Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

Bild:
<< vorherige Seite

Trost wieder die schwachheit
be Gottes ist außgegossen in vnsere Her-
tzen durch den H. Geist/ der vns gegeben
ist. Rom. 8. Die wir haben des Geistes
Erstling/ welcher auch hilfft vnser
Schwachheit. Weil nun der Glaube
Gottes Werck/ vnd nicht vnser Werck ist
in vns/ so stehets ja nicht bey vns/ oder in
vnserm vermügen/ wie starck oder schwach
vnser Glaube sein solle. Wie vns nun
Gott hat zugesagt/ daß er vns durch den
Glauben wolle felig machen/ so weiß er
auch wie starck vnser Glaube sein müsse/
dardurch wir die Seligkeit ergreiffen/
vnd so viel will vns GOtt geben. Dar-
umb heissets: Wie GOTT zu Paulo
2. Cor. 12.sagt: Laß dich an meiner gnade gnügen.
Dann niemand kan jhm etwas nehmen/
es werde jhm dann von oben herab gege-
ben/ Johan. 3.

2. So können wir in diesem Leben die
vollkommenheit nicht erlangen/ es blei-
bet mit vns stückwerck. Das ist GOttes
wille wegen vnser tieffen Verderbung
vnnd Blindheit/ damit auch der sicher-

heit

Troſt wieder die ſchwachheit
be Gottes iſt außgegoſſen in vnſere Her-
tzen durch den H. Geiſt/ der vns gegeben
iſt. Rom. 8. Die wir haben des Geiſtes
Erſtling/ welcher auch hilfft vnſer
Schwachheit. Weil nun der Glaube
Gottes Werck/ vnd nicht vnſer Werck iſt
in vns/ ſo ſtehets ja nicht bey vns/ oder in
vnſerm vermuͤgẽ/ wie ſtarck oder ſchwach
vnſer Glaube ſein ſolle. Wie vns nun
Gott hat zugeſagt/ daß er vns durch den
Glauben wolle felig machen/ ſo weiß er
auch wie ſtarck vnſer Glaube ſein muͤſſe/
dardurch wir die Seligkeit ergreiffen/
vnd ſo viel will vns GOtt geben. Dar-
umb heiſſets: Wie GOTT zu Paulo
2. Cor. 12.ſagt: Laß dich an meiner gnade gnuͤgen.
Dann niemand kan jhm etwas nehmen/
es werde jhm dann von oben herab gege-
ben/ Johan. 3.

2. So koͤnnen wir in dieſem Leben die
vollkommenheit nicht erlangen/ es blei-
bet mit vns ſtuͤckwerck. Das iſt GOttes
wille wegen vnſer tieffen Verderbung
vnnd Blindheit/ damit auch der ſicher-

heit
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0632" n="608"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Tro&#x017F;t wieder die &#x017F;chwachheit</hi></fw><lb/>
be Gottes i&#x017F;t außgego&#x017F;&#x017F;en in vn&#x017F;ere Her-<lb/>
tzen durch den H. Gei&#x017F;t/ der vns gegeben<lb/>
i&#x017F;t. Rom. 8. Die wir haben des Gei&#x017F;tes<lb/>
Er&#x017F;tling/ welcher auch hilfft vn&#x017F;er<lb/>
Schwachheit. Weil nun der Glaube<lb/>
Gottes Werck/ vnd nicht vn&#x017F;er Werck i&#x017F;t<lb/>
in vns/ &#x017F;o &#x017F;tehets ja nicht bey vns/ oder in<lb/>
vn&#x017F;erm vermu&#x0364;ge&#x0303;/ wie &#x017F;tarck oder &#x017F;chwach<lb/>
vn&#x017F;er Glaube &#x017F;ein &#x017F;olle. Wie vns nun<lb/>
Gott hat zuge&#x017F;agt/ daß er vns durch den<lb/>
Glauben wolle felig machen/ &#x017F;o weiß er<lb/>
auch wie &#x017F;tarck vn&#x017F;er Glaube &#x017F;ein mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e/<lb/>
dardurch wir die Seligkeit ergreiffen/<lb/>
vnd &#x017F;o viel will vns GOtt geben. Dar-<lb/>
umb hei&#x017F;&#x017F;ets: Wie GOTT zu Paulo<lb/><note place="left">2. Cor. 12.</note>&#x017F;agt: Laß dich an meiner gnade gnu&#x0364;gen.<lb/>
Dann niemand kan jhm etwas nehmen/<lb/>
es werde jhm dann von oben herab gege-<lb/>
ben/ Johan. 3.</p><lb/>
          <p>2. So ko&#x0364;nnen wir in die&#x017F;em Leben die<lb/>
vollkommenheit nicht erlangen/ es blei-<lb/>
bet mit vns &#x017F;tu&#x0364;ckwerck. Das i&#x017F;t GOttes<lb/>
wille wegen vn&#x017F;er tieffen Verderbung<lb/>
vnnd Blindheit/ damit auch der &#x017F;icher-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">heit</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[608/0632] Troſt wieder die ſchwachheit be Gottes iſt außgegoſſen in vnſere Her- tzen durch den H. Geiſt/ der vns gegeben iſt. Rom. 8. Die wir haben des Geiſtes Erſtling/ welcher auch hilfft vnſer Schwachheit. Weil nun der Glaube Gottes Werck/ vnd nicht vnſer Werck iſt in vns/ ſo ſtehets ja nicht bey vns/ oder in vnſerm vermuͤgẽ/ wie ſtarck oder ſchwach vnſer Glaube ſein ſolle. Wie vns nun Gott hat zugeſagt/ daß er vns durch den Glauben wolle felig machen/ ſo weiß er auch wie ſtarck vnſer Glaube ſein muͤſſe/ dardurch wir die Seligkeit ergreiffen/ vnd ſo viel will vns GOtt geben. Dar- umb heiſſets: Wie GOTT zu Paulo ſagt: Laß dich an meiner gnade gnuͤgen. Dann niemand kan jhm etwas nehmen/ es werde jhm dann von oben herab gege- ben/ Johan. 3. 2. Cor. 12. 2. So koͤnnen wir in dieſem Leben die vollkommenheit nicht erlangen/ es blei- bet mit vns ſtuͤckwerck. Das iſt GOttes wille wegen vnſer tieffen Verderbung vnnd Blindheit/ damit auch der ſicher- heit

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/632
Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 608. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/632>, abgerufen am 25.11.2024.