Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.Vmb Christi willen Vereini- gung mit Christo oder mit dem Sa- than. Sihe darauff/ mit wem sich hie dem Wer jhm nun selbst also abgestor- So gehöret auch der Welt Liebe zu seine
Vmb Chriſti willen Vereini- gung mit Chriſto oder mit dem Sa- than. Sihe darauff/ mit wem ſich hie dem Wer jhm nun ſelbſt alſo abgeſtor- So gehoͤret auch der Welt Liebe zu ſeine
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0154" n="122"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Vmb Chriſti willen</hi> </fw><lb/> <note place="left">Vereini-<lb/> gung mit<lb/> Chriſto<lb/> oder mit<lb/> dem Sa-<lb/> than.</note> <p>Sihe darauff/ mit wem ſich hie dem<lb/> Leben am meiſten vergleichet vñ verei-<lb/> niget/ mit Chriſto oder mit dem Teuf-<lb/> fel mit denſelgigen wirſtu auch vereini-<lb/> get bleibẽ nach dem Tode in Ewigkeit.</p><lb/> <p>Wer jhm nun ſelbſt alſo abgeſtor-<lb/> ben iſt/ der kan auch hernach leicht der<lb/> Welt abſterben. Der Welt aber ab-<lb/> ſterben heiſt die Welt nicht lieb haben/<lb/> noch alles was in der Welt iſt/ wie S.<lb/><note place="left">1. Joh. 2.</note>Johannes ſpricht: Wer die Welt lieb<lb/> hat/ iſt nicht von Gott. Denn was ſol-<lb/><note place="left">Durch die<lb/> Wetliebe<lb/> wird man<lb/> von der<lb/> welt vber-<lb/> wunden.</note>te dem die Welt/ der in ſeinem Hertzen<lb/> der Welt abgeſtorben iſt. Vnd wer die<lb/> Welt lieb hat/ wirdt leichtlich von der<lb/> Welt vberwunden/ wie Simſon von<lb/> der Delila/ vñ muß dz alles leiden/ was<lb/><note place="left">Wetliebe<lb/> vñ Freude<lb/> gehoͤret<lb/> der alten<lb/> Creatur.</note>die Welt fuͤr Hertzeleid mit ſich bringt.</p><lb/> <p>So gehoͤret auch der Welt Liebe zu<lb/> der alten Creatur/ nicht zu der newen<lb/> Geburt. Deñ die Welt iſt nichts denn<lb/><note place="left">Newe<lb/> Menſch<lb/> frewet ſich<lb/> nit in der<lb/> Welt/ ſon-<lb/> dern in<lb/> Chriſto.</note>Ehre/ Reichthumb/ vnnd Wulluſt/<lb/> oder Fleiſches Luſt/ Augenluſt/ hofferti-<lb/> ges Leben/ darin erfrewet ſich der alte<lb/> Menſch: der newe Menſch aber hat<lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">ſeine</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [122/0154]
Vmb Chriſti willen
Sihe darauff/ mit wem ſich hie dem
Leben am meiſten vergleichet vñ verei-
niget/ mit Chriſto oder mit dem Teuf-
fel mit denſelgigen wirſtu auch vereini-
get bleibẽ nach dem Tode in Ewigkeit.
Wer jhm nun ſelbſt alſo abgeſtor-
ben iſt/ der kan auch hernach leicht der
Welt abſterben. Der Welt aber ab-
ſterben heiſt die Welt nicht lieb haben/
noch alles was in der Welt iſt/ wie S.
Johannes ſpricht: Wer die Welt lieb
hat/ iſt nicht von Gott. Denn was ſol-
te dem die Welt/ der in ſeinem Hertzen
der Welt abgeſtorben iſt. Vnd wer die
Welt lieb hat/ wirdt leichtlich von der
Welt vberwunden/ wie Simſon von
der Delila/ vñ muß dz alles leiden/ was
die Welt fuͤr Hertzeleid mit ſich bringt.
1. Joh. 2.
Durch die
Wetliebe
wird man
von der
welt vber-
wunden.
Wetliebe
vñ Freude
gehoͤret
der alten
Creatur.
So gehoͤret auch der Welt Liebe zu
der alten Creatur/ nicht zu der newen
Geburt. Deñ die Welt iſt nichts denn
Ehre/ Reichthumb/ vnnd Wulluſt/
oder Fleiſches Luſt/ Augenluſt/ hofferti-
ges Leben/ darin erfrewet ſich der alte
Menſch: der newe Menſch aber hat
ſeine
Newe
Menſch
frewet ſich
nit in der
Welt/ ſon-
dern in
Chriſto.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDie "Urausgabe" des ersten Teils von Johann Arndt… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |