Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.des ersten Buchs treget den Trost mit sich auff dem Rü-cken vnd füret dich zu Christo. Wollest dich auch an das vnzeitige richten vnd vornichten der jetzigen Welt nit keren/Vnnütze Richter sondern wissen/ das solche Richter vnd Vornichter elende blinde Leut seyn/ die jhr eigen Jammer vnd Elend nicht er- kennen/ auch nit verstehen/ was Adam vnnd Christus sey/ wie Adam in vns sterben/ vnd Christus in vns leben müs- se. Wer das nicht wil lernen/ der blei- bet in seiner Blinheit vnd Finsternis/ vnd verstehet nicht was wahre Busse/ Glaube vnd Newgeburt sey/ darin doch das gantze Christenthumb stehet. 1. Soltu auch gewarnet seyn für 3. Die
des erſten Buchs treget den Troſt mit ſich auff dem Ruͤ-cken vnd fuͤret dich zu Chriſto. Wolleſt dich auch an das vnzeitige richten vnd vornichten der jetzigen Welt nit keren/Vnnuͤtze Richter ſondern wiſſen/ das ſolche Richter vnd Vornichter elende blinde Leut ſeyn/ die jhr eigen Jammer vnd Elend nicht er- kennen/ auch nit verſtehen/ was Adam vnnd Chriſtus ſey/ wie Adam in vns ſterben/ vnd Chriſtus in vns leben muͤſ- ſe. Wer das nicht wil lernen/ der blei- bet in ſeiner Blinheit vnd Finſternis/ vnd verſtehet nicht was wahre Buſſe/ Glaube vnd Newgeburt ſey/ darin doch das gantze Chriſtenthumb ſtehet. 1. Soltu auch gewarnet ſeyn fuͤr 3. Die
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des erſten Buchs
treget den Troſt mit ſich auff dem Ruͤ-
cken vnd fuͤret dich zu Chriſto. Wolleſt
dich auch an das vnzeitige richten vnd
vornichten der jetzigen Welt nit keren/
ſondern wiſſen/ das ſolche Richter vnd
Vornichter elende blinde Leut ſeyn/ die
jhr eigen Jammer vnd Elend nicht er-
kennen/ auch nit verſtehen/ was Adam
vnnd Chriſtus ſey/ wie Adam in vns
ſterben/ vnd Chriſtus in vns leben muͤſ-
ſe. Wer das nicht wil lernen/ der blei-
bet in ſeiner Blinheit vnd Finſternis/
vnd verſtehet nicht was wahre Buſſe/
Glaube vnd Newgeburt ſey/ darin doch
das gantze Chriſtenthumb ſtehet.
Vnnuͤtze
Richter
1. Soltu auch gewarnet ſeyn fuͤr
geiſtlicher Hoffart. Weñ vnſer lieber
Gott durch ſeine gnade in dir anfehet
zu wircken geiſtliche gaben/ Newe Tu-
genden vnd Erkentnis/ daß du dieſelbi-
ge dir vnd deinen Kraͤfften ja nicht zu-
ſchreibeſt/ ſondern der gnaden Gottes.
2. Viel weniger deine angefangene
Tugenden fuͤr deine gerechtigkeit fuͤhr
Gott halteſt. Denn es iſt Stuͤckwerck.
3. Die
Dreyerley
vnart der
geiſtlichen
Hoffart
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