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Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

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Der Christen Güter vnd Erbe

Dagegen die Christen sollen geden-
cken/ daß sie hier Pilgram vnd Gottes
Ein christ
hat seine
lust nicht
anderweit
Gäste seyn/ Darumb sie nur sollen zur
Notturfft/ vnd nicht zur Wollust des
zeitlichen gebrauchen/ Gott soll allein
vnser Lust vnd Freude seyn/ vnd nicht
die Welt. Ists anders/ so thun wir
Sünde/ vnd essen täglich mit der Eva
Böse lust
ist der
verbotene
Baum.
von dem verbotenen Baum durch die
böse Lüsten. Christen haben jhre Lust
nicht an der irrdischen Speise/ sondern
jre inwendige Augen sind gerichtet auf
die ewige Speise/ Christen prangen
nicht mit den irrdischen Kleidern/ son-
dern sehnen sich nach der hunlischen
Alles was
in der
Welt ist/
ist den
Chr[i]sten
ein Creutz.
Kleidung der Klarheit Gottes vnd der
verklerter Leiber. In dieser Welt ist al-
les den Christen ein Creutz/ eine Ver-
suchung/ eine Anreitzung zum bösen/
eine Gifft vnd Galle. Denn was ein
Mensch mit lust anrüret vnd brauchet
zur ergetzung des Fleisches/ one Furcht
Gottes/ das ist der Seelen eine Gifft/
obs gleich dem Leibe eine Artzeney vnd
gut zu seyn scheinet. Aber niemand wil

den
Der Chriſten Guͤter vnd Erbe

Dagegen die Chriſten ſollen geden-
cken/ daß ſie hier Pilgram vnd Gottes
Ein chriſt
hat ſeine
luſt nicht
anderweit
Gaͤſte ſeyn/ Darumb ſie nur ſollen zur
Notturfft/ vnd nicht zur Wolluſt des
zeitlichen gebrauchen/ Gott ſoll allein
vnſer Luſt vnd Freude ſeyn/ vnd nicht
die Welt. Iſts anders/ ſo thun wir
Suͤnde/ vnd eſſen taͤglich mit der Eva
Boͤſe luſt
iſt der
verbotene
Baum.
von dem verbotenen Baum durch die
boͤſe Luͤſten. Chriſten haben jhre Luſt
nicht an der irrdiſchen Speiſe/ ſondern
jre inwendige Augen ſind gerichtet auf
die ewige Speiſe/ Chriſten prangen
nicht mit den irrdiſchen Kleidern/ ſon-
dern ſehnen ſich nach der hunliſchen
Alles was
in der
Welt iſt/
iſt den
Chr[i]ſten
ein Creutz.
Kleidung der Klarheit Gottes vnd der
verklerter Leiber. In dieſer Welt iſt al-
les den Chriſten ein Creutz/ eine Ver-
ſuchung/ eine Anreitzung zum boͤſen/
eine Gifft vnd Galle. Denn was ein
Menſch mit luſt anruͤret vnd brauchet
zur ergetzung des Fleiſches/ one Furcht
Gottes/ das iſt der Seelen eine Gifft/
obs gleich dem Leibe eine Artzeney vnd
gut zu ſeyn ſcheinet. Aber niemand wil

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[160/0192] Der Chriſten Guͤter vnd Erbe Dagegen die Chriſten ſollen geden- cken/ daß ſie hier Pilgram vnd Gottes Gaͤſte ſeyn/ Darumb ſie nur ſollen zur Notturfft/ vnd nicht zur Wolluſt des zeitlichen gebrauchen/ Gott ſoll allein vnſer Luſt vnd Freude ſeyn/ vnd nicht die Welt. Iſts anders/ ſo thun wir Suͤnde/ vnd eſſen taͤglich mit der Eva von dem verbotenen Baum durch die boͤſe Luͤſten. Chriſten haben jhre Luſt nicht an der irrdiſchen Speiſe/ ſondern jre inwendige Augen ſind gerichtet auf die ewige Speiſe/ Chriſten prangen nicht mit den irrdiſchen Kleidern/ ſon- dern ſehnen ſich nach der hunliſchen Kleidung der Klarheit Gottes vnd der verklerter Leiber. In dieſer Welt iſt al- les den Chriſten ein Creutz/ eine Ver- ſuchung/ eine Anreitzung zum boͤſen/ eine Gifft vnd Galle. Denn was ein Menſch mit luſt anruͤret vnd brauchet zur ergetzung des Fleiſches/ one Furcht Gottes/ das iſt der Seelen eine Gifft/ obs gleich dem Leibe eine Artzeney vnd gut zu ſeyn ſcheinet. Aber niemand wil den Ein chriſt hat ſeine luſt nicht anderweit Boͤſe luſt iſt der verbotene Baum. Alles was in der Welt iſt/ iſt den Chriſten ein Creutz.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/192>, abgerufen am 27.11.2024.