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Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

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Wie Gottes Wort.
sie ferner geschlossen/ das die Seele
Liecht der
Matur.
müsse vnsterblich seyn/ wie Plato dauon
gewaltig disputirt. Vnd letzlich haben
sie auß dem Gesetz der Natur/ das ist/
auß der angeboren natürlichen Liebe
wol gesehen/ das Gott ein Vrsprung
alles guten sey in der Natur. Daher
ferner sie geschlossen/ daß demselbigen
müsse mit der Tugend vnd reinem Her-
tzen gedienet werden. Darumb sie in die
Tugend das höchste gut gesetzet haben/
daher die Tugendschulen des Socratis
vnd anderer weisen Philosophen ent-
standen seyn. Daraus sehen wir nun/
wie Gott ein Füucklein des natürlichen
Liechtes oder ein Spür oder Merckmal
des natürlichen zeugniß GOttes im
Menschen auch nach dem Fall lassen
vbrig bleiben/ auff das der Mensch sei-
nen Vrsprung soll erkennen lernen/ wo-
her er kommen/ vnd demselbigen nachge-
hen/ wie auch etliche der Heyden solches
Füncklein
des natur-
lichen Er-
kenntnis
Gottes.
gemercket/ als d Poeta Aratus bezeu-
get/ welchen S. Paul allegirt Act. 17.
Wir sind Gotts geschlechte/ vnd Mani.


An du-

Wie Gottes Wort.
ſie ferner geſchloſſen/ das die Seele
Liecht der
Matur.
muͤſſe vnſterblich ſeyn/ wie Plato dauõ
gewaltig diſputirt. Vnd letzlich habẽ
ſie auß dem Geſetz der Natur/ das iſt/
auß der angeboren natuͤrlichen Liebe
wol geſehen/ das Gott ein Vrſprung
alles guten ſey in der Natur. Daher
ferner ſie geſchloſſen/ daß demſelbigen
muͤſſe mit der Tugend vñ reinem Her-
tzen gedienet werdẽ. Darumb ſie in die
Tugend das hoͤchſte gut geſetzet habẽ/
daher die Tugendſchulen des Socratis
vnd anderer weiſen Philoſophen ent-
ſtanden ſeyn. Daraus ſehen wir nun/
wie Gott ein Fuͤucklein des natuͤrlichẽ
Liechtes oder ein Spuͤr oder Merckmal
des natuͤrlichen zeugniß GOttes im
Menſchen auch nach dem Fall laſſen
vbrig bleiben/ auff das der Menſch ſei-
nen Vrſprung ſoll erkennen lernẽ/ wo-
her er kom̃en/ vnd demſelbigen nachge-
hen/ wie auch etliche der Heydẽ ſolches
Fuͤncklein
des natur-
lichen Er-
kenntnis
Gottes.
gemercket/ als ď Poëta Aratus bezeu-
get/ welchen S. Paul allegirt Act. 17.
Wir ſind Gotts geſchlechte/ vñ Mani.


An du-
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[62/0094] Wie Gottes Wort. ſie ferner geſchloſſen/ das die Seele muͤſſe vnſterblich ſeyn/ wie Plato dauõ gewaltig diſputirt. Vnd letzlich habẽ ſie auß dem Geſetz der Natur/ das iſt/ auß der angeboren natuͤrlichen Liebe wol geſehen/ das Gott ein Vrſprung alles guten ſey in der Natur. Daher ferner ſie geſchloſſen/ daß demſelbigen muͤſſe mit der Tugend vñ reinem Her- tzen gedienet werdẽ. Darumb ſie in die Tugend das hoͤchſte gut geſetzet habẽ/ daher die Tugendſchulen des Socratis vnd anderer weiſen Philoſophen ent- ſtanden ſeyn. Daraus ſehen wir nun/ wie Gott ein Fuͤucklein des natuͤrlichẽ Liechtes oder ein Spuͤr oder Merckmal des natuͤrlichen zeugniß GOttes im Menſchen auch nach dem Fall laſſen vbrig bleiben/ auff das der Menſch ſei- nen Vrſprung ſoll erkennen lernẽ/ wo- her er kom̃en/ vnd demſelbigen nachge- hen/ wie auch etliche der Heydẽ ſolches gemercket/ als ď Poëta Aratus bezeu- get/ welchen S. Paul allegirt Act. 17. Wir ſind Gotts geſchlechte/ vñ Mani. Liecht der Matur. Fuͤncklein des natur- lichen Er- kenntnis Gottes. An du-

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/94>, abgerufen am 24.11.2024.