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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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des leidigen Sathans.
daß der heilige Geist in dir ist. Der auch
nicht von dir weichen wird/ wie der
Herr spricht/ Johan. 14. Ich will
euch einen andern Tröster geben/ der bey
euch bleiben soll ewiglich. So hat auch
GOTT gesagt/ daß er in den betrübten
Hertzen wohne. Kein betrübter Hertz
kan auff Erden sein dann ein solch Hertz/
so vom Teuffel angefochten wird/ ich se-
he an den Elenden spricht Gott der Herr
Es. 57. Diß ist aber ein rechter Elender.

Den fünfften Trost gibt vns das
Wörtlein: Das dein Glaube nicht auff-
höre: Ach wie ist vns diß ein grosser trost
daß vns der Herr hier vertröstet vn-
ser Glaube solle nicht auffhören: Es soll
allezeit noch ein Füncklein des Glaubens
bleiben/ das glimmende Töchtlein soll
nicht gar verleschen/ Obs gleich noch inEsa. 42.
so grosser schwachheit zugehet: Daß wir
offt dencken der Glaube sey gar erloschen/
Weil wir keinen trost empfinden können:
Dennoch sol der Glaube nit auff hören
spricht d Herr: Ja sprichstu wobey sol ich

das

des leidigen Sathans.
daß der heilige Geiſt in dir iſt. Der auch
nicht von dir weichen wird/ wie der
Herr ſpricht/ Johan. 14. Ich will
euch einen andern Troͤſter geben/ der bey
euch bleiben ſoll ewiglich. So hat auch
GOTT geſagt/ daß er in den betruͤbten
Hertzen wohne. Kein betruͤbter Hertz
kan auff Erden ſein dann ein ſolch Hertz/
ſo vom Teuffel angefochten wird/ ich ſe-
he an den Elenden ſpricht Gott der Herr
Eſ. 57. Diß iſt aber ein rechter Elender.

Den fuͤnfften Troſt gibt vns das
Woͤrtlein: Das dein Glaube nicht auff-
hoͤre: Ach wie iſt vns diß ein groſſer troſt
daß vns der Herr hier vertroͤſtet vn-
ſer Glaube ſolle nicht auffhoͤren: Es ſoll
allezeit noch ein Fuͤncklein des Glaubens
bleiben/ das glimmende Toͤchtlein ſoll
nicht gar verleſchen/ Obs gleich noch inEſa. 42.
ſo groſſer ſchwachheit zugehet: Daß wir
offt dencken der Glaube ſey gar erloſchẽ/
Weil wir keinen troſt empfinden koͤnnen:
Dennoch ſol der Glaube nit auff hoͤren
ſpricht ď Herꝛ: Ja ſprichſtu wobey ſol ich

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[669/0693] des leidigen Sathans. daß der heilige Geiſt in dir iſt. Der auch nicht von dir weichen wird/ wie der Herr ſpricht/ Johan. 14. Ich will euch einen andern Troͤſter geben/ der bey euch bleiben ſoll ewiglich. So hat auch GOTT geſagt/ daß er in den betruͤbten Hertzen wohne. Kein betruͤbter Hertz kan auff Erden ſein dann ein ſolch Hertz/ ſo vom Teuffel angefochten wird/ ich ſe- he an den Elenden ſpricht Gott der Herr Eſ. 57. Diß iſt aber ein rechter Elender. Den fuͤnfften Troſt gibt vns das Woͤrtlein: Das dein Glaube nicht auff- hoͤre: Ach wie iſt vns diß ein groſſer troſt daß vns der Herr hier vertroͤſtet vn- ſer Glaube ſolle nicht auffhoͤren: Es ſoll allezeit noch ein Fuͤncklein des Glaubens bleiben/ das glimmende Toͤchtlein ſoll nicht gar verleſchen/ Obs gleich noch in ſo groſſer ſchwachheit zugehet: Daß wir offt dencken der Glaube ſey gar erloſchẽ/ Weil wir keinen troſt empfinden koͤnnen: Dennoch ſol der Glaube nit auff hoͤren ſpricht ď Herꝛ: Ja ſprichſtu wobey ſol ich das Eſa. 42.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 669. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/693>, abgerufen am 22.11.2024.