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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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das Exempel Christi sol anschawen.
nach. Darumb ist er vns vorgangen/ auff
daß wir jm folgen sollen. Wie fern vnd weit
bleiben die dahinden/ die diß Ebenbild nit
anschawen/ noch demselben folgen? Wie
wandeln die in so grosser Finsternis/ die
diesem Liecht nit folgen. Joh. 12. spricht
der Herrt Ich bin das Liecht d Welt/ wer
mir nachfolget/ w[an]delt nit in Finsternis/
sondern wird das Liecht des Lebens haben.

Es solte ein Mensch vmb der künfftigen
Herrligkeit/ vnd vmb des ewigen Lebens
willen allen jammer dieser Welt leyden.
Dann die zeitliche Trübsal vergehet ja/ die
ewige Herrligkeit bleibt. Es ist klein vnd
kurtz alles das/ so mit der zeit vergehet/ vnd
des ewigen nit werth. Dann das ewige ist
viel eines grössern streits vnnd kampffsAuff ge-
ringe zeit-
liche Trüb
sal der
Christen
folget ewi
ge frende.

werth. Möchtestu ein Augenblick sehen
die Krone der Herrligkeit/ vnd die ewige
Frewde derer/ die in diesem Leben Trüb-
sal vnd Elend erlitten haben/ die für den
Menschen nit werth waren/ daß sie leben
solten/ du würdest dich vnter alle Men-
schen demütigen/ dein Creutz mit freuden
tragen/ vnd dir nit viel fröliche tage in die-

ser

das Exempel Chriſti ſol anſchawen.
nach. Darumb iſt er vns vorgangen/ auff
daß wir jm folgen ſollẽ. Wie fern vñ weit
bleibẽ die dahinden/ die diß Ebenbild nit
anſchawen/ noch demſelben folgen? Wie
wandeln die in ſo groſſer Finſternis/ die
dieſem Liecht nit folgen. Joh. 12. ſpricht
der Herrt Ich bin das Liecht ď Welt/ wer
mir nachfolget/ w[ã]delt nit in Finſternis/
ſondern wird das Liecht des Lebens habẽ.

Es ſolte ein Menſch vmb der kuͤnfftigẽ
Herrligkeit/ vnd vmb des ewigen Lebens
willen allen jammer dieſer Welt leyden.
Dañ die zeitliche Truͤbſal vergehet ja/ die
ewige Herrligkeit bleibt. Es iſt klein vnd
kurtz alles das/ ſo mit der zeit vergehet/ vñ
des ewigen nit werth. Dann das ewige iſt
viel eines groͤſſern ſtreits vnnd kampffsAuff ge-
ringe zeit-
liche Truͤb
ſal der
Chriſten
folget ewi
ge frende.

werth. Moͤchteſtu ein Augenblick ſehen
die Krone der Herrligkeit/ vnd die ewige
Frewde derer/ die in dieſem Leben Truͤb-
ſal vnd Elend erlitten haben/ die fuͤr den
Menſchen nit werth waren/ daß ſie leben
ſolten/ du wuͤrdeſt dich vnter alle Men-
ſchen demuͤtigen/ dein Creutz mit freuden
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[683/0707] das Exempel Chriſti ſol anſchawen. nach. Darumb iſt er vns vorgangen/ auff daß wir jm folgen ſollẽ. Wie fern vñ weit bleibẽ die dahinden/ die diß Ebenbild nit anſchawen/ noch demſelben folgen? Wie wandeln die in ſo groſſer Finſternis/ die dieſem Liecht nit folgen. Joh. 12. ſpricht der Herrt Ich bin das Liecht ď Welt/ wer mir nachfolget/ wãdelt nit in Finſternis/ ſondern wird das Liecht des Lebens habẽ. Es ſolte ein Menſch vmb der kuͤnfftigẽ Herrligkeit/ vnd vmb des ewigen Lebens willen allen jammer dieſer Welt leyden. Dañ die zeitliche Truͤbſal vergehet ja/ die ewige Herrligkeit bleibt. Es iſt klein vnd kurtz alles das/ ſo mit der zeit vergehet/ vñ des ewigen nit werth. Dann das ewige iſt viel eines groͤſſern ſtreits vnnd kampffs werth. Moͤchteſtu ein Augenblick ſehen die Krone der Herrligkeit/ vnd die ewige Frewde derer/ die in dieſem Leben Truͤb- ſal vnd Elend erlitten haben/ die fuͤr den Menſchen nit werth waren/ daß ſie leben ſolten/ du wuͤrdeſt dich vnter alle Men- ſchen demuͤtigen/ dein Creutz mit freuden tragen/ vñ dir nit viel froͤliche tage in die- ſer Auff ge- ringe zeit- liche Truͤb ſal der Chriſten folget ewi ge frende.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 683. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/707>, abgerufen am 22.11.2024.