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Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

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Von der Liebe

wol Christus mit seinem Tode am
Creutz aller Welt Sünde einmal gantz
vnd vollkommen gebüsset vnd bezahlet/
vnd also der ewige König vns allen vn-
sere grosse sünde aus gnaden geschen-
cket vnd vergeben hat: Dennoch/ so wir
Christi
Verdienst
hafftet nit
in einem
vnuersön-
lichen Her
tzen.vnsern Bruder hassen/ jhn nicht lie-
ben/ vnd jm nicht vergeben/ so soll da[s]
gantze Verdienst Christi an vns verlo-
ren vnd vmbsonst seyn/ so vns doch zu-
uor die ewige Seligkeit erworben wa[r]
durch Christum.

So gar hat Gott vns an die Liebe
des Nechsten verbunden/ daß er nit wil
von vns geliebet werden ohne vnsern
Vrsach
der Liebe.Nechsten/ versehen wirs nun da/ so ha-
ben wirs bey Gott auch versehen. Vnd
eben darumb hat GOtt nicht einen
Menschen besser schaffen wollen/ denn
den andern/ darmit wir nicht Vrsach
hetten einander zu verachten/ vnd vns
vber einander zu erheben/ sondern vnter-
einander als Kinder eines Vaters im
Fried vnd Einigkeit leben/ vnd ein ru-
hig Gewissen haben sollen.

Hassestu

Von der Liebe

wol Chriſtus mit ſeinem Tode am
Creutz aller Welt Suͤnde einmal gantz
vnd vollkommẽ gebuͤſſet vnd bezahlet/
vnd alſo der ewige Koͤnig vns allen vn-
ſere groſſe ſuͤnde aus gnaden geſchen-
cket vnd vergeben hat: Dennoch/ ſo wir
Chriſti
Verdienſt
hafftet nit
in einem
vnuerſoͤn-
lichen Her
tzen.vnſern Bruder haſſen/ jhn nicht lie-
ben/ vnd jm nicht vergeben/ ſo ſoll da[ſ]
gantze Verdienſt Chriſti an vns verlo-
ren vnd vmbſonſt ſeyn/ ſo vns doch zu-
uor die ewige Seligkeit erworben wa[r]
durch Chriſtum.

So gar hat Gott vns an die Liebe
des Nechſten verbunden/ daß er nit wil
von vns geliebet werden ohne vnſern
Vrſach
der Liebe.Nechſten/ verſehen wirs nun da/ ſo ha-
ben wirs bey Gott auch verſehen. Vnd
eben darumb hat GOtt nicht einen
Menſchen beſſer ſchaffen wollen/ denn
den andern/ darmit wir nicht Vrſach
hetten einander zu verachten/ vnd vns
vber einander zu erhebẽ/ ſondern vnter-
einander als Kinder eines Vaters im
Fried vnd Einigkeit leben/ vnd ein ru-
hig Gewiſſen haben ſollen.

Haſſeſtu

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[262/0294] Von der Liebe wol Chriſtus mit ſeinem Tode am Creutz aller Welt Suͤnde einmal gantz vnd vollkommẽ gebuͤſſet vnd bezahlet/ vnd alſo der ewige Koͤnig vns allen vn- ſere groſſe ſuͤnde aus gnaden geſchen- cket vnd vergeben hat: Dennoch/ ſo wir vnſern Bruder haſſen/ jhn nicht lie- ben/ vnd jm nicht vergeben/ ſo ſoll daſ gantze Verdienſt Chriſti an vns verlo- ren vnd vmbſonſt ſeyn/ ſo vns doch zu- uor die ewige Seligkeit erworben war durch Chriſtum. Chriſti Verdienſt hafftet nit in einem vnuerſoͤn- lichen Her tzen. So gar hat Gott vns an die Liebe des Nechſten verbunden/ daß er nit wil von vns geliebet werden ohne vnſern Nechſten/ verſehen wirs nun da/ ſo ha- ben wirs bey Gott auch verſehen. Vnd eben darumb hat GOtt nicht einen Menſchen beſſer ſchaffen wollen/ denn den andern/ darmit wir nicht Vrſach hetten einander zu verachten/ vnd vns vber einander zu erhebẽ/ ſondern vnter- einander als Kinder eines Vaters im Fried vnd Einigkeit leben/ vnd ein ru- hig Gewiſſen haben ſollen. Vrſach der Liebe. Haſſeſtu

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Zitationshilfe:	Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/294>, abgerufen am 24.11.2024.

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