwen-
dige nicht viel Frucht ſchaffen. Dar-
umb iſt nun daran gelegen/ dz du Gott
Liebeſt/ auff das du jhn hoͤreſt in dei-
nem Hertzen mit deiner Seele reden.

Wiltu aber wiſſen ſagt S. Gre-
gorius/ ob du GOtt liebeſt/ ſo mercke
ob du auch alles Creutz vnnd Leiden/
Truͤbſal and Elende/ mit Gedult von
Gott auffnimpſt/ ohne alle Vngedult
in Worten vnd Wercken/ oder Geber-
Gedult
ein zeichen
der Liebe.
den: Thuſtu das/ ſo iſt kein zweiffel du
Liebeſt Gott: Iſts anders ſo Liebeſtu
GOtt nicht rein/ ſondern liebeſt mehr

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[106/0130] Chriſtus verrichtet ſein Werck die Liebe vnd Freundtſchafft zwiſchen frommen Menſchen/ ein geſpreche machet vnnd verurſachet vnter jhnen ſelbſt: Alſo ſo du GOtt hertzlich lieb haſt/ wirſtu ſeine ſtimme in dir hoͤren/ denn wer mich Liebet ſpricht der Herr der wird mein Wort hoͤren/ nicht al- lein in euſſerlichen verſamlungen der Kirchen/ ſondern in den rechten Tem- pel deß Hertzens. Denn wens daſelbſt nicht gehoͤret wird/ wird das außwen- dige nicht viel Frucht ſchaffen. Dar- umb iſt nun daran gelegen/ dz du Gott Liebeſt/ auff das du jhn hoͤreſt in dei- nem Hertzen mit deiner Seele reden. Joh. 14. GOtt re- det zu vns euſſerlich vnd inner lich. Wiltu aber wiſſen ſagt S. Gre- gorius/ ob du GOtt liebeſt/ ſo mercke ob du auch alles Creutz vnnd Leiden/ Truͤbſal and Elende/ mit Gedult von Gott auffnimpſt/ ohne alle Vngedult in Worten vnd Wercken/ oder Geber- den: Thuſtu das/ ſo iſt kein zweiffel du Liebeſt Gott: Iſts anders ſo Liebeſtu GOtt nicht rein/ ſondern liebeſt mehr das Gedult ein zeichen der Liebe.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 3. Magdeburg, 1610, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum03_1610/130>, abgerufen am 23.11.2024.