Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.Früchte der Gerechttgkeit. derlichen Versöhnung/ vnd braucht fol-gende drey gründe. 1. Sey wilfertig deinem Wiedersacher 2. Das dich der Widersacher nit vber- Er E iiij
Fruͤchte der Gerechttgkeit. derlichen Verſoͤhnung/ vnd braucht fol-gende drey gruͤnde. 1. Sey wilfertig deinem Wiederſacher 2. Das dich der Widerſacher nit vber- Er E iiij
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Fruͤchte der Gerechttgkeit.
derlichen Verſoͤhnung/ vnd braucht fol-
gende drey gruͤnde.
1. Sey wilfertig deinem Wiederſacher
bald/ weil du noch bey jm auff dem Wege
biſt/ das iſt/ du geheſt alle ſtunde auff dem
Wege des Todtes. Vnſer gantzes Leben
iſt nichts anders/ dann ein ſtetiger gang
zum Tode vnd zum Grabe. Stuͤrbſtu im
zorn/ ſo behelſtu ewig ein feindſelig hertz/
vñ wirſtu des zorns in dieſem lebẽ nit loß/
ſo bleibeſtu ewig in deiner Seelen mit dem
zorn vereinigt/ ja mit dem Teuffel ſelbſt.
Verſoͤh-
nung nit
zuverſeu-
men.
2. Das dich der Widerſacher nit vber-
antworte dem Richter. Schrecklich iſts
einen fuͤr Gottes Gericht fordern/ vnd
mit ſeinem Widerſacher ſtehen fuͤr dem
geſtrengen Gerichte Gottes/ vnd des vr-
theils erwarten. Darumb was hie verge-
hen/ vergeſſen/ verſoͤhnet iſt/ das iſt auch
dort ewig vergeſſen/ vergehen vnd außge-
ſoͤhnet. So hoch iſt dey Gott die liebe an-
geſehen/ das er ſeine Liebe vnd des Nehe-
ſten Liebe bey einander haben wil vnge-
ſcheiden/ vnd wil kurtzumb ohne des Ne-
heſten Liebe von vns nicht geliebet ſeyn.
Er
E iiij
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Zitationshilfe: | Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/77>, abgerufen am 16.02.2025. |