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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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Daß der Himmel vnd die gantze Welt/ etc.
Das LVIII. Capittel.
Daß der natürliche Himmel/ vnd die
gantze Welt mit allen natürlichen Krofften/
dem Glauben vnd Gebet eines Christen
vnterworffen sey.
Jer 10. Ihr solt euch nicht fürch-
ten für den Zeichen des Him-
mels wie die Heyden.

ES haben viel vortrefflicher Leut/
Philosophi vnd Theologi, wie-
der die Astrologiam geschrieben/
vnnd wollen nicht zugeben daß das Ge-
stirn/ im Menschen etwas wircken solte/
sein Leben/ wandel vnd gescheffte betref-
fende/ haben viel scheinbare Argument
in grosser menge zusammen getragen: vnd
vermeinen es geschehe dadurch ein gros-
ser abbruch der Allmacht: Verschung vnd
Regierung Gottes: Sonderlich weil die
Sternseher von Propheten gestrafft/ vnd den
Jüden ernstlich verboten dieselbe vmb raht
zufragen/ wie derselben Sprüche viel in der
schrifft seyn. Nu halt ichs auch gewißlich
dafür/ wenn diese kunst mißbraucht wird zu
abgötterey/ zun aberglauben/ zur leichtfertig

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Z z ij
Daß der Himmel vnd die gantze Welt/ etc.
Das LVIII. Capittel.
Daß der natuͤrliche Himmel/ vnd die
gantze Welt mit allen natuͤrlichen Krofften/
dem Glauben vnd Gebet eines Chriſten
vnterworffen ſey.
Jer 10. Ihr ſolt euch nicht fuͤrch-
ten fuͤr den Zeichen des Him-
mels wie die Heyden.

ES haben viel vortrefflicher Leut/
Philoſophi vnd Theologi, wie-
der die Aſtrologiam geſchriebẽ/
vnnd wollen nicht zugeben daß das Ge-
ſtirn/ im Menſchen etwas wircken ſolte/
ſein Leben/ wandel vnd geſcheffte betref-
fende/ haben viel ſcheinbare Argument
in groſſer menge zuſammen getragen: vñ
vermeinẽ es geſchehe dadurch ein groſ-
ſer abbruch der Allmacht: Verſchung vñ
Regierung Gottes: Sonderlich weil die
Sternſeher von Prophetẽ geſtrafft/ vñ dẽ
Juͤdẽ ernſtlich verbotẽ dieſelbe vmb raht
zufragẽ/ wie derſelbẽ Spruͤche viel in der
ſchrifft ſeyn. Nu halt ichs auch gewißlich
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[705/0729] Daß der Himmel vnd die gantze Welt/ etc. Das LVIII. Capittel. Daß der natuͤrliche Himmel/ vnd die gantze Welt mit allen natuͤrlichen Krofften/ dem Glauben vnd Gebet eines Chriſten vnterworffen ſey. Jer 10. Ihr ſolt euch nicht fuͤrch- ten fuͤr den Zeichen des Him- mels wie die Heyden. ES haben viel vortrefflicher Leut/ Philoſophi vnd Theologi, wie- der die Aſtrologiam geſchriebẽ/ vnnd wollen nicht zugeben daß das Ge- ſtirn/ im Menſchen etwas wircken ſolte/ ſein Leben/ wandel vnd geſcheffte betref- fende/ haben viel ſcheinbare Argument in groſſer menge zuſammen getragen: vñ vermeinẽ es geſchehe dadurch ein groſ- ſer abbruch der Allmacht: Verſchung vñ Regierung Gottes: Sonderlich weil die Sternſeher von Prophetẽ geſtrafft/ vñ dẽ Juͤdẽ ernſtlich verbotẽ dieſelbe vmb raht zufragẽ/ wie derſelbẽ Spruͤche viel in der ſchrifft ſeyn. Nu halt ichs auch gewißlich dafuͤr/ weñ dieſe kunſt mißbraucht wird zu abgoͤtterey/ zũ aberglaubẽ/ zur leichtfertig keit Z z ij

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 705. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/729>, abgerufen am 22.11.2024.