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Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

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Wer in Christo nicht lebet/
kleines Tröpflein in des himlischen wein-
stocks kosten/ was wird den dort gesche-
hen im ewigen Leben/ da wir den Brun-
nen selbst haben werden?


Bilde des
ewigen Le-
beus.

Da der HErr am Creutze spricht:
Mich dürstet/ da hat jhn darnach ge-
dürstet/ daß er in vns einen Heiligen
geistlichen himlischen Durst erweckete
vnd fünde. Denn gleich wie er selbsten
vnsern geistlichen Hunger vnnd Durst
sättiget vnd leschet: Also sind wir die je-
Wz Chri-
sti heiliger
Durst sey.
nigen/ so seinen Hunger vnd Durst sät-
tigen: Denn jhn hungert vnnd dürstet
sehrer nach vns als vns nach jhm/ wie
S. Johannes am 4. spricht: Meine
Speise ist/ daß ich GOTTes Willen
thue. Gottes Wille aber ist die Selig-
keit der Menschen. Vnd wenn vns so
sehr nach jhm dürstet/ als jn nach vns/
so würde er vns mit seinem Geist so
mildiglich vnd süssiglich träncken/ daß
von vnserm Leibe Ströme des lebendi-
gen Wassers flössen/ das ist/ Es würde
alles an vns geistlich/ holdselig/ lieb-
lich vnd tröstlich seyn/ ja er würde vns

mit

Wer in Chriſto nicht lebet/
kleines Troͤpflein in des himliſchẽ wein-
ſtocks koſten/ was wird den dort geſche-
hen im ewigen Leben/ da wir den Brun-
nen ſelbſt haben werden?


Bilde des
ewigen Le-
beus.

Da der HErr am Creutze ſpricht:
Mich duͤrſtet/ da hat jhn darnach ge-
duͤrſtet/ daß er in vns einen Heiligen
geiſtlichen himliſchen Durſt erweckete
vnd fuͤnde. Denn gleich wie er ſelbſten
vnſern geiſtlichen Hunger vnnd Durſt
ſaͤttiget vnd leſchet: Alſo ſind wir die je-
Wz Chri-
ſti heiliger
Durſt ſey.
nigen/ ſo ſeinen Hunger vnd Durſt ſaͤt-
tigen: Denn jhn hungert vnnd duͤrſtet
ſehrer nach vns als vns nach jhm/ wie
S. Johannes am 4. ſpricht: Meine
Speiſe iſt/ daß ich GOTTes Willen
thue. Gottes Wille aber iſt die Selig-
keit der Menſchen. Vnd wenn vns ſo
ſehr nach jhm duͤrſtet/ als jn nach vns/
ſo wuͤrde er vns mit ſeinem Geiſt ſo
mildiglich vnd ſuͤſſiglich traͤncken/ daß
von vnſerm Leibe Stroͤme des lebendi-
gen Waſſers floͤſſen/ das iſt/ Es wuͤrde
alles an vns geiſtlich/ holdſelig/ lieb-
lich vnd troͤſtlich ſeyn/ ja er wuͤrde vns

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[380/0412] Wer in Chriſto nicht lebet/ kleines Troͤpflein in des himliſchẽ wein- ſtocks koſten/ was wird den dort geſche- hen im ewigen Leben/ da wir den Brun- nen ſelbſt haben werden? Da der HErr am Creutze ſpricht: Mich duͤrſtet/ da hat jhn darnach ge- duͤrſtet/ daß er in vns einen Heiligen geiſtlichen himliſchen Durſt erweckete vnd fuͤnde. Denn gleich wie er ſelbſten vnſern geiſtlichen Hunger vnnd Durſt ſaͤttiget vnd leſchet: Alſo ſind wir die je- nigen/ ſo ſeinen Hunger vnd Durſt ſaͤt- tigen: Denn jhn hungert vnnd duͤrſtet ſehrer nach vns als vns nach jhm/ wie S. Johannes am 4. ſpricht: Meine Speiſe iſt/ daß ich GOTTes Willen thue. Gottes Wille aber iſt die Selig- keit der Menſchen. Vnd wenn vns ſo ſehr nach jhm duͤrſtet/ als jn nach vns/ ſo wuͤrde er vns mit ſeinem Geiſt ſo mildiglich vnd ſuͤſſiglich traͤncken/ daß von vnſerm Leibe Stroͤme des lebendi- gen Waſſers floͤſſen/ das iſt/ Es wuͤrde alles an vns geiſtlich/ holdſelig/ lieb- lich vnd troͤſtlich ſeyn/ ja er wuͤrde vns mit Wz Chri- ſti heiliger Durſt ſey.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 380. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/412>, abgerufen am 25.11.2024.