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Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

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vnd des Nechsten.
auß der Liebe aber was dem Menschen
nützlich vnd dienstlich sein soll/ ohne alleWas auß
der Liebe
gehet/ das
gehet auß
Gott/ vnd
gefelt Got

eigene Ehre vnd Nutz. Also muß auch
das Gebet auß hertzlicher Liebe gehen.
Gedencket nun/ was für ein Gebet aus
einem solchen Hertzen gehet/ das voller
Zorns vnd Feindschafft ist? Vnd wenn
ein solcher den gantzen Psalter alle Tage
betete/ so ists alles für Gott ein grewel/
das wahre anbeten siehet im Geist/ im
Glauben/ in der Liebe vnd nit in den
Worten. Gedencket an den Herrn
Christum/ der mit erbarmendem Her-
tzen sprach: Vater vergib jhnen. Wer
Gott nicht liebet/ der betet auch nicht:
Wer aber Gott Hertzlich liebet/ dem istWer Gott
lieb hat/
betet ger-
ne vnd
recht.

beten eine Freude. Wer Gott liebet/ der
dienet jm von Hertzen/ wer jn nicht lie-
bet/ der dienet jm auch nicht/ vnd wenn
er auch einen Berg auff den andern
trüge.

Darumb mag dem Menschen nichts
nützlichers vnd bessers geschehen/ denn
wenn GOttes Liebe in jhm erwecket
wird.


der
Erster Theil S

vnd des Nechſten.
auß der Liebe aber was dem Menſchẽ
nuͤtzlich vñ dienſtlich ſein ſoll/ ohne alleWas auß
der Liebe
gehet/ das
gehet auß
Gott/ vnd
gefelt Got

eigene Ehre vnd Nutz. Alſo muß auch
das Gebet auß hertzlicher Liebe gehen.
Gedencket nun/ was fuͤr ein Gebet aus
einem ſolchen Hertzen gehet/ das voller
Zorns vnd Feindſchafft iſt? Vnd wenn
ein ſolcher den gantzẽ Pſalter alle Tage
betete/ ſo iſts alles fuͤr Gott ein grewel/
das wahre anbeten ſiehet im Geiſt/ im
Glauben/ in der Liebe vnd nit in den
Worten. Gedencket an den Herrn
Chriſtum/ der mit erbarmendem Her-
tzen ſprach: Vater vergib jhnen. Wer
Gott nicht liebet/ der betet auch nicht:
Wer aber Gott Hertzlich liebet/ dem iſtWer Gott
lieb hat/
betet ger-
ne vnd
recht.

beten eine Freude. Wer Gott liebet/ der
dienet jm von Hertzen/ wer jn nicht lie-
bet/ der dienet jm auch nicht/ vnd wenn
er auch einen Berg auff den andern
truͤge.

Darumb mag dem Menſchen nichts
nuͤtzlichers vnd beſſers geſchehen/ denn
wenn GOttes Liebe in jhm erwecket
wird.


der
Erſter Theil S
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[247/0279] vnd des Nechſten. auß der Liebe aber was dem Menſchẽ nuͤtzlich vñ dienſtlich ſein ſoll/ ohne alle eigene Ehre vnd Nutz. Alſo muß auch das Gebet auß hertzlicher Liebe gehen. Gedencket nun/ was fuͤr ein Gebet aus einem ſolchen Hertzen gehet/ das voller Zorns vnd Feindſchafft iſt? Vnd wenn ein ſolcher den gantzẽ Pſalter alle Tage betete/ ſo iſts alles fuͤr Gott ein grewel/ das wahre anbeten ſiehet im Geiſt/ im Glauben/ in der Liebe vnd nit in den Worten. Gedencket an den Herrn Chriſtum/ der mit erbarmendem Her- tzen ſprach: Vater vergib jhnen. Wer Gott nicht liebet/ der betet auch nicht: Wer aber Gott Hertzlich liebet/ dem iſt beten eine Freude. Wer Gott liebet/ der dienet jm von Hertzen/ wer jn nicht lie- bet/ der dienet jm auch nicht/ vnd wenn er auch einen Berg auff den andern truͤge. Was auß der Liebe gehet/ das gehet auß Gott/ vnd gefelt Got Wer Gott lieb hat/ betet ger- ne vnd recht. Darumb mag dem Menſchen nichts nuͤtzlichers vnd beſſers geſchehen/ denn wenn GOttes Liebe in jhm erwecket wird. der Erſter Theil S

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/279>, abgerufen am 22.12.2024.