Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

Bild:
<< vorherige Seite

Lauterkeit der Lehr
Christo im Leben folgen/ die erleuchtet
auch dz wahre Liecht/ welches ist Chri-
stus/ vnnd bewaret sie für allem Irr-
thumb. Daher der alte heilige vnnd
geistreiche Lehrer Taulerus sagt: Wenn
ein Mensch sich Gott ergibt vnnd läs-
set/ sagt ab seinem Willen vnnd Flei-
sche/ so fehet der heilige Geist jhn an
zu erleuchten/ vnd recht zu lehren weil
er GOtt in seinem Hertzen den rechten
Innerlich
Sabbath
Sabbath vnd Ruhetag helt/ vnd feyret
von seinen bösen Lüsten/ Willen vnnd
Wercken. Diß soll verstanden wer-
den de statu post converlionem, vnd
von der täglichen Erleuchtung vnnd
Vermehrung der newen Gaben nach
der Bekehrung.

4. Nicht ohn Vrsach spricht auch
der Herr Joh. 14. Ich bin der Weg
die Warheit vnd das Leben: Vnd nen-
net sich erstlich den Weg/ darumb das
er vns den weg gezeiget hat: Wie
Wie Chri-
stus vnser
Weg.
aber? Nicht allein mit seiner heiligen
Lere/ sondern auch mit seinem vnschül-
digen Leben. Diß sein Leben ist vns

nichts

Lauterkeit der Lehr
Chriſto im Leben folgen/ die erleuchtet
auch dz wahre Liecht/ welches iſt Chri-
ſtus/ vnnd bewaret ſie fuͤr allem Irr-
thumb. Daher der alte heilige vnnd
geiſtreiche Lehrer Taulerus ſagt: Weñ
ein Menſch ſich Gott ergibt vnnd laͤſ-
ſet/ ſagt ab ſeinem Willen vnnd Flei-
ſche/ ſo fehet der heilige Geiſt jhn an
zu erleuchten/ vnd recht zu lehren weil
er GOtt in ſeinem Hertzen den rechten
Innerlich
Sabbath
Sabbath vnd Ruhetag helt/ vnd feyret
von ſeinen boͤſen Luͤſten/ Willen vnnd
Wercken. Diß ſoll verſtanden wer-
den de ſtatu poſt converlionem, vnd
von der taͤglichen Erleuchtung vnnd
Vermehrung der newen Gaben nach
der Bekehrung.

4. Nicht ohn Vrſach ſpricht auch
der Herr Joh. 14. Ich bin der Weg
die Warheit vnd das Leben: Vnd nen-
net ſich erſtlich den Weg/ darumb das
er vns den weg gezeiget hat: Wie
Wie Chri-
ſtus vnſer
Weg.
aber? Nicht allein mit ſeiner heiligen
Lere/ ſondern auch mit ſeinem vnſchuͤl-
digen Leben. Diß ſein Leben iſt vns

nichts
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0454" n="422"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Lauterkeit der Lehr</hi></fw><lb/>
Chri&#x017F;to im Leben folgen/ die erleuchtet<lb/>
auch dz wahre Liecht/ welches i&#x017F;t Chri-<lb/>
&#x017F;tus/ vnnd bewaret &#x017F;ie fu&#x0364;r allem Irr-<lb/>
thumb. Daher der alte heilige vnnd<lb/>
gei&#x017F;treiche Lehrer <hi rendition="#aq">Taulerus</hi> &#x017F;agt: Wen&#x0303;<lb/>
ein Men&#x017F;ch &#x017F;ich Gott ergibt vnnd la&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;et/ &#x017F;agt ab &#x017F;einem Willen vnnd Flei-<lb/>
&#x017F;che/ &#x017F;o fehet der heilige Gei&#x017F;t jhn an<lb/>
zu erleuchten/ vnd recht zu lehren weil<lb/>
er GOtt in &#x017F;einem Hertzen den rechten<lb/><note place="left">Innerlich<lb/>
Sabbath</note>Sabbath vnd Ruhetag helt/ vnd feyret<lb/>
von &#x017F;einen bo&#x0364;&#x017F;en Lu&#x0364;&#x017F;ten/ Willen vnnd<lb/>
Wercken. Diß &#x017F;oll ver&#x017F;tanden wer-<lb/>
den <hi rendition="#aq">de &#x017F;tatu po&#x017F;t converlionem,</hi> vnd<lb/>
von der ta&#x0364;glichen Erleuchtung vnnd<lb/>
Vermehrung der newen Gaben nach<lb/>
der Bekehrung.</p><lb/>
          <p>4. Nicht ohn Vr&#x017F;ach &#x017F;pricht auch<lb/>
der <hi rendition="#k">He</hi>rr Joh. 14. Ich bin der Weg<lb/>
die Warheit vnd das Leben: Vnd nen-<lb/>
net &#x017F;ich er&#x017F;tlich den Weg/ darumb das<lb/>
er vns den weg gezeiget hat: Wie<lb/><note place="left">Wie Chri-<lb/>
&#x017F;tus vn&#x017F;er<lb/>
Weg.</note>aber? Nicht allein mit &#x017F;einer heiligen<lb/>
Lere/ &#x017F;ondern auch mit &#x017F;einem vn&#x017F;chu&#x0364;l-<lb/>
digen Leben. Diß &#x017F;ein Leben i&#x017F;t vns<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">nichts</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[422/0454] Lauterkeit der Lehr Chriſto im Leben folgen/ die erleuchtet auch dz wahre Liecht/ welches iſt Chri- ſtus/ vnnd bewaret ſie fuͤr allem Irr- thumb. Daher der alte heilige vnnd geiſtreiche Lehrer Taulerus ſagt: Weñ ein Menſch ſich Gott ergibt vnnd laͤſ- ſet/ ſagt ab ſeinem Willen vnnd Flei- ſche/ ſo fehet der heilige Geiſt jhn an zu erleuchten/ vnd recht zu lehren weil er GOtt in ſeinem Hertzen den rechten Sabbath vnd Ruhetag helt/ vnd feyret von ſeinen boͤſen Luͤſten/ Willen vnnd Wercken. Diß ſoll verſtanden wer- den de ſtatu poſt converlionem, vnd von der taͤglichen Erleuchtung vnnd Vermehrung der newen Gaben nach der Bekehrung. Innerlich Sabbath 4. Nicht ohn Vrſach ſpricht auch der Herr Joh. 14. Ich bin der Weg die Warheit vnd das Leben: Vnd nen- net ſich erſtlich den Weg/ darumb das er vns den weg gezeiget hat: Wie aber? Nicht allein mit ſeiner heiligen Lere/ ſondern auch mit ſeinem vnſchuͤl- digen Leben. Diß ſein Leben iſt vns nichts Wie Chri- ſtus vnſer Weg.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Die "Urausgabe" des ersten Teils von Johann Arndt… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/454
Zitationshilfe: Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 422. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/454>, abgerufen am 25.11.2024.