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Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

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an der Liebe erkandt.

Gottes/ die alle Menschen locket/ reitzet
vnd treibet. Wol dem/ der jhr Statt
vnd Raum gibt/ vnd die Stimme derWeisheit
Gottes
ruffet vns
Prov. 1.
Weißheit Gottes höret/ die auff der
Gassen ruffet. Alles/ was ein Mensch
ansiehet/ ist eine Erinnerung seines
Schöpffers/ dardurch ruffet jn Gott/
vnd wil jhn zu sich ziehen.

Vnd so offt wir nun das mercken
daß wir geruffen vnd gelocket werden/
sollen wir bald anfahen gutes zu thun/Wenn gott
ruffet/ das
ist die rech
te Zeit.
denn das ist die rechte zeit/ da wir nicht
verhindert werden: Es wird bald ein an-
dere Zeit kommen/ da wir verhindert
werden gutes zu gedencken/ hören/ re-
den vnd thun. Darumb sihet dasselbige
die ewige Weisheit Gottes zuuor/ vnd
ruffet vns an allen Orten/ das wir die
Zeit nicht verseumen.

Sihe einen Baum an/ der stehet jm-Gnaden-
schemoder
Liecht got
tes.
mer vnd wartet auff den Sonnenschein
vnd gute Einflüsse des Himmels/ vnd
ist jmmer bereit dieselbige zu empfahen:
Also scheinet die Gnade Gottes vnnd
himlische Einflüsse auff dich/ würdestu

nur

Erster Theil R

an der Liebe erkandt.

Gottes/ die alle Menſchẽ locket/ reitzet
vnd treibet. Wol dem/ der jhr Statt
vnd Raum gibt/ vnd die Stimme derWeisheit
Gottes
ruffet vns
Prov. 1.
Weißheit Gottes hoͤret/ die auff der
Gaſſen ruffet. Alles/ was ein Menſch
anſiehet/ iſt eine Erinnerung ſeines
Schoͤpffers/ dardurch ruffet jn Gott/
vnd wil jhn zu ſich ziehen.

Vnd ſo offt wir nun das mercken
daß wir geruffen vnd gelocket werden/
ſollen wir bald anfahen gutes zu thun/Weñ gott
ruffet/ das
iſt die rech
te Zeit.
denn das iſt die rechte zeit/ da wir nicht
verhindert werdẽ: Es wird bald ein an-
dere Zeit kommen/ da wir verhindert
werden gutes zu gedencken/ hoͤren/ re-
den vñ thun. Darumb ſihet daſſelbige
die ewige Weisheit Gottes zuuor/ vñ
ruffet vns an allen Orten/ das wir die
Zeit nicht verſeumen.

Sihe einen Baum an/ der ſtehet jm-Gnaden-
ſchemoder
Liecht got
tes.
mer vñ wartet auff den Sonnenſchein
vnd gute Einfluͤſſe des Himmels/ vnd
iſt jmmer bereit dieſelbige zu empfahen:
Alſo ſcheinet die Gnade Gottes vnnd
himliſche Einfluͤſſe auff dich/ wuͤrdeſtu

nur

Erſter Theil R

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[231/0263] an der Liebe erkandt. Gottes/ die alle Menſchẽ locket/ reitzet vnd treibet. Wol dem/ der jhr Statt vnd Raum gibt/ vnd die Stimme der Weißheit Gottes hoͤret/ die auff der Gaſſen ruffet. Alles/ was ein Menſch anſiehet/ iſt eine Erinnerung ſeines Schoͤpffers/ dardurch ruffet jn Gott/ vnd wil jhn zu ſich ziehen. Weisheit Gottes ruffet vns Prov. 1. Vnd ſo offt wir nun das mercken daß wir geruffen vnd gelocket werden/ ſollen wir bald anfahen gutes zu thun/ denn das iſt die rechte zeit/ da wir nicht verhindert werdẽ: Es wird bald ein an- dere Zeit kommen/ da wir verhindert werden gutes zu gedencken/ hoͤren/ re- den vñ thun. Darumb ſihet daſſelbige die ewige Weisheit Gottes zuuor/ vñ ruffet vns an allen Orten/ das wir die Zeit nicht verſeumen. Weñ gott ruffet/ das iſt die rech te Zeit. Sihe einen Baum an/ der ſtehet jm- mer vñ wartet auff den Sonnenſchein vnd gute Einfluͤſſe des Himmels/ vnd iſt jmmer bereit dieſelbige zu empfahen: Alſo ſcheinet die Gnade Gottes vnnd himliſche Einfluͤſſe auff dich/ wuͤrdeſtu nur Gnaden- ſchemoder Liecht got tes. Erſter Theil R

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Zitationshilfe:	Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 231. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/263>, abgerufen am 24.11.2024.

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