Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.der gleubigen Seelen mit Gott. exclamirn: Herr/ was ist der Mensch/daß du sein gedenckest/ vnd des Menschen Kind/ daß du jhn so achtest? Sintemal ein jeder Mensch bekennen muß/ daß er vn- wirdig sey mit GOtt zu reden/ wie hoch vnd heilig er auch ist. Welches der from- me Abraham auch behertzigt/ da er für die Sodomiter bat/ vnd dannt Gott sei- ne Rede nicht vngnedig airffnehme/ spricht er: Ach Herr zürne nicht/ daßGott ant- wortet der gleubigen Seelen al- lezeit. ich noch einmalrede. So offt nun Abra- ham redet/ so offt antwortet jhm der Herr. Das ist ein herrlicher Spiegel des gesprechs Gottes mit der gleubigen Seelen. Dann Abraham ist der Vater aller gleubigen. Derowegen ist gar gewiß vnd vnge- Misse- H h
der gleubigen Seelen mit Gott. exclamirn: Herr/ was iſt der Menſch/daß du ſein gedenckeſt/ vnd des Menſchen Kind/ daß du jhn ſo achteſt? Sintemal ein jeder Menſch bekennen muß/ daß er vn- wirdig ſey mit GOtt zu reden/ wie hoch vnd heilig er auch iſt. Welches der from- me Abraham auch behertzigt/ da er fuͤr die Sodomiter bat/ vnd dannt Gott ſei- ne Rede nicht vngnedig airffnehme/ ſpricht er: Ach Herr zuͤrne nicht/ daßGott ant- wortet der gleubigen Seelen al- lezeit. ich noch einmalrede. So offt nun Abra- ham redet/ ſo offt antwortet jhm der Herr. Das iſt ein herrlicher Spiegel des geſprechs Gottes mit der gleubigen Seelen. Dann Abraham iſt der Vater aller gleubigen. Derowegen iſt gar gewiß vnd vnge- Miſſe- H h
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0487" n="463"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der gleubigen Seelen mit Gott.</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">exclamirn:</hi><hi rendition="#k">Herr/</hi> was iſt der Menſch/<lb/> daß du ſein gedenckeſt/ vnd des Menſchen<lb/> Kind/ daß du jhn ſo achteſt? Sintemal ein<lb/> jeder Menſch bekennen muß/ daß er vn-<lb/> wirdig ſey mit GOtt zu reden/ wie hoch<lb/> vnd heilig er auch iſt. Welches der from-<lb/> me Abraham auch behertzigt/ da er fuͤr<lb/> die Sodomiter bat/ vnd dannt Gott ſei-<lb/> ne Rede nicht vngnedig airffnehme/<lb/> ſpricht er: Ach <hi rendition="#k">Herr</hi> zuͤrne nicht/ daß<note place="right">Gott ant-<lb/> wortet der<lb/> gleubigen<lb/> Seelen al-<lb/> lezeit.</note><lb/> ich noch einmalrede. So offt nun Abra-<lb/> ham redet/ ſo offt antwortet jhm der<lb/><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herr</hi></hi>. Das iſt ein herrlicher Spiegel<lb/> des geſprechs Gottes mit der gleubigen<lb/> Seelen. Dann Abraham iſt der Vater<lb/> aller gleubigen.</p><lb/> <p>Derowegen iſt gar gewiß vnd vnge-<lb/> zweiffelt/ ſo offt ein gleubig Hertz GOtt<lb/> anruffet/ ſo offt antwortet jhm GOTT<lb/> der <hi rendition="#k">Herr</hi> durch wahren troſt. Nemet<lb/> euch deſſen ein Exempel aus dem 85.<lb/> Pſalm/ da redet David Gott den <hi rendition="#k">He</hi>r-<lb/> ten alſo an: <hi rendition="#k">Herr</hi>: der du biſt vormals<lb/> gnedig geweſt deinem Volck/ der du die<lb/> <fw place="bottom" type="sig">H h</fw><fw place="bottom" type="catch">Miſſe-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [463/0487]
der gleubigen Seelen mit Gott.
exclamirn: Herr/ was iſt der Menſch/
daß du ſein gedenckeſt/ vnd des Menſchen
Kind/ daß du jhn ſo achteſt? Sintemal ein
jeder Menſch bekennen muß/ daß er vn-
wirdig ſey mit GOtt zu reden/ wie hoch
vnd heilig er auch iſt. Welches der from-
me Abraham auch behertzigt/ da er fuͤr
die Sodomiter bat/ vnd dannt Gott ſei-
ne Rede nicht vngnedig airffnehme/
ſpricht er: Ach Herr zuͤrne nicht/ daß
ich noch einmalrede. So offt nun Abra-
ham redet/ ſo offt antwortet jhm der
Herr. Das iſt ein herrlicher Spiegel
des geſprechs Gottes mit der gleubigen
Seelen. Dann Abraham iſt der Vater
aller gleubigen.
Gott ant-
wortet der
gleubigen
Seelen al-
lezeit.
Derowegen iſt gar gewiß vnd vnge-
zweiffelt/ ſo offt ein gleubig Hertz GOtt
anruffet/ ſo offt antwortet jhm GOTT
der Herr durch wahren troſt. Nemet
euch deſſen ein Exempel aus dem 85.
Pſalm/ da redet David Gott den Her-
ten alſo an: Herr: der du biſt vormals
gnedig geweſt deinem Volck/ der du die
Miſſe-
H h
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/487 |
Zitationshilfe: | Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 463. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/487>, abgerufen am 01.07.2024. |