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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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Vom Nutz vnd Frucht des Gebets/
lebendige Krafft von jhm aus/ vnd heilet
sie alle/ sagt der Evangelist Lucas: AlsoLuc. 6.
wann vnsere Seele kranck/ trawrig vnd
betrübt ist/ vnnd wir rühren den HErrn
Christum an mit vnserm Gebet vnd glau-
ben/ so gehet eine Lebenskrafft von jhmWie die
Lebens-
kräffte
Christi zu
vns kom-
men.

aus/ die vns erquicket/ wie manniche be-
trübte Seele empfindet.

Lernen demnach hie: 1. Daß kein be-
trübtes Hertz kan erquicket/ getröstet/ er-
frewet werden ohne das liebe Gebet/ wie
wir auch am HErrn Christo selbst sehenOhn Ge-
bet kein
Trost.

in der heiligen Passion. Darumb dem
lieben Gott zu dancken/ daß Er vns das
liebe Gebet zur Artzney vnsers trawrigen
Hertzens gegeben hat: Darumb vns der
Herr selbst hat lehren beten. 2. Vnd weil
der heilige Dauid spricht: Erhöre michPsal. 119.
nach deiner Gnade/ erinnert er vns/ daß
das liebe Gebet ein mittel sey/ dadurch
viel gaben der gnaden Gottes zu vns kom-
men/ dona gratiae, als vermehrung des
Glaubens/ der Liebe/ der Gedult/ der Er-
kentnüs Gottes/ der Andacht/ Friede/

vnd

Vom Nutz vnd Frucht des Gebets/
lebendige Krafft von jhm aus/ vnd heilet
ſie alle/ ſagt der Evangeliſt Lucas: AlſoLuc. 6.
wann vnſere Seele kranck/ trawrig vnd
betruͤbt iſt/ vnnd wir ruͤhren den HErrn
Chriſtum an mit vnſerm Gebet vñ glau-
ben/ ſo gehet eine Lebenskrafft von jhmWie die
Lebens-
kraͤffte
Chriſti zu
vns kom-
men.

aus/ die vns erquicket/ wie manniche be-
truͤbte Seele empfindet.

Lernen demnach hie: 1. Daß kein be-
truͤbtes Hertz kan erquicket/ getroͤſtet/ er-
frewet werden ohne das liebe Gebet/ wie
wir auch am HErrn Chriſto ſelbſt ſehenOhn Ge-
bet kein
Troſt.

in der heiligen Paſſion. Darumb dem
lieben Gott zu dancken/ daß Er vns das
liebe Gebet zur Artzney vnſers trawrigen
Hertzens gegeben hat: Darumb vns der
Herr ſelbſt hat lehrẽ beten. 2. Vnd weil
der heilige Dauid ſpricht: Erhoͤre michPſal. 119.
nach deiner Gnade/ erinnert er vns/ daß
das liebe Gebet ein mittel ſey/ dadurch
viel gaben der gnadẽ Gottes zu vns kom-
men/ dòna gratiæ, als vermehrung des
Glaubens/ der Liebe/ der Gedult/ der Er-
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[409/0433] Vom Nutz vnd Frucht des Gebets/ lebendige Krafft von jhm aus/ vnd heilet ſie alle/ ſagt der Evangeliſt Lucas: Alſo wann vnſere Seele kranck/ trawrig vnd betruͤbt iſt/ vnnd wir ruͤhren den HErrn Chriſtum an mit vnſerm Gebet vñ glau- ben/ ſo gehet eine Lebenskrafft von jhm aus/ die vns erquicket/ wie manniche be- truͤbte Seele empfindet. Luc. 6. Wie die Lebens- kraͤffte Chriſti zu vns kom- men. Lernen demnach hie: 1. Daß kein be- truͤbtes Hertz kan erquicket/ getroͤſtet/ er- frewet werden ohne das liebe Gebet/ wie wir auch am HErrn Chriſto ſelbſt ſehen in der heiligen Paſſion. Darumb dem lieben Gott zu dancken/ daß Er vns das liebe Gebet zur Artzney vnſers trawrigen Hertzens gegeben hat: Darumb vns der Herr ſelbſt hat lehrẽ beten. 2. Vnd weil der heilige Dauid ſpricht: Erhoͤre mich nach deiner Gnade/ erinnert er vns/ daß das liebe Gebet ein mittel ſey/ dadurch viel gaben der gnadẽ Gottes zu vns kom- men/ dòna gratiæ, als vermehrung des Glaubens/ der Liebe/ der Gedult/ der Er- kentnuͤs Gottes/ der Andacht/ Friede/ vnd Ohn Ge- bet kein Troſt. Pſal. 119.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 409. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/433>, abgerufen am 24.11.2024.