Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 3. Magdeburg, 1610.vnd leuchtet von innen heraus. sie komme denn von GOtt oder durchGOtt/ oder gehet zu GOtt vnnd in Gott. Je grösser aber die lust der Cre- aturen/ vnd die Welt Liebe in dir ist/ je ferner dir Gott ist/ je neher dir aber Gott ist/ im innern grunde deiner See- len. Je mehr seine Liebe vnd Barmher- tzigkeit gegen dem Nechsten in deinen Wercken herfür leuchtet. Denn vnser lieber Herr spricht: Ich bin dasJoh. 8. Liecht der Welt/ darumb sollen wir hafften an der wahren Liebe vnsers Hauptes/ so werden wir erleuchtet in Christo. Denn alle vnsere Wercke allein Liecht sein/ die auß Gott gehen/Wercke der Liebe. vnnd sollen Leuchten in der Finsterniß vnsers Nechsten/ in Gedult in Sanfft- muth/ in Demuth/ in Trösten vnnd Mittleiden/ in besserung/ vnnd sonder- lich in Gedultmütiger straffe/ vnnd Vrtheil. Denn von vbermütigem Vr- theil des Menschen vber seinen Nech-Vbermü- tigen Vr- theils scha de. sten/ entstehet ein eigen wolgefalle sein selbst/ vnnd auffgeblasene Hoffart/ ver-
vnd leuchtet von innen heraus. ſie komme denn von GOtt oder durchGOtt/ oder gehet zu GOtt vnnd in Gott. Je groͤſſer aber die luſt der Cre- aturen/ vnd die Welt Liebe in dir iſt/ je ferner dir Gott iſt/ je neher dir aber Gott iſt/ im innern grunde deiner See- len. Je mehr ſeine Liebe vñ Barmher- tzigkeit gegen dem Nechſten in deinen Wercken herfuͤr leuchtet. Denn vnſer lieber Herr ſpricht: Ich bin dasJoh. 8. Liecht der Welt/ darumb ſollen wir hafften an der wahren Liebe vnſers Hauptes/ ſo werden wir erleuchtet in Chriſto. Denn alle vnſere Wercke allein Liecht ſein/ die auß Gott gehen/Wercke der Liebe. vnnd ſollen Leuchten in der Finſterniß vnſers Nechſten/ in Gedult in Sanfft- muth/ in Demuth/ in Troͤſten vnnd Mittleiden/ in beſſerung/ vnnd ſonder- lich in Gedultmuͤtiger ſtraffe/ vnnd Vrtheil. Denn von vbermuͤtigem Vr- theil des Menſchen vber ſeinen Nech-Vbermuͤ- tigen Vr- theils ſcha de. ſten/ entſtehet ein eigen wolgefalle ſein ſelbſt/ vnnd auffgeblaſene Hoffart/ ver-
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Gott. Je groͤſſer aber die luſt der Cre-
aturen/ vnd die Welt Liebe in dir iſt/ je
ferner dir Gott iſt/ je neher dir aber
Gott iſt/ im innern grunde deiner See-
len. Je mehr ſeine Liebe vñ Barmher-
tzigkeit gegen dem Nechſten in deinen
Wercken herfuͤr leuchtet. Denn vnſer
lieber Herr ſpricht: Ich bin das
Liecht der Welt/ darumb ſollen wir
hafften an der wahren Liebe vnſers
Hauptes/ ſo werden wir erleuchtet in
Chriſto. Denn alle vnſere Wercke
allein Liecht ſein/ die auß Gott gehen/
vnnd ſollen Leuchten in der Finſterniß
vnſers Nechſten/ in Gedult in Sanfft-
muth/ in Demuth/ in Troͤſten vnnd
Mittleiden/ in beſſerung/ vnnd ſonder-
lich in Gedultmuͤtiger ſtraffe/ vnnd
Vrtheil. Denn von vbermuͤtigem Vr-
theil des Menſchen vber ſeinen Nech-
ſten/ entſtehet ein eigen wolgefalle ſein
ſelbſt/ vnnd auffgeblaſene Hoffart/
ver-
Joh. 8.
Wercke
der Liebe.
Vbermuͤ-
tigen Vr-
theils ſcha
de.
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