Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.Von der Krafft der edlen ein fürnemes Stück vergessen meinerLehre/ vnd meines Exempels. Darumb lasset diß mein Exempel eine Regel vnnd Richtschnur seyn ewres gantzen Lebens: Vnd lasset euch diß Bilde der Demut für ewren Augen stehen. Damit wir nun zu vnserm Vorne- Herr-
Von der Krafft der edlen ein fuͤrnemes Stuͤck vergeſſen meinerLehre/ vnd meines Exempels. Darumb laſſet diß mein Exempel eine Regel vnnd Richtſchnur ſeyn ewres gantzen Lebens: Vnd laſſet euch diß Bilde der Demut fuͤr ewren Augen ſtehen. Damit wir nun zu vnſerm Vorne- Herꝛ-
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Von der Krafft der edlen
ein fuͤrnemes Stuͤck vergeſſen meiner
Lehre/ vnd meines Exempels. Darumb
laſſet diß mein Exempel eine Regel vnnd
Richtſchnur ſeyn ewres gantzen Lebens:
Vnd laſſet euch diß Bilde der Demut
fuͤr ewren Augen ſtehen.
Damit wir nun zu vnſerm Vorne-
men kommen/ wie das Gebet/ gleich wie
ohne Glauben/ alſo auch ohne Demut
nichts ſey/ ſo wiſſet/ daß die Demut im
Hertzen ein ſchoͤnes Liecht oder Erkent-
niß iſt/ dardurch erkant wird die Nichtig-
keit des Menſchen/ vnnd die hohe Maje-
ſtat vnd vberſchwenckliche Guͤte Gottes.
Je mehr man nun dieſelbe erkennet/ je
mehr man im Erkentnuß ſeiner eigen
Nichtigkeit zunimpt. Dann wann ein
Menſch ſiehet ſeine Eitelkeit/ daß er gantz
leer iſt alles guten/ ſo fehet er an deſto
bruͤnſtiger zu beten vmb die Gnade vnnd
Barmhertzigkeit Gottes/ vnnd fehet an
Gott/ als den Vrſprung alles guten/
recht zu erkennen/ zu loben vnnd zu prei-
ſen/ vnd ſiehet in ſolcher Demut Gottes
Herꝛ-
Warumb
das Ge-
bet ohne
Demnt
nichts ſey.
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