Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.nicht in dieser Welt. gerichtet würde/ vnd keine Entschüldi-gung hette/ wie Moses spricht/ Deu- ter. 30. Sihe ich neme heute Himmel vnd Erden zu Zeugen/ daß ich euch für- gelegt habe den Segen vnd Fluch/ das Leben vnd Tod/ daß jhr das Leben er- wehlen sollet/ den Segen vberkommen. Darumb stehen alle Dinge in dieser Dage- M v
nicht in dieſer Welt. gerichtet wuͤrde/ vnd keine Entſchuͤldi-gung hette/ wie Moſes ſpricht/ Deu- ter. 30. Sihe ich neme heute Himmel vnd Erden zu Zeugen/ daß ich euch fuͤr- gelegt habe den Segen vnd Fluch/ das Leben vnd Tod/ daß jhr das Leben er- wehlen ſollet/ den Segen vberkommẽ. Darumb ſtehen alle Dinge in dieſer Dage- M v
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0191" n="159"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">nicht in dieſer Welt.</hi></fw><lb/> gerichtet wuͤrde/ vnd keine Entſchuͤldi-<lb/> gung hette/ wie Moſes ſpricht/ Deu-<lb/> ter. 30. Sihe ich neme heute Himmel<lb/> vnd Erden zu Zeugen/ daß ich euch fuͤr-<lb/> gelegt habe den Segen vnd Fluch/ das<lb/> Leben vnd Tod/ daß jhr das Leben er-<lb/> wehlen ſollet/ den Segen vberkommẽ.</p><lb/> <p>Darumb ſtehen alle Dinge in dieſer<lb/> Welt fuͤr vnſern Augen/ nicht vmb<lb/> Wolluſt vnd ergetzung willen/ ſondern<note place="right">Vberfluß<lb/> iſt nit zur<lb/> Wolluſt<lb/> zu gebrau<lb/> chen/ ſon-<lb/> dern als<lb/> eine Pro-<lb/> ba der<lb/> Gottes<lb/> furcht.</note><lb/> als ein fuͤrgeſtalte Proba/ daran wir<lb/> vns leicht vergreiffen koͤnnen/ wo wir<lb/> das hoͤchſte Gut fahren laſſen. Denn<lb/> das alles iſt der verbotene Baum mit<lb/> ſeinen Fruͤchten/ dauon wir nicht eſſen<lb/> ſollen/ das iſt/ vns nicht geluͤſten laſſen<lb/> dieſe Welt/ alſo/ daß wir vnſers Her-<lb/> tzen Luſt vnd Freude daran haben/ wie<lb/> denn jetzo die gantze Welt thut/ die<lb/> jre Wolluſt in Zeitlichen ſuchet zu Er-<lb/> getzung jhres Fleiſches mit koͤſtlicher<lb/> Speiſe vñ Tranck/ koͤſtlicher Kleidung<lb/> vnd anderer irrdiſcher Freude/ welches<lb/> die meiſten Leute von GOTT ab-<lb/> wendet.</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig"> <hi rendition="#fr">M v</hi> </fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Dage-</hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [159/0191]
nicht in dieſer Welt.
gerichtet wuͤrde/ vnd keine Entſchuͤldi-
gung hette/ wie Moſes ſpricht/ Deu-
ter. 30. Sihe ich neme heute Himmel
vnd Erden zu Zeugen/ daß ich euch fuͤr-
gelegt habe den Segen vnd Fluch/ das
Leben vnd Tod/ daß jhr das Leben er-
wehlen ſollet/ den Segen vberkommẽ.
Darumb ſtehen alle Dinge in dieſer
Welt fuͤr vnſern Augen/ nicht vmb
Wolluſt vnd ergetzung willen/ ſondern
als ein fuͤrgeſtalte Proba/ daran wir
vns leicht vergreiffen koͤnnen/ wo wir
das hoͤchſte Gut fahren laſſen. Denn
das alles iſt der verbotene Baum mit
ſeinen Fruͤchten/ dauon wir nicht eſſen
ſollen/ das iſt/ vns nicht geluͤſten laſſen
dieſe Welt/ alſo/ daß wir vnſers Her-
tzen Luſt vnd Freude daran haben/ wie
denn jetzo die gantze Welt thut/ die
jre Wolluſt in Zeitlichen ſuchet zu Er-
getzung jhres Fleiſches mit koͤſtlicher
Speiſe vñ Tranck/ koͤſtlicher Kleidung
vnd anderer irrdiſcher Freude/ welches
die meiſten Leute von GOTT ab-
wendet.
Vberfluß
iſt nit zur
Wolluſt
zu gebrau
chen/ ſon-
dern als
eine Pro-
ba der
Gottes
furcht.
Dage-
M v
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDie "Urausgabe" des ersten Teils von Johann Arndt… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |