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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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Wie wir durch Christum
Psal. 102 Täglich schmehen mich
meine Feinde/ vnd die mich
verspotten/ schweren bey mir.

VNter anderm Creutz vnd Trüb-
sal der Christen ist nicht das ge-
ringste/ böse Meuler/ vnd fäl-
sche Zungen/ wie solches der Herr
Christus selbst mit seinem Exempel be-
zeuget. Wie jhn dann sonderlich die Pha-
riseischen Schlangen vnnd Ottern mit
jhren verlipten Zungen beyde im Leben
vnd Tode gestochen.

Das ist ein gewaltiges Zeugnuß/
daß kein Christ für denselben sicher seyn
kan. Je gleichförmiger Christo ein
Kein
Christ
für den
falschen
Zungen
sicher.
Mensch ist/ vnd je fleissiger Nachfolger
Christi/ je mehr jhn falsche Zungen
verfolgen. Das sehen wir am heili-
gen David. Wie ist der Mann von bösen
Meulern geplagt worden/ als er im 3. 4.
5. 10. 12. 15. 31. 50. 52. 55. 58. 64. 69. 120.
vnd 140. Psalmen schmertziglich klagt.
Ja es ist kein Prophet/ der diese Mord-

pfeile
Wie wir durch Chriſtum
Pſal. 102 Taͤglich ſchmehen mich
meine Feinde/ vnd die mich
verſpotten/ ſchweren bey mir.

VNter anderm Creutz vnd Truͤb-
ſal der Chriſten iſt nicht das ge-
ringſte/ boͤſe Meuler/ vnd faͤl-
ſche Zungen/ wie ſolches der Herr
Chriſtus ſelbſt mit ſeinem Exempel be-
zeuget. Wie jhn dann ſonderlich die Pha-
riſeiſchen Schlangen vnnd Ottern mit
jhren verlipten Zungen beyde im Leben
vnd Tode geſtochen.

Das iſt ein gewaltiges Zeugnuß/
daß kein Chriſt fuͤr denſelben ſicher ſeyn
kan. Je gleichfoͤrmiger Chriſto ein
Kein
Chriſt
fuͤr den
falſchen
Zungen
ſicher.
Menſch iſt/ vnd je fleiſſiger Nachfolger
Chriſti/ je mehr jhn falſche Zungen
verfolgen. Das ſehen wir am heili-
gen David. Wie iſt der Mann von boͤſen
Meulern geplagt worden/ als er im 3. 4.
5. 10. 12. 15. 31. 50. 52. 55. 58. 64. 69. 120.
vnd 140. Pſalmen ſchmertziglich klagt.
Ja es iſt kein Prophet/ der dieſe Mord-

pfeile
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[190/0214] Wie wir durch Chriſtum Pſal. 102 Taͤglich ſchmehen mich meine Feinde/ vnd die mich verſpotten/ ſchweren bey mir. VNter anderm Creutz vnd Truͤb- ſal der Chriſten iſt nicht das ge- ringſte/ boͤſe Meuler/ vnd faͤl- ſche Zungen/ wie ſolches der Herr Chriſtus ſelbſt mit ſeinem Exempel be- zeuget. Wie jhn dann ſonderlich die Pha- riſeiſchen Schlangen vnnd Ottern mit jhren verlipten Zungen beyde im Leben vnd Tode geſtochen. Das iſt ein gewaltiges Zeugnuß/ daß kein Chriſt fuͤr denſelben ſicher ſeyn kan. Je gleichfoͤrmiger Chriſto ein Menſch iſt/ vnd je fleiſſiger Nachfolger Chriſti/ je mehr jhn falſche Zungen verfolgen. Das ſehen wir am heili- gen David. Wie iſt der Mann von boͤſen Meulern geplagt worden/ als er im 3. 4. 5. 10. 12. 15. 31. 50. 52. 55. 58. 64. 69. 120. vnd 140. Pſalmen ſchmertziglich klagt. Ja es iſt kein Prophet/ der dieſe Mord- pfeile Kein Chriſt fuͤr den falſchen Zungen ſicher.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/214>, abgerufen am 24.11.2024.