Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.Wie sich der HErr Jesus vnd für dieser vberschwencklichen Liebeverschmehen/ vnd nichts mehr dann diese Liebe wünschen/ vnd zu deinem Herrn sagen: Ach Herr/ gib mir nichts mehr dann die Süssigkeit deiner Liebe/ ja wann du mir gleich die gantze Welt geben wol- Höchster wunsch ei- nes Chri- sten.test/ so will vnd begere ich nichts anders dann dich allein vnd deine Liebe. O selig ist die Seele/ die diese Liebe der
Wie ſich der HErr Jeſus vnd fuͤr dieſer vberſchwencklichen Liebeverſchmehen/ vnd nichts mehr dann dieſe Liebe wuͤnſchen/ vnd zu deinem Herrn ſagen: Ach Herr/ gib mir nichts mehr dann die Suͤſſigkeit deiner Liebe/ ja wann du mir gleich die gantze Welt geben wol- Hoͤchſter wunſch ei- nes Chri- ſten.teſt/ ſo will vnd begere ich nichts anders dann dich allein vnd deine Liebe. O ſelig iſt die Seele/ die dieſe Liebe der
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Wie ſich der HErr Jeſus
vnd fuͤr dieſer vberſchwencklichen Liebe
verſchmehen/ vnd nichts mehr dann dieſe
Liebe wuͤnſchen/ vnd zu deinem Herrn
ſagen: Ach Herr/ gib mir nichts mehr
dann die Suͤſſigkeit deiner Liebe/ ja wann
du mir gleich die gantze Welt geben wol-
teſt/ ſo will vnd begere ich nichts anders
dann dich allein vnd deine Liebe.
Hoͤchſter
wunſch ei-
nes Chri-
ſten.
O ſelig iſt die Seele/ die dieſe Liebe
empfindet. Dann in derſelben Seele wird
Chriſtus recht erkant vnd geoffenbaret/
daß er nichts anders ſey dann eitel reine
Liebe/ vnd daß er ſey die Liebe der Seelen.
Welche Wort einen hohen Verſtand
vnd Erfahrung in ſich begreiffen. Dann
das Chriſtus die Liebe vnſerer Seelen
ſey/ offenbaret er durch ſeine Geiſtliche
Zukunfft/ vnnd liebliche erquickung der
Seelẽ/ vnd weñ daruon vnſere Seele ein
kleines Troͤpfflein oder Blicklein em-
pfindet/ ſo iſt ſie zum hoͤchſten erfuͤllet mit
freuden. Dann die vnendliche Liebe iſt
ſo groß/ daß ſie vnſer Hertz nicht faſſen
noch begreiffen kan. Solches erkante
der
Chriſtus
der gleu-
bigen See
len einige
Liebe.
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