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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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sondern hat sie alle gleich lieb.
vnd hasse. Daher nichts folget dann zer-
störung des Glaubens/ verzweiffelung/
ein rohes wildes Epicurisch Leben/ wie
für Augen ist/ Gott behüte vns für sol-
chen stricken des leidigen Sathans/ Amen.

O ewiger vnparteyischer Gott/ der
du nicht achtest die Person der Menschen.
Liebest sie alle gleich einen wie den and'n/
bist also gütig/ daß du allen zuuor kömpst
mit deiner Gnade/ wartest nicht/ biß der
Mensch tüchtig werde/ sond'n durch dei-
ne fürlauffende Gnade machstu jhn sel-
ber wirdig vnd tüchtig. Lehre mich durch
deinen Geist danckbarlich erkennen solche
deine vnermäßliche Güte gegen alle vnd
vber alle. Laß mir das Liecht auffgehen
in meinemm Hertzen/ daß ich das gegen-
wertige mir eingethane Gut/ das herrli-
che Erbtheil den Schatz im Acker mit der
blinden Welt nicht verleugne/ sondern
denselben fleissig suche/ finde/ fühle/ vnd
in mir schmeckende gewahr werde/
AMEN.

CAPVT

ſondern hat ſie alle gleich lieb.
vnd haſſe. Daher nichts folget dann zer-
ſtoͤrung des Glaubens/ verzweiffelung/
ein rohes wildes Epicuriſch Leben/ wie
fuͤr Augen iſt/ Gott behuͤte vns fuͤr ſol-
chen ſtrickẽ des leidigẽ Sathans/ Amen.

O ewiger vnparteyiſcher Gott/ der
du nicht achteſt die Perſon der Menſchen.
Liebeſt ſie alle gleich einen wie den and’n/
biſt alſo guͤtig/ daß du allen zuuor koͤmpſt
mit deiner Gnade/ warteſt nicht/ biß der
Menſch tuͤchtig werde/ ſond’n durch dei-
ne fuͤrlauffende Gnade machſtu jhn ſel-
ber wirdig vnd tuͤchtig. Lehre mich durch
deinen Geiſt danckbarlich erkeñen ſolche
deine vnermaͤßliche Guͤte gegen alle vnd
vber alle. Laß mir das Liecht auffgehen
in meinem̃ Hertzen/ daß ich das gegen-
wertige mir eingethane Gut/ das herrli-
che Erbtheil den Schatz im Acker mit der
blinden Welt nicht verleugne/ ſondern
denſelben fleiſſig ſuche/ finde/ fuͤhle/ vnd
in mir ſchmeckende gewahr werde/
AMEN.

CAPVT
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[381/0405] ſondern hat ſie alle gleich lieb. vnd haſſe. Daher nichts folget dann zer- ſtoͤrung des Glaubens/ verzweiffelung/ ein rohes wildes Epicuriſch Leben/ wie fuͤr Augen iſt/ Gott behuͤte vns fuͤr ſol- chen ſtrickẽ des leidigẽ Sathans/ Amen. O ewiger vnparteyiſcher Gott/ der du nicht achteſt die Perſon der Menſchen. Liebeſt ſie alle gleich einen wie den and’n/ biſt alſo guͤtig/ daß du allen zuuor koͤmpſt mit deiner Gnade/ warteſt nicht/ biß der Menſch tuͤchtig werde/ ſond’n durch dei- ne fuͤrlauffende Gnade machſtu jhn ſel- ber wirdig vnd tuͤchtig. Lehre mich durch deinen Geiſt danckbarlich erkeñen ſolche deine vnermaͤßliche Guͤte gegen alle vnd vber alle. Laß mir das Liecht auffgehen in meinem̃ Hertzen/ daß ich das gegen- wertige mir eingethane Gut/ das herrli- che Erbtheil den Schatz im Acker mit der blinden Welt nicht verleugne/ ſondern denſelben fleiſſig ſuche/ finde/ fuͤhle/ vnd in mir ſchmeckende gewahr werde/ AMEN. CAPVT

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 381. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/405>, abgerufen am 24.11.2024.