Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.Warumb der Nechste er hat keinen Glauben/ darumb wirdjhn Christus für den seinen nit erken- nen. Gleich wie man einen Apffel am geschmack/ vnd eine Blume an jhrem geruch kennet: Aso einen Christen an der liebe. 3. S. Paulus spricht 1. Cor. 13. Daß das
Warumb der Nechſte er hat keinen Glauben/ darumb wirdjhn Chriſtus fuͤr den ſeinen nit erken- nen. Gleich wie man einen Apffel am geſchmack/ vnd eine Blume an jhrem geruch kennet: Aſo einen Chriſten an der liebe. 3. S. Paulus ſpricht 1. Cor. 13. Daß das
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Warumb der Nechſte
er hat keinen Glauben/ darumb wird
jhn Chriſtus fuͤr den ſeinen nit erken-
nen. Gleich wie man einen Apffel am
geſchmack/ vnd eine Blume an jhrem
geruch kennet: Aſo einen Chriſten an
der liebe.
3. S. Paulus ſpricht 1. Cor. 13. Daß
alle hohe gaben ohne die liebe nichts
ſeyn. Viel Sprachen koͤnnen/ Wun-
der thun/ viel geheimnis wiſſen/ ꝛc. be-
weiſet keinen Chriſten/ ſondern der
Glaube ſo durch die liebe Thaͤtig iſt/
Gott hat vns auch nit groſſe ſchwere
Ding befohlen/ Wunderzeichen zu
thun/ vnd dergleichen/ ſondern die liebe
vnd Demut. Vnd Gott wird an jenem
Tage nicht fragen/ wie gelehrt du ge-
weſt biſt in Kuͤnſten/ Sprachen vñ vie-
len Wiſſenſchafften/ ſondern wie du
durch den Glauben die liebe geuͤbet
haſt: Ich bin hungerig geweſt/ jhr habt
mich geſpeiſet/ ꝛc. Darumb S. Paulus
Galat. 5. ſpricht: Das in Chriſto we-
der Beſchneidung noch Vorhaut gilt/
das
Gott for-
dert nicht
hobe vnd
ſchwere
Ding von
vns.
Matth. 25
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