Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

Bild:
<< vorherige Seite
Es ist keine Trübsal so groß/

1. Der Erste grund ist/ das GOtt
ein Vater der Barmhertzigkeit ist. Die-
se Wort sind so Trostreich/ das sie nicht
gnugsam können ergründet werden.
Dann es stelt sich GOtt allen betrübten
Hertzen für/ wie ein Vater/ der nicht den
blossen Namen allein hat/ sondern in der
Eigen-
schafft ei-
nes Va-
ters.
that vnd Warheitvnser Vater ist. Dann
worin stehet die eigenschafft eines Va-
ters? Darin/ das ein Vater seine Kin-
der. 1. Liebe. 2. für sie Sorge. 3. Sie er-
nehre. 4. sie Schütze. 5. sie Züchtige vnd
vnterweise. 6. Mitleiden habe mit Ihrer
schwacheit. 7. Sich vber sie Erbarme.
8. Ihnen das Erbe bescheide. Wann
einer das recht bedencket/ so wird er be-
kennen müssen/ dz in dem einigen Wort/
Im Wort
Vater ein
vollkom-
mener
Trost.
Vater/ ein vollkommener Trost sey/ so
allein gnug wieder allerley Trübsal/ vnd
das dieser Trost grösser sey/ dann alles
Elend. Vnnd damit wir Ihn recht ken-
nen lernen/ was Er für ein Vater sey/ so
nennet Ihn S. Paulus einen Vater der
Barmhertzigkeit/ von welchem alle Vä-

terlicht
Es iſt keine Truͤbſal ſo groß/

1. Der Erſte grund iſt/ das GOtt
ein Vater der Barmhertzigkeit iſt. Die-
ſe Wort ſind ſo Troſtreich/ das ſie nicht
gnugſam koͤnnen ergruͤndet werden.
Dann es ſtelt ſich GOtt allen betruͤbten
Hertzen fuͤr/ wie ein Vater/ der nicht den
bloſſen Namen allein hat/ ſondern in der
Eigen-
ſchafft ei-
nes Va-
ters.
that vnd Warheitvnſer Vater iſt. Dann
worin ſtehet die eigenſchafft eines Va-
ters? Darin/ das ein Vater ſeine Kin-
der. 1. Liebe. 2. fuͤr ſie Sorge. 3. Sie er-
nehre. 4. ſie Schuͤtze. 5. ſie Zuͤchtige vnd
vnterweiſe. 6. Mitleiden habe mit Ihrer
ſchwacheit. 7. Sich vber ſie Erbarme.
8. Ihnen das Erbe beſcheide. Wann
einer das recht bedencket/ ſo wird er be-
kennen muͤſſen/ dz in dem einigen Wort/
Im Wort
Vater ein
vollkom-
mener
Troſt.
Vater/ ein vollkommener Troſt ſey/ ſo
allein gnug wieder allerley Truͤbſal/ vnd
das dieſer Troſt groͤſſer ſey/ dann alles
Elend. Vnnd damit wir Ihn recht ken-
nen lernen/ was Er fuͤr ein Vater ſey/ ſo
nennet Ihn S. Paulus einen Vater der
Barmhertzigkeit/ von welchem alle Vaͤ-

terlicht
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0590" n="566"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Es i&#x017F;t keine Tru&#x0364;b&#x017F;al &#x017F;o groß/</hi> </fw><lb/>
          <p>1. Der Er&#x017F;te grund i&#x017F;t/ das GOtt<lb/>
ein Vater der Barmhertzigkeit i&#x017F;t. Die-<lb/>
&#x017F;e Wort &#x017F;ind &#x017F;o Tro&#x017F;treich/ das &#x017F;ie nicht<lb/>
gnug&#x017F;am ko&#x0364;nnen ergru&#x0364;ndet werden.<lb/>
Dann es &#x017F;telt &#x017F;ich GOtt allen betru&#x0364;bten<lb/>
Hertzen fu&#x0364;r/ wie ein Vater/ der nicht den<lb/>
blo&#x017F;&#x017F;en Namen allein hat/ &#x017F;ondern in der<lb/><note place="left">Eigen-<lb/>
&#x017F;chafft ei-<lb/>
nes Va-<lb/>
ters.</note>that vnd Warheitvn&#x017F;er Vater i&#x017F;t. Dann<lb/>
worin &#x017F;tehet die eigen&#x017F;chafft eines Va-<lb/>
ters? Darin/ das ein Vater &#x017F;eine Kin-<lb/>
der. 1. Liebe. 2. fu&#x0364;r &#x017F;ie Sorge. 3. Sie er-<lb/>
nehre. 4. &#x017F;ie Schu&#x0364;tze. 5. &#x017F;ie Zu&#x0364;chtige vnd<lb/>
vnterwei&#x017F;e. 6. Mitleiden habe mit Ihrer<lb/>
&#x017F;chwacheit. 7. Sich vber &#x017F;ie Erbarme.<lb/>
8. Ihnen das Erbe be&#x017F;cheide. Wann<lb/>
einer das recht bedencket/ &#x017F;o wird er be-<lb/>
kennen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/ dz in dem einigen Wort/<lb/><note place="left">Im Wort<lb/>
Vater ein<lb/>
vollkom-<lb/>
mener<lb/>
Tro&#x017F;t.</note>Vater/ ein vollkommener Tro&#x017F;t &#x017F;ey/ &#x017F;o<lb/>
allein gnug wieder allerley Tru&#x0364;b&#x017F;al/ vnd<lb/>
das die&#x017F;er Tro&#x017F;t gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er &#x017F;ey/ dann alles<lb/>
Elend. Vnnd damit wir Ihn recht ken-<lb/>
nen lernen/ was Er fu&#x0364;r ein Vater &#x017F;ey/ &#x017F;o<lb/>
nennet Ihn S. Paulus einen Vater der<lb/>
Barmhertzigkeit/ von welchem alle Va&#x0364;-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">terlicht</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[566/0590] Es iſt keine Truͤbſal ſo groß/ 1. Der Erſte grund iſt/ das GOtt ein Vater der Barmhertzigkeit iſt. Die- ſe Wort ſind ſo Troſtreich/ das ſie nicht gnugſam koͤnnen ergruͤndet werden. Dann es ſtelt ſich GOtt allen betruͤbten Hertzen fuͤr/ wie ein Vater/ der nicht den bloſſen Namen allein hat/ ſondern in der that vnd Warheitvnſer Vater iſt. Dann worin ſtehet die eigenſchafft eines Va- ters? Darin/ das ein Vater ſeine Kin- der. 1. Liebe. 2. fuͤr ſie Sorge. 3. Sie er- nehre. 4. ſie Schuͤtze. 5. ſie Zuͤchtige vnd vnterweiſe. 6. Mitleiden habe mit Ihrer ſchwacheit. 7. Sich vber ſie Erbarme. 8. Ihnen das Erbe beſcheide. Wann einer das recht bedencket/ ſo wird er be- kennen muͤſſen/ dz in dem einigen Wort/ Vater/ ein vollkommener Troſt ſey/ ſo allein gnug wieder allerley Truͤbſal/ vnd das dieſer Troſt groͤſſer ſey/ dann alles Elend. Vnnd damit wir Ihn recht ken- nen lernen/ was Er fuͤr ein Vater ſey/ ſo nennet Ihn S. Paulus einen Vater der Barmhertzigkeit/ von welchem alle Vaͤ- terlicht Eigen- ſchafft ei- nes Va- ters. Im Wort Vater ein vollkom- mener Troſt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/590
Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 566. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/590>, abgerufen am 27.11.2024.