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Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

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Ein Christ mus der Welt
Glaubens vnd Geistes/ so lasset vns
Falscher
Rum des
Glaubens
ohne
Frucht
des Gei-
stes.
auch Früchte des Geistes beweisen. Vnd
abermal zun Galat. am 5. Wo jr nach
dem Fleisch lebet/ so werdet jr sterben/
so jr aber durch den Geist des Fleisches
Geschäffte tödtet/ so werdet jhr leben.

1. Sam. 15. Saul warff den Agag
der Amalekiter König ins Gefängnis/
da er doch aus Gottes Befehl jhn hette
tödten sollen: Also verbergen jhrer viel
jre Begierde heimlich/ die sie doch töd-
Böse Lust
nicht ver-
bergen/
sondern
tödten
Gantze
Schrifft
gehet auff
den newen
Menschen.
ten solten. Denn es ist nicht gnug/ dz
du deine böse Lüste verbirgest/ du must
sie tödten/ oder du wirst darumb vom
Königreich verstossen werden/ wie Saul/
das ist/ aus dem ewigen Leben. Es gehet
die gantze heilige Schrift mit allen Hi-
storien/ Bilden vnd Figuren auff Chri-
stum/ dem wir im heiligen Leben folgen
sollen/ ja das grosse Weltbuch der Na-
tur zeiget von Gott vnd seiner Liebe.


Gleichnis

Viel Menschen sind wie die Bäume
im Winter/ welche zu derselben Zeit
keine Bletter haben/ aber auff den Frü-
ling schlagen sie wieder aus: Also sind

jhrer

Ein Chriſt mus der Welt
Glaubens vnd Geiſtes/ ſo laſſet vns
Falſcher
Rum des
Glaubẽs
ohne
Frucht
des Gei-
ſtes.
auch Fruͤchte des Geiſtes beweiſen. Vñ
abermal zun Galat. am 5. Wo jr nach
dem Fleiſch lebet/ ſo werdet jr ſterben/
ſo jr aber durch den Geiſt des Fleiſches
Geſchaͤffte toͤdtet/ ſo werdet jhr leben.

1. Sam. 15. Saul warff den Agag
der Amalekiter Koͤnig ins Gefaͤngnis/
da er doch aus Gottes Befehl jhn hette
toͤdten ſollen: Alſo verbergen jhrer viel
jre Begierde heimlich/ die ſie doch toͤd-
Boͤſe Luſt
nicht ver-
bergen/
ſondern
toͤdten
Gantze
Schrifft
gehet auff
den newẽ
Menſchẽ.
ten ſolten. Denn es iſt nicht gnug/ dz
du deine boͤſe Luͤſte verbirgeſt/ du muſt
ſie toͤdten/ oder du wirſt darumb vom
Koͤnigreich verſtoſſẽ werdẽ/ wie Saul/
das iſt/ aus dem ewigẽ Leben. Es gehet
die gantze heilige Schrift mit allen Hi-
ſtorien/ Bilden vnd Figuren auff Chri-
ſtum/ dem wir im heiligen Leben folgẽ
ſollen/ ja das groſſe Weltbuch der Na-
tur zeiget von Gott vnd ſeiner Liebe.


Gleichnis

Viel Menſchen ſind wie die Baͤume
im Winter/ welche zu derſelben Zeit
keine Bletter habẽ/ aber auff den Fruͤ-
ling ſchlagen ſie wieder aus: Alſo ſind

jhrer
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[110/0142] Ein Chriſt mus der Welt Glaubens vnd Geiſtes/ ſo laſſet vns auch Fruͤchte des Geiſtes beweiſen. Vñ abermal zun Galat. am 5. Wo jr nach dem Fleiſch lebet/ ſo werdet jr ſterben/ ſo jr aber durch den Geiſt des Fleiſches Geſchaͤffte toͤdtet/ ſo werdet jhr leben. Falſcher Rum des Glaubẽs ohne Frucht des Gei- ſtes. 1. Sam. 15. Saul warff den Agag der Amalekiter Koͤnig ins Gefaͤngnis/ da er doch aus Gottes Befehl jhn hette toͤdten ſollen: Alſo verbergen jhrer viel jre Begierde heimlich/ die ſie doch toͤd- ten ſolten. Denn es iſt nicht gnug/ dz du deine boͤſe Luͤſte verbirgeſt/ du muſt ſie toͤdten/ oder du wirſt darumb vom Koͤnigreich verſtoſſẽ werdẽ/ wie Saul/ das iſt/ aus dem ewigẽ Leben. Es gehet die gantze heilige Schrift mit allen Hi- ſtorien/ Bilden vnd Figuren auff Chri- ſtum/ dem wir im heiligen Leben folgẽ ſollen/ ja das groſſe Weltbuch der Na- tur zeiget von Gott vnd ſeiner Liebe. Boͤſe Luſt nicht ver- bergen/ ſondern toͤdten Gantze Schrifft gehet auff den newẽ Menſchẽ. Viel Menſchen ſind wie die Baͤume im Winter/ welche zu derſelben Zeit keine Bletter habẽ/ aber auff den Fruͤ- ling ſchlagen ſie wieder aus: Alſo ſind jhrer

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/142>, abgerufen am 23.11.2024.