Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.als die mildeste Gütigkeit. lebest vnnd webest/ stehest vnnd gehest/Schön Argunient der Liebe Gottes. schleffest vnnd wachest. Gleich wie man aber das jenige/ daß man anzünden vnnd anbrennen will/ so lang zum Fewer hal- ten muß/ biß es brennend wird: Also mu- stu auch dein Hertz so lang halten zu dem Fewer der liebe Gottes/ biß es in dersel- ben entzündet vnnd brennend werde/ wel- ches geschicht durch stetige betrachtung der Wolthaten Gottes. Vnd wie vorWie die Liebe Got tes in vns angezün- det werde. zeiten die Priester mit heiligem Fewer die Opffer musten anzünden: Also muß der ewige Hohepriester Christus Jesus durchs Fewer seines H. Geistes das O- pffer deines Hertzens anzünden. VnndSchön Vorbilde des heili- gen Fewers. hat diß heilige Fewer seiner Liebe von Ewigkeit her gegen vns gebrant/ Dann für der Welt grund wir in Christo gelie- bet seyn. Es hat sich aber darnach herr- lich ereuget in des Herren Mensch- werdung vnd Geburt/ vnd sonderlich in seinem H. Leyden vnd Sterben/ dadurch er vns die höchste Liebe erzeiget/ vnd wird das Fewer seiner Liebes Flamme auch in Ewig- Y iij
als die mildeſte Guͤtigkeit. lebeſt vnnd webeſt/ ſteheſt vnnd geheſt/Schoͤn Argunient der Liebe Gottes. ſchleffeſt vnnd wacheſt. Gleich wie man aber das jenige/ daß man anzuͤnden vnnd anbrennen will/ ſo lang zum Fewer hal- ten muß/ biß es brennend wird: Alſo mu- ſtu auch dein Hertz ſo lang halten zu dem Fewer der liebe Gottes/ biß es in derſel- ben entzuͤndet vnnd brennend werde/ wel- ches geſchicht durch ſtetige betrachtung der Wolthaten Gottes. Vnd wie vorWie die Liebe Got tes in vns angezuͤn- det werde. zeiten die Prieſter mit heiligem Fewer die Opffer muſten anzuͤnden: Alſo muß der ewige Hoheprieſter Chriſtus Jeſus durchs Fewer ſeines H. Geiſtes das O- pffer deines Hertzens anzuͤnden. VnndSchoͤn Vorbilde des heili- gẽ Fewers. hat diß heilige Fewer ſeiner Liebe von Ewigkeit her gegen vns gebrant/ Dann fuͤr der Welt grund wir in Chriſto gelie- bet ſeyn. Es hat ſich aber darnach herꝛ- lich ereuget in des Herren Menſch- werdung vnd Geburt/ vnd ſonderlich in ſeinem H. Leyden vnd Sterben/ dadurch er vns die hoͤchſte Liebe erzeiget/ vnd wird das Fewer ſeiner Liebes Flamme auch in Ewig- Y iij
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anbrennen will/ ſo lang zum Fewer hal-
ten muß/ biß es brennend wird: Alſo mu-
ſtu auch dein Hertz ſo lang halten zu dem
Fewer der liebe Gottes/ biß es in derſel-
ben entzuͤndet vnnd brennend werde/ wel-
ches geſchicht durch ſtetige betrachtung
der Wolthaten Gottes. Vnd wie vor
zeiten die Prieſter mit heiligem Fewer
die Opffer muſten anzuͤnden: Alſo muß
der ewige Hoheprieſter Chriſtus Jeſus
durchs Fewer ſeines H. Geiſtes das O-
pffer deines Hertzens anzuͤnden. Vnnd
hat diß heilige Fewer ſeiner Liebe von
Ewigkeit her gegen vns gebrant/ Dann
fuͤr der Welt grund wir in Chriſto gelie-
bet ſeyn. Es hat ſich aber darnach herꝛ-
lich ereuget in des Herren Menſch-
werdung vnd Geburt/ vnd ſonderlich in
ſeinem H. Leyden vnd Sterben/ dadurch
er vns die hoͤchſte Liebe erzeiget/ vnd wird
das Fewer ſeiner Liebes Flamme auch in
Ewig-
Schoͤn Ar
gunient
der Liebe
Gottes.
Wie die
Liebe Got
tes in vns
angezuͤn-
det werde.
Schoͤn
Vorbilde
des heili-
gẽ Fewers.
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Zitationshilfe: | Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 323. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/347>, abgerufen am 16.07.2024. |