Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

Bild:
<< vorherige Seite

Ein Gesprech
nen jhn nit höher wissen zu rühmen dann
Höchste
freundlig-
keit Got-
tes/ daß er
mit der
gleubigen
Seelen al-
le zeit re-
dct.
daß sie jm amorem & delicias generis
humani
genennet haben/ weil die Leute
an jhm jhre lust vnd freude gehabt. Viel
grössere Herrligkeit/ lust vnd freude ists/
daß Gott ein Herr aller Herren/
vnd König aller Könige/ von dem der 74.
Psalm spricht: daß Er der Allerhöheste
sey/ erschrecklich/ ein grosser König vber
den gantzen Erdboden/ mit den armen
Menschen redet/ die nicht allein Staub
vnnd Asche seyn/ wie Abraham spricht:
Gen. 18.Siehe/ Ich habe mich vnterwunden mit
dem Herrn zu reden/ wiewol ich Erde
vnd Asche bin/ sondern das er auch mit den
Menschen als armen Sündern/ welche
Esa. 59.durch die Sünde von jhm abgeschieden/
ein freundlich Gesprech helt. Dann wann
ein Christliches Hertz die Majestat vnnd
Hoheit GOTtes/ auch seine vnnd des
Menschlichen geschlechts niedrige an-
kunfft/ elenden zustand/ vnnd sündliche
vnwirdigkeit betrachtet/ ist kein zweyffel/
es werde mit David aus dem 8. Psalm

excla-

Ein Geſprech
nen jhn nit hoͤher wiſſen zu ruͤhmen dann
Hoͤchſte
freundlig-
keit Got-
tes/ daß er
mit der
gleubigen
Seelen al-
le zeit re-
dct.
daß ſie jm amorem & delicias generis
humani
genennet haben/ weil die Leute
an jhm jhre luſt vnd freude gehabt. Viel
groͤſſere Herrligkeit/ luſt vnd freude iſts/
daß Gott ein Herr aller Herren/
vnd Koͤnig aller Koͤnige/ von dem der 74.
Pſalm ſpricht: daß Er der Allerhoͤheſte
ſey/ erſchrecklich/ ein groſſer Koͤnig vber
den gantzen Erdboden/ mit den armen
Menſchen redet/ die nicht allein Staub
vnnd Aſche ſeyn/ wie Abraham ſpricht:
Gen. 18.Siehe/ Ich habe mich vnterwunden mit
dem Herrn zu reden/ wiewol ich Erde
vñ Aſche bin/ ſondern das er auch mit den
Menſchen als armen Suͤndern/ welche
Eſa. 59.durch die Suͤnde von jhm abgeſchieden/
ein freundlich Geſprech helt. Dann wañ
ein Chriſtliches Hertz die Majeſtat vnnd
Hoheit GOTtes/ auch ſeine vnnd des
Menſchlichen geſchlechts niedrige an-
kunfft/ elenden zuſtand/ vnnd ſuͤndliche
vnwirdigkeit betrachtet/ iſt kein zweyffel/
es werde mit David aus dem 8. Pſalm

excla-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0486" n="462"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Ein Ge&#x017F;prech</hi></fw><lb/>
nen jhn nit ho&#x0364;her wi&#x017F;&#x017F;en zu ru&#x0364;hmen dann<lb/><note place="left">Ho&#x0364;ch&#x017F;te<lb/>
freundlig-<lb/>
keit Got-<lb/>
tes/ daß er<lb/>
mit der<lb/>
gleubigen<lb/>
Seelen al-<lb/>
le zeit re-<lb/>
dct.</note>daß &#x017F;ie jm <hi rendition="#aq">amorem &amp; delicias generis<lb/>
humani</hi> genennet haben/ weil die Leute<lb/>
an jhm jhre lu&#x017F;t vnd freude gehabt. Viel<lb/>
gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ere Herrligkeit/ lu&#x017F;t vnd freude i&#x017F;ts/<lb/>
daß Gott ein <hi rendition="#k">Herr</hi> aller <hi rendition="#k">Herren/</hi><lb/>
vnd Ko&#x0364;nig aller Ko&#x0364;nige/ von dem der 74.<lb/>
P&#x017F;alm &#x017F;pricht: daß Er der Allerho&#x0364;he&#x017F;te<lb/>
&#x017F;ey/ er&#x017F;chrecklich/ ein gro&#x017F;&#x017F;er Ko&#x0364;nig vber<lb/>
den gantzen Erdboden/ mit den armen<lb/>
Men&#x017F;chen redet/ die nicht allein Staub<lb/>
vnnd A&#x017F;che &#x017F;eyn/ wie Abraham &#x017F;pricht:<lb/><note place="left">Gen. 18.</note>Siehe/ Ich habe mich vnterwunden mit<lb/>
dem <hi rendition="#k">Herrn</hi> zu reden/ wiewol ich Erde<lb/>
vn&#x0303; A&#x017F;che bin/ &#x017F;ondern das er auch mit den<lb/>
Men&#x017F;chen als armen Su&#x0364;ndern/ welche<lb/><note place="left">E&#x017F;a. 59.</note>durch die Su&#x0364;nde von jhm abge&#x017F;chieden/<lb/>
ein freundlich Ge&#x017F;prech helt. Dann wan&#x0303;<lb/>
ein Chri&#x017F;tliches Hertz die Maje&#x017F;tat vnnd<lb/>
Hoheit GOTtes/ auch &#x017F;eine vnnd des<lb/>
Men&#x017F;chlichen ge&#x017F;chlechts niedrige an-<lb/>
kunfft/ elenden zu&#x017F;tand/ vnnd &#x017F;u&#x0364;ndliche<lb/>
vnwirdigkeit betrachtet/ i&#x017F;t kein zweyffel/<lb/>
es werde mit David aus dem 8. P&#x017F;alm<lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">excla-</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[462/0486] Ein Geſprech nen jhn nit hoͤher wiſſen zu ruͤhmen dann daß ſie jm amorem & delicias generis humani genennet haben/ weil die Leute an jhm jhre luſt vnd freude gehabt. Viel groͤſſere Herrligkeit/ luſt vnd freude iſts/ daß Gott ein Herr aller Herren/ vnd Koͤnig aller Koͤnige/ von dem der 74. Pſalm ſpricht: daß Er der Allerhoͤheſte ſey/ erſchrecklich/ ein groſſer Koͤnig vber den gantzen Erdboden/ mit den armen Menſchen redet/ die nicht allein Staub vnnd Aſche ſeyn/ wie Abraham ſpricht: Siehe/ Ich habe mich vnterwunden mit dem Herrn zu reden/ wiewol ich Erde vñ Aſche bin/ ſondern das er auch mit den Menſchen als armen Suͤndern/ welche durch die Suͤnde von jhm abgeſchieden/ ein freundlich Geſprech helt. Dann wañ ein Chriſtliches Hertz die Majeſtat vnnd Hoheit GOTtes/ auch ſeine vnnd des Menſchlichen geſchlechts niedrige an- kunfft/ elenden zuſtand/ vnnd ſuͤndliche vnwirdigkeit betrachtet/ iſt kein zweyffel/ es werde mit David aus dem 8. Pſalm excla- Hoͤchſte freundlig- keit Got- tes/ daß er mit der gleubigen Seelen al- le zeit re- dct. Gen. 18. Eſa. 59.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/486
Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 462. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/486>, abgerufen am 25.11.2024.