Arent, Wilhelm (Hrsg.): Moderne Dichter-Charaktere. Leipzig, [1885].Karl Henckell. Der Väter werth. Vom Himmel rauscht gewaltig Ein wundersames Lied, Ein Ahnen vielgestaltig Durch meine Seele zieht. Wie Adlerschwingen klingt es, Wie sturmdurchbrauster Wald, Wie Jubelhymnen singt es: Was Du ersehnt, kommt bald! Fest steht der Bau gegründet, Das heil'ge deutsche Reich, Die Zinnen gluthentzündet Erstrahlen sonnengleich. Die stolzen Banner wogen In alle Lande weit, Und droben glänzt der Bogen Erhab'ner Einigkeit! Nun schwillt die Seele bebend Im Drang nach deutscher Art, Nun jubelt auf, was strebend Sich treu zusammen schaart: Im Reden und im Handeln Zum Hohn dem Lügendunst Deutsch allezeit zu wandeln In Leben und in Kunst! Hell schmettern die Fanfaren Durch Thal und Bergrevier: Wer will die Treue wahren Dem deutschen Reichspanier? Wir heben hoch die Hände Und kreuzen Schwert mit Schwert: Nun hat die Schmach ein Ende, Wir sind der Väter werth! Karl Henckell. Der Väter werth. Vom Himmel rauſcht gewaltig Ein wunderſames Lied, Ein Ahnen vielgeſtaltig Durch meine Seele zieht. Wie Adlerſchwingen klingt es, Wie ſturmdurchbrauſter Wald, Wie Jubelhymnen ſingt es: Was Du erſehnt, kommt bald! Feſt ſteht der Bau gegründet, Das heil’ge deutſche Reich, Die Zinnen gluthentzündet Erſtrahlen ſonnengleich. Die ſtolzen Banner wogen In alle Lande weit, Und droben glänzt der Bogen Erhab’ner Einigkeit! Nun ſchwillt die Seele bebend Im Drang nach deutſcher Art, Nun jubelt auf, was ſtrebend Sich treu zuſammen ſchaart: Im Reden und im Handeln Zum Hohn dem Lügendunſt Deutſch allezeit zu wandeln In Leben und in Kunſt! Hell ſchmettern die Fanfaren Durch Thal und Bergrevier: Wer will die Treue wahren Dem deutſchen Reichspanier? Wir heben hoch die Hände Und kreuzen Schwert mit Schwert: Nun hat die Schmach ein Ende, Wir ſind der Väter werth! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0295" n="277"/> <fw place="top" type="header">Karl Henckell.</fw><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Der Väter werth.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Vom Himmel rauſcht gewaltig</l><lb/> <l>Ein wunderſames Lied,</l><lb/> <l>Ein Ahnen vielgeſtaltig</l><lb/> <l>Durch meine Seele zieht.</l><lb/> <l>Wie Adlerſchwingen klingt es,</l><lb/> <l>Wie ſturmdurchbrauſter Wald,</l><lb/> <l>Wie Jubelhymnen ſingt es:</l><lb/> <l>Was Du erſehnt, kommt bald!</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Feſt ſteht der Bau gegründet,</l><lb/> <l>Das heil’ge deutſche Reich,</l><lb/> <l>Die Zinnen gluthentzündet</l><lb/> <l>Erſtrahlen ſonnengleich.</l><lb/> <l>Die ſtolzen Banner wogen</l><lb/> <l>In alle Lande weit,</l><lb/> <l>Und droben glänzt der Bogen</l><lb/> <l>Erhab’ner Einigkeit!</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Nun ſchwillt die Seele bebend</l><lb/> <l>Im Drang nach deutſcher Art,</l><lb/> <l>Nun jubelt auf, was ſtrebend</l><lb/> <l>Sich treu zuſammen ſchaart:</l><lb/> <l>Im Reden und im Handeln</l><lb/> <l>Zum Hohn dem Lügendunſt</l><lb/> <l>Deutſch allezeit zu wandeln</l><lb/> <l>In Leben und in Kunſt!</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Hell ſchmettern die Fanfaren</l><lb/> <l>Durch Thal und Bergrevier:</l><lb/> <l>Wer will die Treue wahren</l><lb/> <l>Dem deutſchen Reichspanier?</l><lb/> <l>Wir heben hoch die Hände</l><lb/> <l>Und kreuzen Schwert mit Schwert:</l><lb/> <l>Nun hat die Schmach ein Ende,</l><lb/> <l>Wir ſind der Väter werth!</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [277/0295]
Karl Henckell.
Der Väter werth.
Vom Himmel rauſcht gewaltig
Ein wunderſames Lied,
Ein Ahnen vielgeſtaltig
Durch meine Seele zieht.
Wie Adlerſchwingen klingt es,
Wie ſturmdurchbrauſter Wald,
Wie Jubelhymnen ſingt es:
Was Du erſehnt, kommt bald!
Feſt ſteht der Bau gegründet,
Das heil’ge deutſche Reich,
Die Zinnen gluthentzündet
Erſtrahlen ſonnengleich.
Die ſtolzen Banner wogen
In alle Lande weit,
Und droben glänzt der Bogen
Erhab’ner Einigkeit!
Nun ſchwillt die Seele bebend
Im Drang nach deutſcher Art,
Nun jubelt auf, was ſtrebend
Sich treu zuſammen ſchaart:
Im Reden und im Handeln
Zum Hohn dem Lügendunſt
Deutſch allezeit zu wandeln
In Leben und in Kunſt!
Hell ſchmettern die Fanfaren
Durch Thal und Bergrevier:
Wer will die Treue wahren
Dem deutſchen Reichspanier?
Wir heben hoch die Hände
Und kreuzen Schwert mit Schwert:
Nun hat die Schmach ein Ende,
Wir ſind der Väter werth!
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