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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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die Weißheit Gottes suchen sol.
als mit dem Bilde Gottes. Denn woSap. 9.
die Weißheit GOttes ist/ da ist auch die
Seligkeit/ vnd wo die Seligkeit ist/ da ist
auch die Weißheit Gottes. Sap. 6. Es
gefelt Gott niemand/ er bleibe denn in
der Weißheit. Also hat dem Menschen
nichts gemangelt im Paradies. Aber
nach dem er sich durch Verführung der
Schlangen von Gott abgewand/ vnnd
in die Sünde gefallen/ ist diß Bildnis
Gottes im Menschen verblichen/ vnd ist
solcher Weißheit beraubet worden/ dar-
neben auch in gewalt deß Teuffels/ To-
des/ vnd alles Elendes geraten. Dann inDer mensch
durch die
Sünde/
aus der
seligen
Weißheit
in die vn-
selige tor-
heit gera-
then.

dem durch solche Vbertretung das Gött-
liche Bild gantz verdorben/ sahe vnd be-
fand der Mensch nach dem Fall nichts
mehr dann seinen eigenen Schaden/
Trübsal/ Blindheit/ vnd Verdamnus.

Damit aber Adam/ das ist/ alle
Menschen in Adam nicht gantz verdür-
ben/ ward Gott selber Mensch/ das ist/
Er lies seinen Sohn Mensch geboren
werden von einer Jungfrawen. Der-

selbe
A a

die Weißheit Gottes ſuchen ſol.
als mit dem Bilde Gottes. Denn woSap. 9.
die Weißheit GOttes iſt/ da iſt auch die
Seligkeit/ vnd wo die Seligkeit iſt/ da iſt
auch die Weißheit Gottes. Sap. 6. Es
gefelt Gott niemand/ er bleibe denn in
der Weißheit. Alſo hat dem Menſchen
nichts gemangelt im Paradies. Aber
nach dem er ſich durch Verfuͤhrung der
Schlangen von Gott abgewand/ vnnd
in die Suͤnde gefallen/ iſt diß Bildnis
Gottes im Menſchen verblichen/ vnd iſt
ſolcher Weißheit beraubet worden/ dar-
neben auch in gewalt deß Teuffels/ To-
des/ vnd alles Elendes geraten. Dann inDer mẽſch
durch die
Suͤnde/
aus der
ſeligen
Weißheit
in die vn-
ſelige tor-
heit gera-
then.

dem durch ſolche Vbertretung das Goͤtt-
liche Bild gantz verdorben/ ſahe vnd be-
fand der Menſch nach dem Fall nichts
mehr dann ſeinen eigenen Schaden/
Truͤbſal/ Blindheit/ vnd Verdamnus.

Damit aber Adam/ das iſt/ alle
Menſchen in Adam nicht gantz verduͤr-
ben/ ward Gott ſelber Menſch/ das iſt/
Er lies ſeinen Sohn Menſch geboren
werden von einer Jungfrawen. Der-

ſelbe
A a
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[351/0375] die Weißheit Gottes ſuchen ſol. als mit dem Bilde Gottes. Denn wo die Weißheit GOttes iſt/ da iſt auch die Seligkeit/ vnd wo die Seligkeit iſt/ da iſt auch die Weißheit Gottes. Sap. 6. Es gefelt Gott niemand/ er bleibe denn in der Weißheit. Alſo hat dem Menſchen nichts gemangelt im Paradies. Aber nach dem er ſich durch Verfuͤhrung der Schlangen von Gott abgewand/ vnnd in die Suͤnde gefallen/ iſt diß Bildnis Gottes im Menſchen verblichen/ vnd iſt ſolcher Weißheit beraubet worden/ dar- neben auch in gewalt deß Teuffels/ To- des/ vnd alles Elendes geraten. Dann in dem durch ſolche Vbertretung das Goͤtt- liche Bild gantz verdorben/ ſahe vnd be- fand der Menſch nach dem Fall nichts mehr dann ſeinen eigenen Schaden/ Truͤbſal/ Blindheit/ vnd Verdamnus. Sap. 9. Der mẽſch durch die Suͤnde/ aus der ſeligen Weißheit in die vn- ſelige tor- heit gera- then. Damit aber Adam/ das iſt/ alle Menſchen in Adam nicht gantz verduͤr- ben/ ward Gott ſelber Menſch/ das iſt/ Er lies ſeinen Sohn Menſch geboren werden von einer Jungfrawen. Der- ſelbe A a

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 351. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/375>, abgerufen am 27.11.2024.