Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.Anfechtung schicken sol. fragen/ ob wir recht geleutert oder gerei-nigt weren/ oder nicht/ wie die Kinder/ die da immer aus dem Bade entlauffen wollen/ ob sie gleich noch nicht rein seyn. Gott aber siehet besser/ was vns nutz vnd gut ist dann wir selbst. Darumb hat er v- ber vns das Creutzstündlein beschlossen/ so lang es weren sol/ biß er seinen willen an vns vollbracht. Darumb sollen wir mehr vmb gedult dann vmb errettung bitten. 3. Ist gewisse Erlösung zu hoffen/ vnd lich
Anfechtung ſchicken ſol. fragen/ ob wir recht geleutert oder gerei-nigt weren/ oder nicht/ wie die Kinder/ die da immer aus dem Bade entlauffen wollen/ ob ſie gleich noch nicht rein ſeyn. Gott aber ſiehet beſſer/ was vns nutz vnd gut iſt dann wir ſelbſt. Darumb hat er v- ber vns das Creutzſtuͤndlein beſchloſſen/ ſo lang es weren ſol/ biß er ſeinen willen an vns vollbracht. Darumb ſollen wir mehr vmb gedult dann vmb errettung bitten. 3. Iſt gewiſſe Erloͤſung zu hoffen/ vnd lich
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0659" n="635"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Anfechtung ſchicken ſol.</hi></fw><lb/> fragen/ ob wir recht geleutert oder gerei-<lb/> nigt weren/ oder nicht/ wie die Kinder/<lb/> die da immer aus dem Bade entlauffen<lb/> wollen/ ob ſie gleich noch nicht rein ſeyn.<lb/> Gott aber ſiehet beſſer/ was vns nutz vnd<lb/> gut iſt dann wir ſelbſt. Darumb hat er v-<lb/> ber vns das Creutzſtuͤndlein beſchloſſen/<lb/> ſo lang es weren ſol/ biß er ſeinen willen<lb/> an vns vollbracht. Darumb ſollen wir<lb/> mehr vmb gedult dann vmb errettung<lb/> bitten.</p><lb/> <p>3. Iſt gewiſſe Erloͤſung zu hoffen/ vnd<lb/> zu gleuben. Dann das iſt ja GOTtes<lb/> Wort vnd ewige Warheit: Der <hi rendition="#k">He</hi>rr<lb/> betruͤbet wol/ aber verſioſſet nicht ewig-<lb/> lich/ ſondern er erbarmet ſich auch wie-<lb/> der nach ſeiner groſſen Barmhertzigkeit.<lb/> Dieſe Wort ſoltu offt in deinem Hertzen<lb/> wiederholen/ vnd iſt nicht daran gelegen/<lb/> daß du viel Spruͤche lerneſt/ ſondern<lb/> daran iſt gelegen/ daß du einen Spruch<lb/> wol faſſeſt/ vñ zu Hertzen nehmeſt. Dann<lb/> wann du erſtlich einen gleubeſt/ ſo gleu-<lb/> beſtu ſie darnach alle/ vnnd wann du erſt-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">lich</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [635/0659]
Anfechtung ſchicken ſol.
fragen/ ob wir recht geleutert oder gerei-
nigt weren/ oder nicht/ wie die Kinder/
die da immer aus dem Bade entlauffen
wollen/ ob ſie gleich noch nicht rein ſeyn.
Gott aber ſiehet beſſer/ was vns nutz vnd
gut iſt dann wir ſelbſt. Darumb hat er v-
ber vns das Creutzſtuͤndlein beſchloſſen/
ſo lang es weren ſol/ biß er ſeinen willen
an vns vollbracht. Darumb ſollen wir
mehr vmb gedult dann vmb errettung
bitten.
3. Iſt gewiſſe Erloͤſung zu hoffen/ vnd
zu gleuben. Dann das iſt ja GOTtes
Wort vnd ewige Warheit: Der Herr
betruͤbet wol/ aber verſioſſet nicht ewig-
lich/ ſondern er erbarmet ſich auch wie-
der nach ſeiner groſſen Barmhertzigkeit.
Dieſe Wort ſoltu offt in deinem Hertzen
wiederholen/ vnd iſt nicht daran gelegen/
daß du viel Spruͤche lerneſt/ ſondern
daran iſt gelegen/ daß du einen Spruch
wol faſſeſt/ vñ zu Hertzen nehmeſt. Dann
wann du erſtlich einen gleubeſt/ ſo gleu-
beſtu ſie darnach alle/ vnnd wann du erſt-
lich
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |